Rørvik – Møyhamna

Dienstag, 02.06.2015
SE 4-6 Bft – 42,7 sm – 7h 54min – Ø 5,4 kn – gesamt: 1.011,9 sm

Roervik - Moyhamna

Rørvik – Møyhamna

Der Regen verzieht sich über Nacht, wir werden von der Sonne und blauem Himmel geweckt. Unser Außenthermometer kann tatsächlich auch anders als nur 10° anzeigen – heute überschlägt es sich mit 18° (in der Sonne). Zum Segeln brauchen wir nicht mindestens 4 Schichten, sondern es reichen Jeans und diverse Pullover und Fleeceshirts – ein echter Fortschritt! Und die Kuchenbude bleibt zusammengerollt – heute mal oben ohne 🙂 .

Die Wettervorhersage prophezeit uns Wind aus Nord oder Nordost, 2-4 Bft und Regen den ganzen Tag. Nur morgens bis 11:00 Uhr soll noch die Sonne scheinen und Südwestwind wehen. Schweren Herzens starten wir nicht mit dem schönen Wind und Wetter, sondern machen uns erst mal auf den Weg nach Rørvik, um ein bisschen einzukaufen. Auch einen Rundgang durch die Stadt machen wir noch – viel los ist hier nicht, aber es gibt ein paar sehr schöne Holzhäuser und auch einige moderen Bauten.

Rørvik:

Den „Doppelnippel“ für unsere Gasanlage haben wir auch hier nicht bekommen, aber die Empfehlung in Brønnøysund bei Cosmos Gas mal nachzufragen. Das liegt auf dem Weg, so dass wir es dort noch mal versuchen werden. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt 😉 .

Ziel für heute ist der kleine Hafen Møyhamna auf der Insel Torget, von dort wollen wir den Berg Torghatten besteigen. Bis dahin sind es ca. 40 sm und die unter Motor und im Regen ist nicht das, was wir uns so wünschen. Aber die Sonne scheint immer noch und ganz verwundert stellen wir fest, dass der Wind aus Südost weht und nicht aus Nordost. Da hat sich „Wetterwelt“ wohl geirrt. Schnell sind die Segel gesetzt und wir rauschen durch das Innenfahrwasser gen Nordosten unserem Tagesziel entgegen. Wieder mal schnelle Fahrt ohne Welle – traumhaft!! Traumhaft ist hier auch die Kulisse – hohe Berge rechts und links des Fahrwassers, weiter am Horizont und im Binnenland sehen wir schneebedeckte Gipfel. Die Landschaft erinnert hier ein bisschen an die Höga Kusten in Schweden – aber nur ein bisschen. Hier sind die Berge höher und vor allem viel schroffer.

Unterwegs:

Wir können unser Glück kaum fassen, noch immer weht der Wind mit 5 -6 Bft aus Südost, dreht manchmal ein bisschen auf Süd. Mit halbem oder raumem Wind geht die Post ab – mal 7 kn, manchmal 8 kn, meistens um die 6 kn. Nur in den Sunden, wo die Fahrwasser ganz eng werden, weht meistens kein Wind oder nur sehr wenig. Da halten wir dann auch mal nur 1 – 2 kn Fahrt aus. Der Himmel bewölkt sich im Laufe des Nachmittags, aber der Wind bleibt.

Im Sund mit 1,5 kn Fahrt

Im Sund mit 1,5 kn Fahrt

Haus am Sund

Haus am Sund

Unterwegs treffen wir immer wieder die Hurtigruten-Boote. Riesig schieben sie sich auch durch die kleinen Fahrwasser und Sunde. Immer wieder ein schöner Anblick! Heute kommt uns die Versterålen entgegen – die kommen vom Nordkap, da wo wir noch hin wollen. Dass uns die Vesterålen begegnet, freut uns ganz besonders – mit ihr waren wir im Oktober 2011 auch unterwegs. Von Bergen bis zur Russischen Grenze und wieder zurück – alles in 12 Tagen. Damals entstand die Idee, diese Tour auch mal mit unserer Ruby Tuesday zu segeln. Damals haben wir uns schon immer die Häfen genau angesehen, immer unter dem Motto „Wo können wir hier wohl festmachen“. Tja, jetzt sind wir auch auf Hurtigruten-Tour, nur viel langsamer und mit unserer Ruby Tuesday. Und die großen Häfen laufen wir dann doch nur an, um uns mit Lebensmitteln zu versorgen oder um den „Doppelnippel“ zu kaufen 🙂 . Und wir werden nicht bis zur Russischen Grenze segeln, sondern dann doch nur bis zum Nordkap.

Der Hafen Møyhamna liegt auf der Westseite der Insel Torget und die Bucht ist nach Südosten offen. Mit auflandigen 15 kn Wind fahren wir vorsichtig in die Bucht. Hier wird es gleich ruhiger und der Wind nimmt auf 10 kn ab. Die Bucht macht dann noch einen kleine Knick und hinter einem Wellenbrecher aus Gummireifen ist eine kleine Steganlage. Gut geschützt vor Wellen und Wind legen wir uns längsseits an den Kopfsteiger auf 4,20 m Wassertiefe. Wir haben auflaufendes Wasser mit einem Tidenhub von knapp 2 Metern. Da kann alos nichts pasieren – immer genug Wasser unter dem Kiel 😉 . Außer uns liegen hier noch ganz viele kleine Motorboote eines Clubs. Ruhig ist es hier, ab und zu hören wir mal Gänse, die vorbeifliegen oder Möwen. Und der Torghatten, den wir morgen dann hoffentlich auch bei schönem Wetter besteigen werden, liegt recht voraus.

Glutrot geht die Sonne gegen 23:30 Uhr unter und beleuchtet die umliegenden Berge wunderschön. Eigentlich ein schlechtes Zeichen für Sonnenschein am nächsten Tag: „Abendrot – schlecht Wetter droht“, eine „Weisheit“ aus meinen Segelfliegerzeiten!

Sonnenuntergang in Moyhamna

Sonnenuntergang in Møyhamna

 

 

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