Nibe- Insel Anholt

Mittwoch, 01.05.2013

79,7 sm, Wind NW 3 Bft, später SE 3-4 Bft, später S 4 Bft, Ø 5,3 kn, 15:20 h, gesamt: 522,4 sm

Nibe - Anholt

Nibe – Anholt

Nach 10 Tagen Segeln im Limfjord geht es heute weiter zur Insel Anholt, dem Ibiza im Kattegat, wie unser Törnführer so schön schreibt. Hafengebühren muss man sofort bezahlen, sonst kostet es das Doppelte. Wir sind gespannt.

Erst mal geht schon um 05:00 Uhr der Wecker. Ist ganz schön weit bis Anholt, deshalb müssen wir früh los. Nach zwei Tagen Sturm ist die Ruhe schon fast unheimlich. Die Sonne scheint, aber es ist wieder richtig kalt.

Der Bagger, der das Fahrwasser ausbaggert, bremst uns auch heute aus. Er beginnt mit seiner Arbeit schon um 05:30 Uhr und braucht eine ganze Zeit, bis er seine Ladung außerhalb des Fahrwassers wieder loswerden kann. Erst dann können wir los. Voll konzentriert und mit ziemlicher Anspannung folgen wir dem doch sehr schmalen und zum Teil immer noch sehr flachen Fahrwasser. Als wir aus dem Fahrwasser raus sind, setzten wir die Genua und segeln gemütlich Richtung Aalborg. Dort kommen wir ohne Verzögerung erst durch die Eisenbahnbrücke und dann auch durch die Straßenbrücke. Glück gehabt. Manchmal muss man vor den Brücken ziemlich lange warten.

Aalborg von der Wasserseite ist genauso faszinierend wie von Land. Wir können das Utzon-Center neben dem alten Aalborg-Hus sehen. Utzon ist der Architekt, der die Oper in Sydney entworfen hat. Das Utzon-Center in Aalborg ist seine letzte Arbeit gewesen.

Wir fahren bis Hals, dem Ausgang des Limfjordes zur Ostsee, unter Motor weiter, da der Wind doch etwas schwächelt.

Ausgang Limfjord

Aber dann geht es richtig los. Mit voller Besegelung rauschen wir bei Wind aus SE hoch am Wind Richtung Anholt. Sind nur noch 50 sm! Der Wind dreht später auf S, so dass wir nur zwei Kreuzschläge brauchen, um die Insel zu erreichen. Um 21:00 Uhr geht die Sonne richtig schön kitschig rot unter, wir frieren uns den A….. ab und sind dann doch froh, als wir um 21:40 Uhr nach 79,7 sm in Anholt beim letzten Büchsenlicht im Hafen fest sind. Ein super Segeltag. Hat Spaß gemacht, mal wieder in freiem Gewässer ohne Engstellen zu segeln.

Auf dem „Ibiza des Kattegat“ ist noch der Hund begraben. Nur drei Segler im Hafen, kein Bezahlautomat und auch kein Hafenmeister. Für Strom braucht man eine Bezahlkarte, die es aber noch nirgends zu kaufen gibt. Zum Glück gibt es noch etwas Reststrom am Stromautomaten, so dass wir nicht weiter frieren müssen.

Mal sehen, was hier morgen so los ist.

Es ist immer noch nichts los, aber da es jetzt hell ist, finde ich auch das Sailor`s House, in dem es einen Bezahlautomaten mit Karte für Strom und Dusche gibt.

Anholt

Anholt

Wir verbringen den Tag hier mit stundenlangem Wandern über die Insel. Es ist wirklich sehr schön und ruhig. Überall sind kleine Ferienhäuser im Wald, so dass man sie kaum von der Straße sehen kann. Im Nordwesten ist die Insel hügelig und bewaldet, im Süden gibt es ganz viel Heide und Sand. Menschen sehen wir hier nicht, dafür aber ziemlich viele Vögel und auch ein paar Rehe und Hasen.

Anholt soll die sonnenreichste Stelle Dänemarks sein. Zumindest für die beiden vergangenen Tage können wir das bestätigen.

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