Wolgast – Peenemünde

Sonntag, 26.05.2013

5,86 sm, SE 4 Bft, Ø 5,1 kn, 1 h 09 min, gesamt: 1.120 sm

Wolgast - Peenemünde

Wolgast – Peenemünde

Wir werden schon wieder vom Regen geweckt, der aber gegen 09:00 Uhr dann doch aufhört. Nach kurzem Überlegen, ob wir heute nach Ückermünde segeln und morgen gegen den NE Wind dann wieder zurück motoren wollen, oder lieber nur durch die Brücke von Wolgast und dann im Naturhafen von Krummin festmachen, entscheiden wir uns für die Dritte Alternative.

Auf Empfehlung des Hafenmeisters, kaufen wir uns ein Tagesticket für die Usedomer Bäderbahn und sitzen schon um 10:30 Uhr im Zug nach Usedom. Wir fahren bis zum Seebad Ahlbeck und schlendern dann gemütlich durch den Ort und die Promenade entlang bis nach Heringsdorf.

Ahlbeck, Heringsdorf und Basin sind die Kaiserbäder auf Usedom. Bekannt geworden und ihre volle Blütezeit hatten sie von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Hier haben alle was Rang und Namen hatte, auch Kaiser Wilhelm I, die Sommerfrische genossen. Deshalb auch Kaiserbäder. Die Häuser sind in traumhaft schöner, abwechslungsreicher Bäderarchitektur erbaut worden. Der Baustil ist vielseitig, alle Häuser haben Balkone, Loggien, Türmchen, Erker oder Balkone. Gebaut sind die Häuser aus Stein oder Holz, Marmor und Granit fand auch Verwendung. In Heringsdorf, dem mondänsten Badeort, liegen die Häuser zum Teil auf parkähnlichen Grundstücken. Aber neben sehr schönen Häusern gibt es auch immer wieder alte, verkommene Häuser, denen man den Glanz vergangener Tage kaum noch ansehen kann. Es gibt noch viel zu tun.

Seebrücke Ahlbeck

Seebrücke Ahlbeck

Obwohl Heringsdorf ja der mondänste Ort sein soll, gefällt uns Ahlbeck doch sehr viel besser.

Wir fahren mit dem Zug wieder zurück nach Wolgast, schlendern noch mal durch den Ort, nicht im Sturmschritt so wie gestern und legen gegen 17:00 Uhr ab. Der Wind hat auf SE gedreht, so dass wir die Peene wieder mit Genua hinunter segeln können.

Wir sind schon nach einer Stunde im ehemaligen Militärhafen Peenemünde. Unser Törnführer und auch die Seekarten lassen sich über Liegemöglichkeiten nicht so richtig aus. Es gibt einen sehr kleinen Anleger eines Segelvereins, der für uns aber zu flach und zu klein ist. Das große Hafenbecken ist überall 5 Meter tief, anlegen könnte man an rostigen Spundwänden. Wir finden dann aber doch noch einen ganz neuen Anlegesteg für Sportboote in der hintersten Ecke.

Hier machen wir fest, um uns Morgen dann das Historisch-Technische Museum anzusehen. In Peenemünde wurde 1936 eine Forschungsanstalt für Raketen und ferngesteuerte Waffen errichtet. Als die Wiege der Raumfahrt wurde Peenemünde bekannt. Von dem riesigen Forschungszentrum der Heeresversuchsanstalt, in dem fast 10.000 Wissenschaftler und Spezialisten beschäftigt waren, ist fast nichts mehr geblieben. Im ehemaligen Kraftwerk der Anlage befindet sich jetzt das Historisch-Technische Museum.

Dieser Beitrag wurde unter 2013 - St. Petersburg veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.