Montag, 08.09.2014
SE 2 – 3 Bft – 15,0 sm – 3h 33min – Ø 4,3 kn – gesamt: 2.924 sm
Das schöne Wetter verlässt uns. In den nächsten drei Tagen wird es immer wieder regnen. Heute morgen scheint wohl noch die Sonne zum Frühstück, aber dann zieht es sich langsam zu und wir segeln dem Regen entgegen.
Schon um 12:00 Uhr liegen wir vor Anker in einer kuscheligen Bucht. Seit langem sind wir wieder mal alleine. Weit sind wir heute nicht gekommen, aber ab Donnerstag soll der Wind aus Nordost bis Nordwest wehen, dann werden wir mal wieder einen längeren Schlag segeln. Es liegen hier aber auch viel zu viele schöne Schären, Fischerdörfer und Ankerbuchten nah beieinander. Oft können wir uns gar nicht so einfach entscheiden, wo wir denn nun für die Nacht bleiben.
Bokö ist eine kleine Insel im Naturschutzgebiet. Früher gab es hier mal eine Lotsenstation, heute ist auf der Insel ein kleines Fischerdorf. Nachdem es aufhört zu regnen, fahre ich mit dem Dinghi zum Anleger und starte zu einer Wanderung über die Insel. Peter bleibt lieber an Bord und genießt die Ruhe. Der Nature-Trail führt wie immer über Stock und Stein. Nur sind die Steine diesmal nass und ich muss ganz schön vorsichtig sein, damit ich nicht ausrutsche. Irgendwann lande ich auf einer Schafweide. Die Schafe sehen mich, formieren sich und laufen nicht im Schweins- sondern im Schafsgalopp auf mich zu. Was soll das denn werden. Liegt das an meiner roten Jacke oder wollen die nur spielen? Mir gehen die letzten Pressemeldungen über zu Tode getrampelte Wanderer durch den Kopf. Die Schafe bleiben vor mir stehen und gucken mich ziemlich blöd an. Ich gucke bestimmt genauso blöd zurück. Mit einem resoluten „Schschsch“verschrecke ich die netten Tiere. Die machen die Biege auf eine andere Weide und formieren sich schon wieder. In gebührendem Abstand folgen sie mir, bis der Wanderweg über einen Zaun und aus Reichweite der Schafe führt.
Da der Akku meiner Kamera schon nach drei Bildern streikt und ich keine Fotos von dem schönen Fischerdorf machen kann, fahre ich zu unserer Ruby Tuesday zurück und lade Peter zu einer kleinen Wanderung zum Dorf ein. Natürlich mit frischem Akku. Lieb, wie er ist, kommt er mit und gemeinsam schlendern wir noch mal durch das Dorf bis zum Fischerhafen.
Abends wird es wieder nebelig in der Bucht. Im Westen geht die Sonne im Dunst unter, im Osten geht der Vollmond auf. Ein schönes Naturschauspiel.