Haapsalu – Insel Vormsi

Samstag, 06.07.2013

11 sm, NW 5 Bft, Ø 4,9 kn, 2h 11min, gesamt: 2.320 sm

Haapsalu - Vormsi

Haapsalu – Vormsi

Wir haben es uns dann doch anders überlegt und sind gegen 16:30 Uhr noch aufgebrochen. Eigentlich wollen wir noch tanken, aber der Hafenmeister ist schon ein bisschen eigen. Zum Tanken müssen wir von der Westmeri Marina in die Grand Holm Marina, direkt nebenan. Den Hafenmeister hatten wir morgens nach der Wassertiefe gefragt. 2 Meter, sollte wohl knapp reichen.

Als wir uns langsam dem Tanksteiger nähern, kommt der Hafenmeister angerannt und schreit nur „go, go, go“ und zeigt auf die Wassertiefe. Statt auf uns zu warten und uns an der anderen Stegseite mit Diesel zu versorgen, dreht er sich einfach rum und haut ab. Wahrscheinlich ist er knatschig, dass wir nicht in seiner Marina festgemacht hatten.

Nun denn, unser Tank ist noch halb voll, also fahren wir los. So dringend ist es denn nun doch nicht.

Nach Vormsi sind es nur 10 sm, davon können wir ca. 5 sm segeln, den Rest müssen wir motoren. Das Wetter ist schön, nur der Wind hat dann doch nicht die richtige Richtung. Aber das wussten wir ja vorher.

Vormsi ist auch eine kleine estnische Insel mit nur einem Hafen, der auch Fährhafen ist. Hinter dem Fähranleger gibt es zwei Stege für Segel- und Motorboote. Ein Steg ist von einer finnischen Oceanis 42 CC längsseits belegt, obwohl dort Moorings ausliegen. Die haben bestimmt gedacht, bei dem starken Seitenwind gehen sie nicht an die Mooring, sonder lieber längsseits mit Wind von hinten. Fender haben sie an der freien Bordseite mal vorsichtshalber nicht ausgebracht, könnte sich ja vielleicht noch jemand dranlegen. Wir versuchen die letzte Mooring an dem wesentlich kleineren Steg zu bekommen. Im ersten Anlauf packen wir die Mooring, der Wind ist aber so stark seitlich, dass wir nicht an den Steg kommen, sondern daran vorbeitreiben. Beim zweiten Anlauf fassen wir die Mooring nicht und stecken Sekunden später im Schlick. Da kommen wir rückwärts wohl selbst raus, aber durch den auflandigen Wind haben wir keinen Spielraum mehr zum Manövrieren. Wir lassen uns auf das letzte Schiff am Steg längsseits treiben und sind erst mal mehr oder weniger fest. Jetzt muss nur noch der Tampen durch die Mooring. Ich wollte ja sowieso mal probieren, wie warm das Ostseewasser ist und bin kurzerhand mit Tampen dahin geschwommen. Jetzt liegen wir fest, aber mit sehr starkem Seitenwind. Ist nicht so ideal, hoffen wir, dass die Mooring hält und nicht auf Drift geht. Sonst sind wir wieder bei unserem Nachbarn längsseits.

Vormsi

Vormsi

Mooring unter Wasser

Mooring unter Wasser

Eigentlich viel Platz

Eigentlich viel Platz

Auf jeden Fall liegt der Hafen sehr schön, umgeben von Schilf, kleinen Inseln und großen Steinen.

Heute Morgen haben der Wind und damit auch die Welle nachgelassen. Nun können wir auch sehen, dass direkt hinter der Mooring schon kleine Schilfstängel aus dem Wasser gucken.

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