Rückreise

Sonntag, 12.08.2012 – Dienstag, 14.08.2012

Wir starten unsere Rückreise gegen 09:30 Uhr. Wenn wir eine Geschwindigkeit von 7 kn über Grund erreichen und zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten sind, können wir eine Flutwelle von ca 12 Stunden bis Dover ausnutzen. Hört sich unglaublich an, steht aber so im McMillan, unserer Seglerbibel, und ist uns auch schon zweimal in den vergangenen Jahren gelungen. Bis zum ersten Wegpunkt, „The Looe“ müssen wir ca. 15 sm motoren, da der Wind gerade von E auf SW dreht und dabei eingeschlafen ist. Wir sind pünktlich am Wegpunkt und pünktlich setzt auch der Wind ein. Wir können super mit raumem Wind segeln und sind schneller als 7 kn über Grund. Leider hält der Wind nur für 6 Stunden und den Rest motoren wir, da wir sonst diese Flutwelle nicht ausnutzen können und dann die Tide wieder gegenan haben. Wir erreichen den zweiten Wegpunkt „Beachy Head“ sowie den dritten Wegpunkt „Dungenes“ mit der Tide und haben Dover ca. 5 sm um 02:35 querab.

Wir queren den Kanal Richtung Calais, kurzzeitig mal wieder unter Segeln, aber das reicht nur für zwei Stunden, dann muss der Motor wieder herhalten.

Mitten im Kanal im Verkehrstrennungsgebiet verringert sich unsere Fahrt ohne dass wir etwas verändert haben, plötzlich von 6 kn auf 2 kn, bis wir trotz Vollgas dann ganz stehen. Erst als wir das Gas ganz raus nehmen und dann wieder Gas geben, nehmen wir wieder Geschwindigkeit auf. Wahrscheinlich haben wir uns in einer Fischerboje verfangen und diese hinter uns hergezogen. Gesehen haben wir nichts, da es stockdunkel war. Ist ja zum Glück noch mal gut gegangen. Ein Tampen oder ein Fischernetz in der Schraube hätten wir nicht so gerne gehabt.

Nachdem wir den Kanal gequert haben können wir entlang der französischen und belgischen Küste wieder segeln. Der Wind kommt mit 3 Bft aus SE, das passt für uns gut. Leider ist der Wetterbericht auch für die nächsten Tage nicht ganz so toll. Es soll wenig Wind geben, und der aus unterschiedlichsten Richtungen. Mittags liegt Ostende querab.

Wir wechseln ab mit segeln, da wo es eben möglich ist und motoren, wenn der Wind nur noch mit 1 Bft weht. Das Wetter ist gut, die See ruhig, so dass wir die Rückreise ganz entspannt angehen. Wir wechseln uns mit unseren Wachen ab und bekommen genug Schlaf.

Schiffsbegegnungen gibt es kaum, vor Belgien kommt uns ein Frachter zu nahe. Auch die Querung des Maasgeul um 04:00 Uhr am Dienstagmorgen war unproblematisch, da kaum Betrieb.

Mit Hilfe des AIS kann man sehr genau sehen, welche Schiffe wohin fahren und wie nah sie passieren. Das AIS ist wesentlich genauer, als unser MAPA im Radar und hat auch eine viel größere Reichweite. Mit beiden Geräten zusammen sind wir gut ausgestattet und haben uns auf der ganzen Reise immer sicher gefühlt.

Gegen 06:00 Uhr passieren wir Scheveningen, um 10:00 Uhr fahren wir durch die Molenköpfe von Ijmuiden. Holland hat uns wieder! Vor der Schleuse von Ijmuiden herrscht Hochbetrieb. Viele Deutsche und Holländer haben wohl noch Urlaub bzw. Ferien. Im Nordseekanal will jeder der schnellste sein, um wohl den letzten Liegeplatz im Sixhafen in Amsterdam zu bekommen. Wie haben wir das vermisst!!

Wir lassen alle an uns vorbei fahren und bilden die Nachhut. Auf Gedrängel und Stress haben wir keine Lust.

So anstrengend wie die ersten Tage unseres Urlaubs waren, mit viel Wind und Welle gegenan, so ruhig waren die letzten Tage. Kaum Wind und Welle, dafür viel motoren. Beides ist nicht wirklich schön, aber bekanntlich ist es ja entweder zu viel Wind oder zu wenig Wind oder der Wind kommt aus der falschen Richtung. Man muss halt nur das Beste daraus machen und sich nicht drüber ärgern.

Gegen 14:00 Uhr machen wir im Sixhaven in Amsterdam fest. Wir finden eine freie Box und kurz danach füllt sich der Sixhaven so, wie wir es kennen. Aber das gehört einfach zur Atmosphäre des Hafens dazu.

Wir sind froh, gesund und heil wieder in Holland zu sein. Jetzt wird erst mal das Schiff entsalzt. Und uns tut eine Dusche auch ganz gut 🙂

Bis Samstag werden wir den Urlaub noch im Ijsselmeer ausklingen lassen und uns dann wohl oder übel auf den Weg nach Hause machen.

2012-07-07 bis 2012-08-14 Gesamttrack bis Amsterdam

Track Sommerurlaub 2012 bis Amsterdam

 

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