Haugesund – Strusshamn

Sonntag, 24.05.2015
SE 5-6 Bft, S 4-5 Bft, W 2-3 Bft – 67,2 sm – 12h 46min – Ø 5,5 kn – gesamt: 574,9 sm

2015-05-24 Haugesund-Strusshamn

Haugesund – Strusshamn

Wir wollen den schönen SW-Wind, der gegen Abend wieder abnehmen soll, ausnutzen und wollen früh aufstehen. Der Wecker schellt dann mal um 04:45 Uhr. So ganz motiviert sind wir dann doch nicht mit dem Aufstehen – es schüttet wie aus Kübeln. Aber morgen soll der Wind schon wieder aus Nord kommen und das auch nur ganz schwach. Also, regendicht verpackt geht es los. Erst mal nur zum Wasser bunkern an den städtischen Kai. Dann ein Stück weiter zum Diesel bunkern zur Tankstelle. Als das erledigt ist, sind wir nass und durchgefroren.

Die Temperaturen lassen aber auch eher Winter vermuten, als Frühling. Heute zeigt das Außenthermometer unter 10° an. Beim Zusammenlegen der Kuchenbude sind die Plastikfenster so starr, als wenn sie gefroren wären. Der Wind bläst super aus SW mit 5-6 Bft und treibt den Regen bis zum Niedergang. Kurz entschlossen segeln wir heute mal norwegisch: Wir bauen unsere Kuchenbude wieder auf, so dass wir vor Wind und Regen geschützt im Trockenen sitzen. Norwegisch deshalb, weil viele norwegische Segler mit geschlossener Kuchenbude unterwegs sind.

Eigentlich ist heute der perfekte Segeltag – wenn der Regen und die schlechte Sicht nicht wären. Wir segeln ohne Welle durch die Sunde, mal mit viel Platz zu allen Seiten, mal durch enge, gewunden Fahrwasser. Irgendwann nachmittags hört es auf zu regnen und die Sonne läßt sich sogar mal blicken. Leider schläft dann aber auch der Wind so langsam ein.

Ölplattform im Schlepp

Ölplattform im Schlepp

Gegen 17:00 Uhr laufen wir den kleinen Vereinshafen Strusshamn, vier Seemeilen westlich von Bergen, an. Die Einfahrt ist eng, felsig und gut betonnt. Im Naturhafenbecken ist eine kleine Felseninsel mit dem Vereinshaus und Anlegestegen für Gäste. Wir sind spät und so ist alles besetzt. Aber wir können an einem deutschen Segelboot längsseits gehen. Noch beim Anlegen tauschen wir uns über das „Woher“, „Wohin“ und „Wie lange“ aus. Auch die norwegischen Segler in diesem Hafen sind alle sehr freundlich und gesprächig. Wir haben Strom für unseren Heizlüfter, kostenlose Duschen, aber leider kein Internet.

Strusshamn

Strusshamn

Ich mache abends noch die Planung und die Wegpunkte in unserer elektronischen Seekarte für den nächsten Tag, berechne die Tide, die ab Bergen wieder zu berücksichtigen ist, stelle fest, dass wir eigentlich spätestens um 08:00 Uhr losfahren müßten, um mit Stillwasser im Alverstraumen zu sein und falle dann gegen 23:00 Uhr – es ist immer noch hell – in die Koje.

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