Kluntarna – Vargön

Samstag, 26.07.2014
S – W – NE 3 – 4 Bft – 34,0 sm – 9h 17min – Ø 3,7 kn – gesamt:   2.116 sm

Klutarna - Vagön

Kluntarna – Vagön

Das Segeln ist hier oben im Bottnischen Meerbusen nicht durch die Gezeiten bestimmt, wie wir das aus dem Englischen Kanal kennen, sondern durch den Wind. Wir müssen im Schärengarten vor Törehamn und Lulea in den Fahrwasssern bleiben, d. h. kreuzen bei Wind von vorne ist nicht möglich. Der Wind ist hier schon seit einigen Wochen ziemlich unbeständig, er dreht immer wieder, kommt nicht konstant aus einer Richtung. Das ist vielleicht ja auch gut so, käme er konstant aus der falschen Richtung, müssten wir motoren. Also richten sich hier Schlafen, Aufstehen, Mahlzeiten etc. nach der Windrichtung, bzw. wann der Wind aus welcher Richtung weht.

Für heute heißt das tatsächlich ausschlafen. Der Wind weht den ganzen Tag aus Südwest, später aus Süd. Es ist schön hier in der Bucht von Kluntarna und wir starten erst gegen 16:00 Uhr. Das Fahrwasser führt uns erst zurück fast nach Lulea nach Nordwesten und macht dann einen Knick nach Süden. Bei Südwind können wir die Strecke gut segeln und als wir am „Knick“ sind, dreht der Wind passend auf Nord.
Schöner kann Segeln fast nicht sein. Wir ziehen langsam an den kleinen Inseln und Schären und den vielen Felsen im Wasser vorbei und stellen fest, dass Segeln süchtig macht. Hier noch viel mehr, denn im Schärengarten segeln wir geschützt, es ist fast keine Welle, aber trotzdem Wind. Die Landschaft ist scheinbar gleich, aber trotzdem immer wieder anders. Das Licht, die Sonne, die taghellen warmen Nächte im Sommer sind einfach unbeschreiblich. Der Wind streicht nachts warm über das Gesicht, wir segeln in T-Shirt und Shorts. So muss es in der Karibik oder der Südsee sein!

Die Sonne geht wieder mal glutrot unter, wir haben schon so etwas wie Dämmerung. Im Schiff müssen wir Licht anmachen, um auf der Karte etwas lesen zu können. Und obwohl es Neumond ist, wird es nicht dunkel. Wir segeln durch die „Nacht“ und erst um 01:30 Uhr, als es schon wieder „heller“‚wird, lassen wir den Anker in einer Bucht bei Vargön fallen.

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