Donnerstag, 06.08.2015
E 1 Bft – 21,4 sm – 4h 29min – Ø 4,8 kn – gesamt: 2.601,4 sm
Als wir heute morgen wach werden, regnet es immer noch – erst ziemlich heftig, dann haben wir nur noch Nieselregen. Und Wind haben wir auch mal wieder keinen. Also motoren wir heute durch das innere Innenfahrwasser, abseits des Hauptfahrwassers zum Svartisen Gletscher. Den haben wir uns auf dem Hinweg ja schon nicht angesehen, weil das Wetter auch da nicht so wollte, wie wir. Es war wie heute – Wolken bis zum Wasser. Nur hatten wir vor 8 Wochen noch die Option, auf dem Rückweg den Gletscher bei Sonnenschein sehen zu können. Der soll heute auch kommen – nur etwas später. Eigentlich ist es hier ganz schön, wenn wir denn die Landschaft richtig sehen könnten. Alles ist grau in grau, die Wolken hängen bis zum Wasser runter. Na ja, wir haben vorsichtshalber mal die Kuchenbude zu gelassen, so werden wir nicht nass und kalt ist es auch nicht.
Kurz bevor wir in den Holandsfjord eindrehen, klart es auf, die Wolken hängen nicht mehr ganz so tief und es nieselt auch nicht mehr.
Noch zwei mal um die Ecke, dann sehen wir die ersten Ausläufer des Svartisen Gletschers.
Am Ende des Fjordes gibt es einen Schwimmsteg, an dem nur ein belgisches Segelschiff liegt. Also Platz genug. Die Crew der „Lulu Fyffe“ habe ich gestern in Støtt kennen gelernt, als ich eine Runde über die Insel gelaufen bin – im Nieselregen mal wieder. Wir hatten uns gestern schon viel zu erzählen und haben das Gespräch dann beim Anlegen direkt fortgesetzt 😉 .
Das Wetter wird wie vorhergesagt immer besser, wir ziehen die Wanderschuhe an und los geht es zum Gletscher.
- Kleine und große Schiffe
- Ganz schön schräg
Der Svartisen ist mit seinen 370 km² der zweitgrößte Gletscher Europas und eine Gletscherzunge – Engabreen – reicht fast bis an den Holandsfjord heran. Aber eben auch nur fast.
Man kann aber bis zum Eis wandern. Zuerst geht es auf einem Schotterweg vom Fjord zum Gletschersee und weiter bis zu den vom Eis glatt geschliffenen Felsen. Hier müssen wir hoch, der Pfad ist sehr gut gekennzeichnet und auch nicht schwer zu laufen. An etwas glatteren oder steileren Stellen gibt es Ketten und Seile, an denen man sich festhalten oder hochziehen kann.
Faszinierend sind die Maserungen, Riefen und Farben in den Felsen. Unglaublich, was das Eis aus den Felsen geformt hat.
Einmal müssen wir über einen klein Schmelzwasserfluss – natürlich ohne Brücke. Wir kommen ohne nasse Füße rüber. Ja und dann sehen wir das Eis des Svartisen.
Svartisen heißt schwarzes Eis – eigentlich schimmert es aber überall blau. An einigen Stellen sieht man allerdings, welcher Dreck so in der Luft ist und das Eis tatsächlich schwarz färbt.
Zwischen Eis und Felsen – doch ganz schön blau:
Egal, ob blau oder schwarz – die Gletscherzunge ist beeindruckend.
Direkt an der Kante des Gletschers machen wir Pause und trinken „Whisky on the Rocks“ – ich hatte noch `ne alte Flasche Johnnie Walker an Bord und Eis gibt´s hier ja mehr als genug 😉 .
Auf dem Rückweg kommt dann tatsächlich auch noch die Sonne raus und lässt nicht nur uns, sondern auch das Eis strahlen. Echt perfektes timing!!