Zurück im Ijsselmeer

04.08.2023 – 08.11.2023
warm, sonnig, oft sehr windig

Schönes Segeln auch auf dem Ijsselmeer

In den drei Monaten pendeln wir zwischen Holland und Deutschland – es gibt viel zu arbeiten an unserer Ruby Tuesday, wir verbringen aber auch schöne Stunden auf dem Wasser und treffen uns nicht nur in Holland, sondern auch zu Hause mit unserer Familie und Freunden 🙂 .

Unsere To-Do Liste ist lang – in den vergangenen Jahren haben wir immer nur das Nötigste für unsere Ruby Tuesday getan. Es fängt an mit Kleinigkeiten wie Vorhänge, Polsterbezüge und die komplette Garderobe waschen, die Rettungsinsel und die Epirb müssen zur Wartung, an der Sprayhood und der Kuchenbude müssen die Nähte nachgenäht werden und beide brauchen neue Fenster – wir haben keinen Durchblick mehr 😉 . Auch die Feuerlöscher werden gewartet, die Gasanlage geprüft, der Salontisch wird wieder richtig fixiert, Türschlösser ausgetauscht, der Aufbau muss endlich mal wieder poliert werden und vieles mehr.

Sehr viel mehr Arbeit macht uns der Einbau des neuen Funkgeräts. Das alte Funkgerät ist nicht defekt, aber wir bekommen dafür weder eine neues Handgerät noch ein Spiralkabel. Die Ummantelung des Spiralkabels löst sich Stück für Stück auf – so können wir es nicht weiter verwenden. Neue Kabel müssen eingezogen werden, alte Kabel müssen raus – das dauert! Aber irgendwann ist auch das geschafft 🙂 .

Unsere Trinkwasserpumpe ersetzen wir, da die alte Pumpe nicht genügend Druck aufbaut, um das Trinkwasser durch die beiden Wasserfilter zu drücken und dann auch noch als Wasserstrahl aus dem Wasserhahn zu kommen und nicht nur als Tropfen. Die neue Pumpe schafft das gut, hört aber leider nicht auf zu pumpen, obwohl alle Schläuche und Verbindungen dicht sind. Die Baustelle ist noch nicht beendet 🙁 . Im Moment ist wieder die alte Pumpe eingebaut und die neue zur Reparatur oder zum Umtausch zurück an den Händler gegangen. Bei der Gelegenheit haben wir auch unsere Trinkwassertanks und Wasserleitungen mal wieder mit Chemie gereinigt.

Viel Ärger macht uns auch unser Kühlschrank – entweder er kühlt ohne Unterbrechung, was für die Batterien nicht wirklich gut ist, oder er kühlt gar nicht. Das Thermostat funktioniert nicht richtig. Peter hat ein Steuergerät für den Kühlschrank gebaut – damit funktioniert es gut. Wir würden den Kühlschrank auch gerne besser isolieren, aber er ist so eingebaut, dass wir die Möblierung des halben Schiffes ausbauen müssten, um überhaupt zu sehen, wo wir denn isolieren könnten.

Aus der provisorischen Verkabelung unserer mobilen Solarzellen machen wir eine endgültige und eine neue Heizung bauen wir auch ein – die muckt schon seit einiger Zeit, aber wir haben sie im warmen Süden nicht gebraucht. Und damit wir wieder richtig bequem in unserer Koje liegen, bekommen wir neue Lattenroste 🙂 .

Leider arbeiten wir nicht nur unsere To-Do-Liste ab, sondern während der Bastelei geht auch noch das eine oder andere kaputt. Die Service-Batterien haben wir ja schon in Horta ersetzt, jetzt bauen wir auch noch neue Batterien für unser Bugstrahlruder ein. Und ganz blöd – der Fäkalientank läßt sich nicht mehr abpumpen. Zum Glück gibt es ja Absaugstationen 😉 – aber damit ist der Fehler nicht behoben. Letztlich liegt es nicht, wie wir vermuteten, an der Fäkalienpumpe, sondern an zugesetzten Schläuchen. Mit viel Abflussreiniger bekommen wir die Schläuche wieder frei und die Fäkalienpumpe ist auch rundumerneurt 😉 .

Aber wir arbeiten nicht nur, sondern segeln bei allerschönstem Wetter auch noch ein bisschen. Bis Mitte Oktober ist es warm und sonnig 🙂 . Ganz viel Spaß haben wir mit unseren Enkelkindern und Kindern. Annika und Clara empfangen uns, als wir wieder in Urk einlaufen und segeln ein paar Stunden mit uns. In den Herbstferien segeln wir mit Annika, Clara, Marie-Luise und Christian ein paar Tage bei eigentlich doch zu viel Wind – trotzdem hat es allen Spaß gemacht. Lukas kommt auch an Bord – ganz selbstverständlich segelt er mit uns in Hindeloopen, während Sarah und Martin kiten. Für Seglernachwuchs ist gesorgt 🙂 .

Wir genießen das schöne Wetter auf dem Ijsselmeer, ankern mal wieder ausgiebig und ohne Schwell, erfreuen uns an den schönen holländischen Städtchen und treffen uns mit Michaela und Jörg in Medemblick, um endlich einen schon uralten Gutschein einzulösen – auf Touren zu den Inseln oder nach Südholland haben wir im Moment keine Lust. Wir sind froh, dass wir wieder hier sind – das Wetter hier ist schön, das Segeln entspannt, im Atlantik und im Englischen Kanal jagt ein Sturmtief das nächste 🙁 .

Sonnenuntergang am Marker Wadden

Auch zu Hause wird es nicht langweilig – Einschulung von Annika, Geburtstage von Lukas, Clara, Sarah und Martin, Treffen mit Freunden und Familie und noch ein Woche Urlaub in Dänemark lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Langsam wird die Pendelei zwischen Holland und zu Hause aber auch anstrengend. Wir haben fast alles von unserer To-Do-Liste abgearbeitet und müssen unsere Ruby Tuesday nur noch winterfest machen – nur noch eine Kleinigkeit im Vergleich zur Arbeit der letzten Monate 😉 .

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