Urk – Eyemouth

Sonntag, den 17.04.2016 – Mittwoch, den 20.04.2016
NW 4-5 Bft, SW 3-5 Bft, NW 3-4 Bft, S 1-4 Bft, NE 2-3 Bft – 429sm – 75h 09min – Ø 5,5kn

Urk - Eyemouth

Urk – Eyemouth

Der Wecker schellt dann tatsächlich um 06:00 Uhr – um 07:17 Uhr am 17.04. werfen wir die Leinen in Urk los und machen schon 1,5 Stunden später in Lelystad am Dieselsteiger wieder fest. Schnell noch mal den Tank füllen, die erste leere Gasflasche tauschen und dann geht´s auch schon weiter. Wir segeln bei schönem Nordwestwind bis fast nach Muiden. Dann schläft der Wind ein und die Ijsselmeerfliegen werden wach 😉 . Die hätten wir jetzt nicht unbedingt noch zum Abschied gebraucht.

Urk im Morgenlicht

Urk im Morgenlicht

In Muiden treffen wir uns nachmittags mit Marie-Luise und Christian und tauschen ein leckeres Abendessen gegen unser lang erwartetes AIS. Die Reparatur war erfolgreich, es funktioniert sofort. Da wir uns bei Marintraffic noch nicht sehen können, fragen wir einen Segler, der hinter uns liegt. Alles ok., wir sind auf seinem AIS sichtbar.

Noch mal verabschieden wir uns von Marie-Luise und Christian, die wir so unerwartet vor unserem langen Törn noch mal gesehen haben. Wir wollen die Brückenöffnung der Schellingwouderbrug vor Amsterdam um 20:00 Uhr erreichen. Die Brücke macht nur noch drei mal täglich auf. Nächste Öffnung wäre erst Montag früh um 10:00 Uhr – eindeutig zu spät, um das doch recht gute Wetterfenster nach Schottland mitzubekommen.

Durch den Nordzeekanal geht´s im Dunkeln, die Schleuse in Ijmuiden öffnet für uns sofort und dann sind wir um kurz nach Mitternacht auf der Nordsee.

Die Wettervorhersage von Wetterwelt verspricht uns bis Dienstag Nacht SW 4-5 Bft, dann soll der Wind auf Nord drehen und mit 3-4 Bft wehen, bis er am frühen Mittwoch Morgen wieder auf S oder SE drehen und ziemlich schwächeln soll. Die Wellenhöhe soll zwischen 0,80 m und 1,80 m liegen. Also echt moderate Bedingungen. Bis Peterhead, Wick oder zu den Orkneys werden wir das nicht schaffen, da ab Donnerstag der Wind wieder auf Nord drehen und dann auch ziemlich stark werden soll. Schauen wir mal, was uns unterwegs so erwartet.

Bis Dienstag Nacht segeln wir mit 50° zum Wind ganz angenehm. Die Wellen sind eher ruppig, aber trotzdem gut auszuhalten. Dann dreht der Wind wie vorhergesagt auf Nordwest und wir kreuzen dann mal, bis wir am frühen Mittwoch Morgen wieder Kurs Nord anlegen können.

Wir haben fast Vollmond und mehr oder weniger klaren Himmel – traumhaft schön spiegelt sich das Mondlicht auf dem Wasser. Dienstag Abend sehen wir voraus rotgefärbte Wolken vom Sonnenuntergang und achteraus den aufgehenden Mond. Das sind so Momente, da weiß man, warum Nachtsegeln so schön ist!

Viel Betrieb ist nicht – nur beim Queren der drei Verkehrstrennungsgebiete sehen wir mehrere Frachter. Segler treffen wir keine 🙁 . Ist ja auch noch ganz schön kalt. Wir haben mal wieder nur 8°C – nicht wirklich viel. Kennen wir ja schon von Norwegen 😉 .

Nachdem am Mittwoch der Wind immer weniger wird, entschließen wir uns, den kleinen,  aber ziemlich lebhaften Fischerhafen Eyemouth anzulaufen. Die letzten Seemeilen müssen wir motoren, wir kommen unter Segeln nicht mehr voran.

In Eyemouth machen wir an einem Schwimmsteg fest – der Tidenhub hier beträgt fast 3 Meter – die Sonne strahlt, der Himmel ist blau und wir haben das Gefühl, das könnte Sommer sein. Wir sind froh, dass wir den ersten langen Schlag über die Nordsee bei solch moderaten Bedingungen segeln konnten und ohne Zwischenfälle wohlbehalten in Schottland angekommen sind. Morgen werden wir auf jeden Fall noch in Eyemouth bleiben – ein bisschen ausruhen, den Ort ansehen und dann mal planen, wohin es weiter geht.

Ansteuerung Eyemouth

Ansteuerung Eyemouth

Hafeneinfahrt

Hafeneinfahrt

Liegeplatz im Fluss

Liegeplatz im Fluss

Eyemouth:

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