Hafentag in Sundal
07.09.2015
Die Sonne scheint, dennoch ist es ganz schön kühl. Nicht mehr als 9°C, als wir im Cockpit frühstücken. Man merkt hier sehr deutlich den Einfluss des Gletschers. Der Wind kommt aus dem Tal, in das sich die Gletscherzunge Bondhusbreen hinunter windet. Kalt, aber ein toller Blick zum Gletscher.
Zum Wandern haben wir gerade die richtigen Temperaturen – trotzdem kommen wir ganz schön in´s Schwitzen. Bis zum Gletschersee gibt es einen breiten Wanderweg durch das Bondhusdalen. Der Weg schlängelt sich durch das Tal durch wunderschöne Landschaft. Rechts und links sind hohe Berge, teils bewaldet, teils nur noch Felsen. Im Tal liegen Wiesen mit Schafen und Kühen.
Der Gletscherbach rauscht durch dicke Findlinge – macht ein ganz schönes Spektakel.
Dann müssen wir uns entscheiden – gehen wir nach links den Berg hoch zum Gletscherrand und weiter zur Breidablickhütte, ca. 8 Stunden hin und zurück oder laufen wir zur Gletscherzunge Bondhusbreen weiter. Wir entscheiden uns für Bondhusbreen – auch dort waren wir 2005 und 2006 schon. Uns interessiert sehr, wie weit die Gletscherzunge durch die Erderwärmung schon zurückgewichen ist.
Bis zum Gletschersee, der ziemlich voll ist, laufen wir noch über den „Premium Wanderweg“, dann geht es weiter über Stock und Stein, hoch und wieder runter, über nasse, matschige Wege, über Brücken bis wir an der Endmoräne der Gletscherzunge ankommen.
Als wir über die Moräne kommen, sehen wir, dass der Bondhusbreen sehr viel höher endet, als noch vor 10 Jahren.
- 2005
- 2006
- 2015
Wir versuchen, bis zum Eis hochzusteigen, geben den Versuch dann aber doch auf. Es ist zu nass und unterhalb eines Gletschers soll man sich besser nicht aufhalten – Gletscher sind halt in Bewegung. Alleine die Bergziegen schaffen es, weiter die Felsen hoch zu klettern.
Somit gibt es keinen Whiskey on the rocks – stattdessen mixen wir uns Whiskey Soda mit Gletscherwasser. Schmeckt auch nicht anders 😉 .
Beschwingt durch den Whiskey und gestärkt von Keksen und Schokolade machen wir uns auf den Rückweg.
Einen kleinen Umweg zum Gästeanleger beim Kaufmann machen wir noch, nur um festzustellen, dass es dort weder Wasser noch Strom gibt und der Landhandel inzwischen aufgegeben wurde. Begeistert sind wir von den schönen alten Holzhäusern, die hier stehen.
Wir sind alle ziemlich geschafft – so bleiben wir in Sundal und lassen den Tag gemütlich an Bord ausklingen. Schließlich haben Marie-Luise und Christian ja Urlaub!