Sonntag, 01.05.2016 – Samstag, 07.05.2016
Zu den Orkneys gehören rund 70 Inseln, nur 20 Inseln davon sind bewohnt. Vom Schottischen Festland sind die Orkneys durch den Pentland Firth getrennt. Windig ist es hier, oft stürmisch. Und das Wetter kann sich am Tag mehrmals ändern.
Die Orkneys haben viele Gesichter – Felsen, Klippen, Sandstrände mit türkisblauem Wasser, sanft geschwungene Hügel, viel Natur, Vögel und Tiere am und auf dem Wasser. Es gibt Schafe, die sich fast ausschließlich von Seetang ernähren. Zu den Orkneys gehört auch eine militärische Vergangenheit, an die in Scapa Flow, der ehemaligen Militärbasis, erinnert wird.
Ganz schön alt sind die Funde, die auf die ersten Bewohner schließen lassen. Verstreut über allen Inseln gibt es ausgegrabene Siedlungen, Monolithen, Grabkammern und Steinkreise.
Also sehr viel zu sehen und zu erkunden!!
Sonntag, 01.05.2016
Wir liegen mit unserer Ruby Tuesday im Hafen von Kirkwall, der Hauptstadt der Orkneys, auf der Insel Mainland. Kirkwall haben wir uns schon am Samstag ein bisschen angesehen, heute machen wir noch mal einen Rundgang durch die kleine Stadt. Mittelpunkt von Kirkwall ist die St. Magnus Cathedral, eine Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert, gebaut aus rotem Sandstein (eine schöne Abwechslung zum immer wiederkehrenden Grau der Schottischen Häuser), mit gewaltigen Säulen, Mittelschiff, Seitenschiffen, Vierung und jeder Menge Grabplatten, Steinmetzarbeiten und sehr schönen Fenstern. Eine eindrucksvolle Atmosphäre eines uralten Glaubens. Dazu trägt auch der alte Friedhof rund um die Kirche mit den verwitterten alten Grabplatten bei.
Außen an der St. Magnus Cathedral ist das Kunstprojekt „Poppis Weeping Window“ installiert. Dabei handelt es sich um eine Kaskade mit mehreren tausend handgefertigten Mohnblumen aus Keramik zur Erinnerung an das Blutvergießen im ersten Weltkrieg. Ähnliche Installationen gab es schon 2014 am Tower of London.
Mit dem Bus fahren wir dann zum kleinen Dorf St. Margret`s Hope an dem riesigen Naturhafen Scapa Flow, immer auf den Spuren der Schottischen Kriegsgeschichte.
Scapa Flow war schon im ersten Weltkrieg Basis für die Royal Navy. In der geschützten Bucht ankerten jede Menge Kriegsschiffe. Die Bucht ist nach Osten nur durch einzelne Inseln begrenzt, zwischen den Inseln kann man in die Bucht eindringen. Bereits im ersten Weltkrieg ist die Schottische Flotte angegriffen worden, auch im zweiten Weltkrieg gelang es dem Deutschen U-Boot U47 in Sarpa Flow einzudringen, obwohl ausgemusterte Schiffe die Wasserarme sperren sollten. Das Schiff „Royal Oak“ wurde damals versenkt. Daraufhin hat Churchill angeordnet, die Meeresarme zwischen den Inseln mit Betonblöcken zu versperren – vier sogenannte Churchill Barriers gibt es. Von den alten Schiffen kann am an zwei Barrieren noch die Masten oder Reste der rostenden Schiffsrümpfe sehen. Heute führt die Straße, die die Inseln verbindet, über die Churchill Barriers.
Die Barrieren wurden von Italienischen Kriegsgefangenen gebaut, die auf der Insel Lamb Holm untergebracht waren. In ihrer freien Zeit bauten die Kriegsgefangenen die Italian Chapel aus Wellblechhütten und Metallresten. Wir besichtigen die Italian Chapell, in der kurz darauf dann eine Messe gehalten wird.
Da die Busse auf den Orkneys leider nicht sehr häufig fahren, laufen wir zurück über eine der Churchill Barriers und warten dann in der Bucht von St. Marys auf den Bus nach Kirkwall. Eigentlich hatten wir gehofft, dort ein Cafe´oder einen Pub zu finden. Nichts gibt´s dort, nur ein paar Häuser entlang der Hauptstraße. Lädt nicht gerade zum Wohnen ein 🙁 .
Montag, 02.05.2016
Heute begeben wir uns wieder mit dem öffentlichen Nahverkehr auf die Spuren der alten Siedlungen, Steinkreise und Grabkammern. Zuerst fahren wir nach Maes Howe, einer steinzeitlichen Grabkammer, ca. 5.000 Jahre alt. Maes Howe kann man nur mit einer geführten Tour besichtigen.
Mit 15 anderen Neugierigen kriechen wir durch einen 10 Meter langen, sehr schmalen und vor allem nicht hohen Gang in die Hauptkammer. Gut dass wir alle sportlich sind 😉 . Die Grabkammer ist zum Teil aus riesigen Sandsteinblöcken errichtet, aber auch aus verschieden großen Bruchsteinen. Alles zusammengehalten wird durch Lehm, nur das Dach ist vor ein paar Jahren mal erneuert worden. Ob es sich wirklich um eine Grabkammer handelt, wird eigentlich nur vermutet. Als man die Kammer entdeckte, waren alle möglichen Haushaltsgegenstände, Waffen, Grabbeigaben, aber keine Skelette oder auch nur einzelne Knochen darin. Angeblich haben Wikinger, die im 12. Jahrhundert auf der Suche nach Schätzen in das Grab einbrachen, die Knochen geklaut. Ob´s stimmt – wer weiß. Andere Wikinger, die in der Grabkammer Schutz suchten, haben Runen-Graffiti in die Steine geritzt. Besonders schön gelungen ist ein Drache. Gegen eine Grabkammer spricht auch, dass durch den Eingang ab dem 21. Dezember für fünf Wochen das Licht der untergehenden Sonne in die Kammer fällt. Heute kommen zu dieser Zeit unzählige Touristen, um dieses Ereignis zu sehen und ziehen enttäuscht wieder ab, da meistens schlechtes Wetter ist und die Sonne gar nicht scheint 🙁 . Ob nun Grabkammer oder nicht – auf jeden Fall war Maes Howe ein ganz besonderer Ort! (Leider gibt es keine Fotos, fotografieren war in der Kammer verboten)
Zwischen mehreren Regenschauern laufen wir zu den Standing Stones of Stennes, vier riesige Menhire, die Überreste eines Steinkreises mit ursprünglich 12 Steinen. Die Steine sind bis zu 5,7 Metern hoch und vermutlich bereits 3300 v. Chr. errichtet worden.
Ganz in der Nähe ist auch das Barnhouse Village, freigelegte Fundamente einer vor 5.000 Jahren errichteten Ansiedlung.
Und weiter geht´s zu Fuß zum Ring of Brodgar, einem Steinkreis mitten in der Heidelandschaft. Von den ursprünglich 60 Steinen stehen noch 21. Dunkle Wolken ziehen immer wieder über den Himmel – das gibt diesem Ort eine ziemlich stimmungsvolle Ausstrahlung.
Um zum Bus zu kommen, laufen wir den gleichen Weg wieder zurück. Eigentlich laufen wir ja ganz gerne, aber auf den Orkneys ist man auf Wanderer nicht wirklich eingestellt. Zumindest haben wir gestern und auch heute diese Erfahrung gemacht. Es gibt hier nur Straßen, keine Bürgersteige, keine Fahrradwege. Die Busse fahren eher selten, man muss den Fahrplan genau beachten, damit man nicht eine oder mehrere Stunden auf den nächsten Bus wartet. Hilft wohl nur ein Leihwagen 😉 .
Dienstag, 03.05.2016
Auch für heute haben wir wieder tolle Pläne – eine Fährfahrt zur Insel Hoy mit dem Old Man of Hoy, einem Felsen ähnlich der Langen Anna auf Helgoland, steht auf dem Programm. Die Ernüchterung folgt schnell, als wir uns in der Tourismusinfo nach den Fährzeiten erkundigen. Leider sind wir eine halbe Stunde zu spät, um in Stomness die Fähre zu erreichen, auf Hoy zum Old Man of Hoy zu wandern und dann auch wieder zurück nach Kirkwall zu kommen. Fähren und Busse fahren halt nicht ständig 😉 .
Irgendwie haben wir uns für heute eine Fährfahrt in den Kopf gesetzt – also auf mit dem Bus zum Fährhafen nach Tingwall und mit der Fähre nach Rousay. Scheitert leider daran, dass der Bus ausfällt und der nächste erst in drei Stunden fährt. Gut, dann also kein Ausflug auf dem Wasser 🙁 .
Stattdessen fahren wir mit dem nächsten Bus nach Sromness und verbringen schöne Stunden in der zweitgrößten Stadt der Orkneys. Hier geht es wesentlich gemütlicher zu, als in Kirkwall. Viele graue Steinhäuser gibt es auch hier – zum Teil aus alten Bruchsteinen, aber auch die neuen Häuser sind grau oder braun.
Vom Hafen laufen wir die schmale, langgezogene und mit Steinplatten gepflasterte Hauptstraße bis zum Ness Point.
Stromness:
Hier werden wir von dem Sturm, der auch heute wieder herrscht, fast umgeweht. Trotzdem steigen wir noch zum Aussichtspunkt hoch, um einen Blick in den Hoy Sound zu werfen. Da brodelt das Wasser!
Durch Sonne, Regen, Wind und Wolken wechseln das Licht und die Farben ständig. Mal ist der Himmel tiefblau, die Wiesen, Felder und Hügel strahlen in der Sonne, das Wasser schimmert in allen Türkistönen, dann ziehen dunkle Wolken auf und der Wind peitscht den Regen. Viele Bäume gibt es hier nicht. Dafür ist es wohl einfach zu windig. Aber wir haben tatsächlich in St. Margtet´s Hope und auch in Kirkwall Palmen gesehen! Besonders gut gefallen uns auch die vielen Mauern aus Bruchsteinen, die auf der ganzen Insel Wiesen und Felder begrenzen, oder in den Orten entlang der Straßen und Wege aufgeschichtet sind. Ganz häufig blühen entlang der Mauern Osterglocken – man merkt schon, dass hier der Frühling erst noch kommen muss. Und das, obwohl hier seit dem 01.Mai Sommer ist.
Mittwoch, 04.05.2016
Für heute haben die Wetterfrösche schlechtes Wetter vorhergesagt – Regen, Wind oder dicke Wolken. Und die haben tatsächlich Recht. Es regnet und stürmt, als wir morgens aus der Luke schauen.
Trotzdem sind wir früh unterwegs – wir wollen zur Highland Park Distillery, der nördlichsten Distillery Schottlands.
Auch hier machen wir wieder eine geführte Tour mit und erfahren eine Menge über das Herstellungsverfahren des Highland Park Whiskys. Die Highland Park Distillery ist eine der wenigen Destillerien, die ihre Gerste noch selbst mälzt und mit einem Torffeuer trocknet.
Der Whisky reift in Sherry-Fässern aus Spanien oder Amerika. Die Distillery ist in uralten Häusern und Hallen untergebracht – teilweise noch von 1798, als die Distillery gegründet wurde. Wir dürfen an der frischen und der getrockneten Gerste riechen, um den Unterschied festzustellen, ebenfalls dürfen wir unsere Nase an, nicht in, ein Sherry-Fass stecken.
Am Ende der Führung probieren wir den 12 Jahre alten Highland Park Whisky – mild, rauchig , lecker. So langsam kommen wir auf den Whisky-Geschmack 😉 .
Wir sind noch nüchtern genug, um den Weg ins Orkney Museum in Kirkwall zu finden 😉 . In einem alten Kaufmannshaus ist in den verwinkelten Räumen auf mehreren Etagen die Geschichte der Orkneys von der Zeit von 3000 v.Chr. bis heute dargestellt. Es gibt viele Exponate und Ausgrabungsstücke. Genau das richtige für das schlechte Wetter heute.
Donnerstag, 05.05.2016
Die Sonne scheint wieder, es stürmt aber immer noch. Für heute haben wir einen Leihwagen gemietet, da es noch so viel auf den Orkneys zu sehen gibt. Das würde nur sehr bedingt mit den hier verkehrenden Bussen funktionieren 😉 . Ich bin froh, dass Peter freiwillig das Fahren übernimmt – hier ist ja Linksverkehr. Da lasse ich gerne mal Emanzipation Emanzipation sein. Dafür übernehme ich dann die Navigation.
Los geht´s entlang der Ostküste von Mainland Richtung Norden. Das Wetter ist richtig gut, das Wasser schimmert mal wieder in allen Türkistönen.
Vorbei geht´s an Broch of Gurness, einem eisenzeitlichen Turmbau, der sehr gut erhalten ist. Um diesen Turm wurde 2000 oder 1000 v.Chr. eine Siedlung errichtet, von der aber nur noch Reste der Grundmauern vorhanden sind.
Wir schauen uns Broch of Gurness nur aus der Entfernung an, da unser eigentliches Ziel die nur von zwei Stunden vor bis zwei Stunden nach Niedrigwasser über einen causeway zugängliche Insel Brough of Birsay ist. Birsay liegt ganz im Nordwesten von Mainland, wir fahren nicht die „Hauptstraße“, sondern machen noch einen Schlenker quer über die Insel. Durch Zufall sehen wir das Kirbuster Museum, ein Farmhaus ursprünglich von ca. 1500, erweitert durch einen Anbau von Mitte 1700 und neuere weitere Gebäude wie Stall, Geräteschuppen und Mühle. Das Haus ist voll möbliert, so wie es der letzte Eigentümer in den 1960er Jahren bewohnt und dann verlassen hat. Es gibt ein „Feuerhaus“ mit offener Feuerstelle, einer Öllampe und einem „Steinbett“, ähnlich wie es auch in den Siedlungen, die um 3000 v.Chr. gebaut wurden, gefunden wurde. Wirklich spannend und hoch interessant! Das ganze Anwesen macht einen total gemütlichen Eindruck.
Weiter geht´s dann Richtung Brough of Birsay – wir haben noch etwas Zeit und schlendern in dem kleinen Ort Birsay durch die Ruinen des im späten 16. Jahrhunderts erbauten Earl´s Palace. Auch interessant, aber lange nicht so informativ, wie das Kirbuster Museum.
Gut zwei Stunden vor Hochwasser ist der Causeway zur Insel Brough of Birsay mit den Resten einer alten piktischen Siedlung, eines Klosters und einiger alter Häuser incl. einer nordischen Sauna begehbar.
Eine etwas glitschige Angelegenheit 😉 . Sehr gut erhalten ist ein piktischer Symbolstein, weniger gut erkennbar für uns ist die Sauna 🙂 .
Von der Insel haben wir einen tollen Blick entlang der sehr schroffen Westküste der Orkneys bis zur Insel Hoy und dem Felsen The Old Man of Hoy. Die Küste lädt zum Wandern ein – durch den vielen, starken Westwind der letzten Tage haben wir eine gewaltige Brandung. Ein fantastischer Anblick.
Am Marwick Head gibt es einen Küstenwanderweg zum Kitchner Denkmal und zurück durch Farmland zur Marwick Bay. Super Ausblicke, schroffe Felsen, krachende Brandung – das ist schon ganz schön beeindruckend.
Nach unserer Wanderung geht´s weiter nach Skara Brae, der sehr gut erhaltenen Siedlung von 3000 v.Chr. Bewohnt war die Siedlung ca. 600 Jahre, dann wurde sie aufgegeben und verschwand unter einer dicken Sandschicht. Entdeckt wurde sie 1850 nach einer starken Sturmflut, durch die der Sand abgetragen wurde. Acht Häuser, davon sieben gleiche Wohnhäuser mit Möbeln aus Stein und eine Werkstatt, alle durch überdachte Gänge verbunden, sind gefunden worden. Betreten darf man die Ausgrabungen nicht, aber es gibt einen Nachbau eines Hauses, in den man hineingehen kann.
Stark beeindruckt davon, dass so uralte (5000 Jahre) Dorfreste erhalten sind, machen wir uns auf den Weg nach Yesnaby, einem Aussichtspunkt an der Westküste. Auch hier sind wir wieder stark beeindruckt – diesmal nicht vom Alter des Aussichtspunktes, sondern von der Gewalt des Meeres.
Von West Mainland fahren wir weiter nach East Mainland, das durch die Churchill Barriers mit den vier Inseln Lamb Holm, Glimps Holm, Burray und South Ronaldsay verbunden ist. Das ist jetzt nur noch ein bisschen Sight-Seeing vom Auto aus – nur noch The Gloup in Deerness begucken wir uns genauer.
The Gloup ist eine zum großen Teil zusammengebrochene Höhle, die von der See nur noch durch eine ca. 50 Meter breite Landbrücke getrennt ist. 80 Meter lang, 26 Meter breit und 25 Meter tief und auch noch ein Blowehole, wenn Wind und See so richtig auf den Eingang stehen. Heute ist hier alles ruhig – der Wind kommt nicht aus Ost, sondern aus West.
Über die Churchill Bariers fahren wir vorbei an den Resten der Blockadeschiffe aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg bis ganz in den Süden von South Ronaldsay.
Der Pentland Firth mit seinen Turbulenzen, Strömungen und Overfalls liegt vor uns und dahinter das Schottische Festland – alles zum Greifen nahe.
Mit einer dicken Portion Fish´n Ships geht unser Inselausflug zu Ende – ein super toller Tag!
Freitag, 06.05.2016
Früh sind wir wieder unterwegs – der Bus nach Stromness fährt schon um 08:35 Uhr. Von dort fahren wir mit der Fähre rüber zur Insel Hoy, der zweitgrößten Insel der Orkneys.
Hoy ist ganz anders als die anderen Orkney – Inseln. Hier gibt es nicht nur sanft geschwungene Hügel, sondern zwei richtige Berge, eine schroffe Westküste, seichte türkisfarbene Buchten auf der Ostseite und viel Moor und Torflandschaft.
Wir wandern von dem kleinen Ort Rackwick über einen fast schon „Premium-Klippenwanderweg“ zum Old Man of Hoy, einer 137 Meter hohen Felsnadel an der Nordwestecke von Hoy. Es ist der perfekte Tag zum Wandern an den Klippen – Sonnenschein und kaum Wind.
Der Blick auf den Old Man of Hoy ist schon toll – hier nisten und brüten jede Menge Möwen. Erinnert an die Lange Anna von Helgoland – nur ist hier nichts eingezäunt 😉 .
Samstag, 07.05.2016
Wir machen heute mal eine Tag Sight-Seeing-Pause und bereiten unseren nächsten Schlag Richtung Nord-Ost vor. Morgen soll es weitergehen – entweder nach Fair Isle oder direkt zu den Shetlands. Wir warten bis zur endgültigen Entscheidung noch die Wettervorhersage für die nächsten Tage ab.
Noch ein paar allgemeine Anmerkungen zu den Orkneys: Wir haben die ganze Zeit in Kirkwall in der Marina gelegen, obwohl wir in der Planung zu Hause auch andere Liegemöglichkeiten in Erwägung gezogen haben. Oft sieht es vor Ort dann doch anders aus, als zu Hause im Winter auf dem Papier. Die Piers, an denen man auch liegen könnte, haben weder Strom, Wasser noch Sanitär, sind fast alle durch Fischer oder auch Arbeitsboote belegt gewesen und waren auch nicht wirklich einladend. Ankern geht natürlich auch – war uns aber zu kalt und vor allem zu unbequem. Mit Rucksäcken und dick angezogen mit dem Dinghi an Land ohne Dinghisteiger – da hatten wir keine Lust zu. Außerdem ist Kirkwall eine nette kleine Stadt mit viel Leben, Pubs, Einkaufsmöglichkeiten und einer wirklich tollen Atmosphäre. Von hier fahren alle Busse über die Insel – wenn auch nicht stündlich oder täglich 😉 und die meisten Fähren zu den anderen kleineren Inseln starten auch in Kirkwall. Die Marina in Stromness ist sicherlich auch eine gute Alternative, nur liegt sie auf der Westseite der Orkneys und ist für die Weiterfahrt zu den Shetlands nicht der ideale Ausgangspunkt. Aber vielleicht ein guter Hafen für den Rückweg von den Färöern im Herbst. Jetzt wollten wir gerne so viel wie möglich von den Orkneys kennenlernen, wenn der Schwerpunkt auf Segeln in den Orkneys liegt und das Wetter stimmt, kann man bestimmt auch gut ankern. Obwohl – richtig kuschelige Ankerplätze haben wir nicht gesehen 🙁 .