Umea – Kulturhauptstadt 2014

Donnerstag, 31.07.2014

Der Wind, der gestern gegen Abend schon gut zugelegt hat, zeigt heute so richtig, was er kann. Es pfeift aus Süd, der Himmel ist dunkel und es regnet hin und wieder auch. Passt eigentlich alles ganz gut, denn wir wollen heute Umea besuchen, neben Riga auch Kulturhauptstadt 2014.
Mit dem Bus machen wir uns auf den Weg, es hat aufgehört zu regnen, die Sonne scheint wieder und wir stellen schnell fest, dass es wieder warm wird und wir viel zu dick angezogen sind. Dumm gelaufen, aber jetzt sind wir unterwegs.

Im Gegensatz zu Stockholm können wir hier unsere Bustickets direkt im Bus kaufen, was das Busfahren nicht unerheblich vereinfacht 🙂
Auf den ersten Blick sehen wir in Umea, als wir am Busbahnhof aussteigen, nur Baustellen. Das soll eine Kulturhauptstadt sein? Diesen Gedanken verwerfen wir ganz schnell wieder, nachdem wir zwei Straßen weiter in die Fußgängerzone kommen. Hier ist es richtig schön – moderne Geschäfte, viele Restaurants und Cafe´s, entspannte Menschen. Hier ist Leben, aber es ist nicht übervoll oder laut.

Umea

Umea

Versorgt mit vielen Infos aus der Tourismusinformation machen wir uns erst mal auf den Weg zum Rathaus mit dem schönen Rathauspark, der bis zum Umeälven hinunter reicht. Direkt neben dem Rathauspark, der unten am Fluss neu und sehr modern angelegt ist, wird noch am neuen Kulturhaus gebaut, einer Mischung aus altem Gebäudebestand und neuer Architektur. Fertig ist schon der mit einem Glasdach geschlossene Innenhof mit mehreren kleinen Restaurants. Auch Umea nimmt für sich in Anspruch, dass Stieg Larsson hier gelebt und gearbeitet hat. Es wird noch in diesem Jahr ein Denkmal für ihn am neuen Kulturhaus eingeweiht.

Rathaus von Umea

Rathaus von Umea

Rathauspark

Rathauspark

Neues Kulturhaus

Neues Kulturhaus

Überdachter Innenhof

Überdachter Innenhof

Umea bietet ein sehr großes und interessantes Veranstaltungsprogramm, verteilt über das ganze Jahr und nicht nur in Umea, sondern auch im weiten Umfeld. Heute und in den nächsten zwei Tagen ist weit außerhalb von Umea ein Ur-Kultur-Festival. Bestimmt interessant, aber 100 Kilometer mit dem Bus zurückzulegen, ist uns zu viel. Wir streifen stattdessen durch Umea, immer auf der Suche nach Schatten. Den finden wir unter den vielen Birken, die hier überall die Straßen wie Alleen säumen. Umea wird auch „Die Stadt der Birken“ genannt. 1888 wurden die vielen Holzhäuser und Werften von Umea durch einen Stadtbrand vernichtet. Umea wurde wieder aufgebaut, die neuen Holzhäuser wurden in ein viel breiteres Straßennetz eingepasst und die Straßen mit Birkenalleen bepflanzt. Die Blätter der Birken sollten Funkenflug vermeiden. Holzhäuser stehen nicht mehr ganz so viele in Umea, aber Birkenalleen gibt es überall.

Birken in Umea

Birken in Umea

Birkenallee

Birkenallee

Sehr moderner Fußgänger- und fahrradfahrertunnel

Sehr moderner Fußgänger- und Fahrradfahrertunnel

In den letzten Tagen war ein Blumenfestival in der Stadt. Die vielen blühenden Blumen stehen immer noch und sorgen für farbenprächtige Ausblicke.

Natürlich besuchen wir in Umea auch ein Museum 🙂 Zur Auswahl stehen das „Västerbottens-Museum“ mit Infos zum Kvarken, den Sami, Rentierzucht und Leben in den letzten Jahrhunderten, das „Bildmuseet“ mit einer Ausstellung Chinesischer Künstler und das „Guitars – The Museum“, eine Sammlung von E-Gitarren, Bassgitarren und anderen Gegenständen aus der Geschichte des Rock`n Rolls. Klar, welche Ausstellung wir uns ansehen

Guitars - The Museum

Guitars – The Museum

Wir laufen erst mal alleine durch die wirklich sehr interessante Ausstellung im Guitars – The Museum und Peter schlüpft für mich in die Rolle des Guide. Nachdem die „professionelle“ Museumsmitarbeiterin ihre schwedisch-sprachige Führung beendet hat, bekommen Peter und ich noch eine verkürzte Führung in Englisch mit netten Geschichten zu einigen Gitarren und einer Vorführung, wie ein „B-Bender“ funktioniert.

Eigentlich hätten wir uns noch gerne den Skulpturenpark von Umedalen angesehen, aber wir sind so geschafft, dass wir den nächsten Bus zu unserer Ruby Tuesday nehmen.

Zurück im Hafen unterhalten wir uns noch ziemlich lange mit schwedischen Seglern und erfahren dabei, dass es tatsächlich keine anderen Seekarten oder Hafenführer gibt, als die, die wir schon haben. Es stellt sich sehr schnell heraus, dass alle die gleichen Probleme mit nicht kartierten Felsen haben, wie wir auch 🙁

Abendstimmung in Umea

Abendstimmung in Umea

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