Neskaupstaður – Mjóifjörður

Samstag, den 04.06.2016
NE 2 Bft – 10sm – 2h 00min – Ø 5,0kn – gesamt: 1.452sm

2016-06-04 Neskaupstadur-Mjoifjordur

Neskaupstaður – Mjóifjörður

Auf dem Steg ist heute richtig Betrieb – das halbe Dorf ist versammelt. Groß oder Klein, Jung oder Alt – alle wollen mit dem Trawler Beitir rausfahren. Auch die anderen drei Trawler der Flotte sind um 10.00 Uhr startklar. Begleitet wird die Flotte von vielen kleine Fischerbooten.

Auch die kleinen Fischerboote sind dabei

Auch die kleinen Fischerboote sind dabei

Beim Ablegen verfängt sich ein Tampen in unserem Tampen - Adrenalinschock

Beim Ablegen verfängt sich ein Tampen in unserem Tampen – Adrenalinschock

Für uns unvorstellbar, dürfen sich hier alle, Kinder wie Erwachsene, überall auf dem Schiff bewegen. Keine Kabine ist abgeschlossen, es gibt Getränke und Schokolade. Das ist vielleicht ein Gewusel.

Viel Betrieb und gute Laune

Viel Betrieb und gute Laune

Auch auf den anderren Trawlern ist viel los

Auch auf den anderren Trawlern ist viel los

Die Brücke ist förmlich belagert. Sehr begehrt ist der Chefsessel inmitten der ganzen Technik.  Sollten der Kapitän oder die Crew irgendwie gestresst sein, zeigen sie das zumindest nicht. Die machen einen komplett entspannten Eindruck.

Auf der Brücke

Auf der Brücke

Einmal im Chefsessel sitzen ...

Einmal im Chefsessel sitzen …

Auf der Brücke

Auf der Brücke

Die Flotte dreht eine große Runde durch den Fjord und dann sammeln sich die vier großen Trawler zur Wettfahrt in den Hafen. Mit Gehupe geht es los – da wird der Hebel auf den Tisch gelegt. Unverkennbar – das Kind im Manne! Alle haben Spaß, mehrere Schlauchboote von der Wasserrettung begleiten die Trawler, um schnell zur Stelle zu sein, falls doch mal jemand in´s Wasser fällt. Passiert zum Glück nicht. Das ist schon ein ganz besonderes Erlebnis für uns 🙂 .

Wettfahrt - immer gerne genommen!

Wettfahrt – immer wieder gerne!

Beim Anlegen

Beim Anlegen

Nachmittags sind auf dem Steg für die Kinder mehrere Hüpfburgen aufgebaut, auf einem langen Tisch sind Fische zu sehen, die hier gefangen werden. Wir schauen uns die Ruderwettfahrten noch an, dann starten auch wir.

Die Crew der Beikir - der Kapitän ist jetzt mal Steuermann

Die Crew der Beitir – der Kapitän ist jetzt mal Steuermann

Nach Seyðisfjörður soll es gehen – eigentlich wollen wir ja segeln. Laut Wettervorhersage soll der Wind aus SW mit 3-4 Bft wehen. Tut er nicht, er kommt uns mit 2 Bft genau entgegen 🙁 . So motoren wir aus dem Fjord.

Ich möchte gerne noch einen Abstecher in den nächsten Fjord, den Mjóifjörður machen. Lt. Beschreibung ist das ein sehr schmaler Fjord, eingerahmt von hohen Bergen. Im Winter ist das kleine Dorf nicht über die Straße zu erreichen, weil der Schnee nicht geräumt wird. Es verkehrt aber das ganze Jahr , auch im Winter, zwei mal wöchentlich ein kleines Postschiff, auf dem die Bewohner mit nach Neskaupstaður zum Einkaufen fahren können. Wir erfahren später im Dorf, dass das Schiff auch bei schwerem Wetter unterwegs ist und nur ganz selten mal eine Fahrt ausfallen läßt oder verschiebt.  Die Fischer in Neskaupstaður erzählen, dass die Zufahrtsstraße erst seit 8 Tagen wieder geöffnet ist. Ob wir dort einen Liegeplatz finden, ist eher unklar. Es soll einen Holzsteg vor dem Ort geben. Wenn wir nicht dort bleiben können, drehen wir um und fahren weiter nach Seyðisfjörður.

2016-06-04T17-25-33N03443A7

Mjóifjörður

Der Fjord ist wirklich bezaubernd. Die Berge sind noch schneebedeckt, überall rauschen Bäche den Hang runter und immer wieder sehen und hören wir Wasserfälle. Vor dem kleinen Ort gibt es tatsächlich einen Steg für die Fischer – die Fischannahmestelle. In den winzigen Hafen passen wir nicht rein. Wir wissen wohl, dass es das schlimmste Vergehen ist, sich an die Fischannahmestelle zu legen, tun das aber doch in der Hoffnung, dass wegen des Fischermen´s Day heute und morgen keine Fischer kommen. Und natürlich fragen wir den ersten Dorfbewohner, der zur Anlegestelle kommt, ob wir hier bleiben dürfen. Der ist schon da, da sind wir noch nicht richtig fest 🙂 . Ein Telefonat und schon ist geklärt, dass keine Fischer draußen sind – wir dürfen bleiben, bekommen Strom und Wasser und müssen wieder mal nichts bezahlen! Und es ist wunderschön hier – keine anderen Geräusche als das Rauschen der Wasserfälle 🙂 .

Hafen von Mjóifjörður - zu klein für uns

Hafen von Mjóifjörður – zu klein für uns

Ruby Tuesday an der Fischannahmestelle - ohne Fische an Bord

Ruby Tuesday an der Fischannahmestelle – ohne Fische an Bord

Auch hier sind wir wieder die Dorfattraktion, wir werden von dreien der insgesamt 18 Dorfbewohner besichtigt und begrüßt. Abends ist unser Cockpit dann voll – die Dorflehrerin, ihr Mann (der uns erlaubt hat zu bleiben) und die beiden Kinder kommen an Bord. 5 Kinder sind zu unterrichten – zwischen 10 und 14 alt. Im Sommer, in den Ferien betreiben sie dann noch ein Gästehaus. Die Lehrerin ist im Dorf geboren und möchte um nichts in der Welt woanders wohnen 🙂 . Auch nicht im Winter!

 

In Mjóifjörður

In Mjóifjörður

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