Kylmäpihlaja – Seliskeri

Montag, 30.06.2014
ENE – NE 2-3 Bft – 47,0 sm – 10h 53min – Ø 4,3 kn – gesamt: 1.563 sm

Kylmäpihlaja - Seriskeri

Kylmäpihlaja – Seriskeri

Auch heute ist alles grau in grau – Himmel grau, Wasser grau, Stimmung hell-grau 🙂 Wir sind schon um 06:00 unterwegs, um die großen Distanzen zwischen den Häfen bzw. Liege- und Ankermöglichkeiten zu schaffen und noch vor dem dunkel Werden anzukommen. Na ja, dunkel wird es hier eigentlich nicht mehr, aber schlafen wollen wir ja doch auch noch ein bisschen. Das gemütliche Buchtenbummeln, spät losfahren und trotzdem früh ankommen ist offensichtlich erst mal vorbei. Außerdem wollen wir die zwei Stunden, in denen der Wind noch aus Ost wehen soll, nutzen. Wir sind anfangs schnell unterwegs, dann dreht der Wind mehr auf Nordost und nimmt merklich ab. Also ist Geduld gefragt, wir segeln mal mit 4 kn, mal mit 5 kn, manchmal auch langsamer. Im Schärenfahrwasser können wir wegen der Windrichtung nicht segeln, also geht es hinaus in tiefes Wasser.

Chemiehafen in der Nähe von Reprossaari

Chemiehafen in der Nähe von Reprossaari

Vollkommen ereignislos ist unser heutiger Tag aber dann doch nicht, obwohl es zunächst den Anschein macht. Plötzlich sehen wir voraus Treibnetze auf dem Wasser. Da hilft nur noch eine schnelle Wende, um sich nicht in den Netzen zu verfangen. Ganz schön knapp – da sind wir wohl ein bisschen zu entspannt gesegelt. Sollte eigentlich nicht passieren. Später lese ich in einem Törnbericht, der allerdings schon 16 Jahre alt ist, dass diese Lachsreusen und Schwimmnetze kilometerweit quer zur Küstenlinie in die Ostsee ausgelegt werden. Scheinbar hat sich da nicht viel verändert.

Treibnetze

Treibnetze

Lachsreusen

Lachsreusen

Da wir weit vom Kurs abkommen, der Wind immer weniger wird, segeln wir nicht mehr bis Krooka oder Kasala, sondern drehen in das Schärenfahrwasser ein und laufen die Insel Seliskeri – unseren Alternativhafen – an. Die Ansteuerung ist wieder mal spannend, es gibt keine Tonnen, aber zwei Richtmarken und jede Menge Steine.

Vor Seliskeri

Vor Seliskeri

Mit Heckmooring machen wir an einem kleinen Steg fest und stellen fest: Es gibt sie doch – die schönen Anlegestellen oder idyllischen Schären. Wenn auch nicht so üppig wie im Schärengarten von Turku und in den Alandinseln, man muss nur sehr genau hingucken und suchen.

Ansteuerung von Seliskeri

Ansteuerung von Seliskeri

Unser Liegeplatz

Unser Liegeplatz

Blick aus dem Cockpit

Blick aus dem Cockpit

Viel Zeit verbringe ich mit dem Abgleich der Häfen in der Seekarte und den Informationen aus dem Hafenhandbuch. Jeder Hafen in der Karte wird mit Nummer aus dem Hafenhandbuch versehen und mit (+) für möglicher Liegeplatz oder (-) Wassertiefe im Hafen nicht tief genug oder Fahrwasser dorthin nicht tief genug versehen. So können wir, wenn wir unterwegs sind, alle Informationen direkt der Karte entnehmen und auch spontan entscheiden, welchen Liegeplatz wir anlaufen können.

Dann scheint auch die Sonne und wir laufen über den Naturpfad der kleinen Insel Seliskeri. Hier gibt es zwei Grillhütten, Holz, einen ausgetrockneten Brunnen und zwei Trocken-WCs. Wenn hier Sommer ist, scheint doch wesentlich mehr los zu sein als heute. Wir sehen unterwegs zwei andere Segler, die uns entgegen kommen und abends legt noch ein Einhandsegler am Steg an. Von Überfüllung sind wir weit entfernt 🙂

Auf Seliskeri

Auf Seliskeri

Seliskeri

Seliskeri

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