Donnerstag, 03.09.2015
NE 2-3 Bft – 16,8 sm – 3h 42min – Ø 4,5 kn – gesamt: 3.284,1 sm
Dafür, dass heute eigentlich kaum Wind sein soll, können wir gut segeln 😉 . Und außerdem hat der Sommer in Norwegen wohl Verspätung – die Sonne scheint und wir haben um 09:00 Uhr schon 20°C!
Bevor wir den Anker heben, überlegen wir uns drei verschiedene Alternativen, wo wir bei welchem Wind oder keinem Wind hin segeln oder motoren. Kjerkeholmen scheidet aus, nachdem wir uns auch noch die Strömungsdaten für den Alverstraumen angesehen haben. Da kämen wir morgen erst gegen 16:00 Uhr weiter. Das ist uns zu spät, um noch nach Bergen zu segeln. Bleiben zwei verschieden Routen nach Fedje – eine, falls Wind weht, die andere nur zum Sightseeing unter Motor. Morgen soll es wieder Wind aus Nord geben 4-5 Bft. Das wäre für die 32 sm nach Bergen prima! Den angesagten Regen wollen wir allerdings lieber nicht haben 😉 .
Als wir die Ankerbucht verlassen, weht tatsächlich ein bisschen Wind, der dann auch noch ein bisschen mehr wird. Damit ist klar – wir segeln nach Fedje. Sightseeing hatten wir ja auch gestern schon – unter Segeln.
Heute segeln wir nicht durch schmale Sunde oder vorbei an hohen Bergen, sondern durch eine wunderschöne Schärenlandschaft. Das erinnert viel an die letzten beiden Jahre in der Ostsee mit den schönen Schären vor Stockholm und auf den Ålandinseln.
Ein paar Seemeilen vor Fedje schläft der Wind dann doch ein und wir motoren den Rest. Das ist heute mal ein richtig kurzer Schlag – wir sind schon gegen 14:00 Uhr in Fedje. Auch ganz nett, wenn nach dem Segeln noch Zeit für andere Dinge ist 😉 .
Mit dem Dinghi paddeln wir von unserem Anlegesteg zum „Zentrum“, um einzukaufen. Der Weg dorthin rund um die Bucht ist uns zu weit – vor allem der Rückweg nach dem Einkaufen mit vollen Taschen.
Fedje ist eine nette kleine Außenschäre mit vielen weißen Häusern. Außerdem werden hier Bier und Whisky gebrannt und Walfischfleisch weiter verarbeitet. Im Hafen liegt ein noch aktiver Walfischfänger. Nach unserem Einkauf ziehe ich die Wanderschuhe an und mache mich auf den Weg zum Leuchtfeuer. Es gibt hier einen Nordseewanderweg, der durch das Hochmoor der Insel führt. Wieder geht es über matschige Wege, über Felsen und über Holzbohlen. Überall blüht die Heide – sieht echt toll aus.
Der Weg zieht sich – eigentlich sollen es nur drei Kilometer sein. Und anstrengend ist es. Aber dann kommt der Leuchtturm doch immer näher.
Der Rückweg zum Hafen führt dann über eine schmale Straße – nicht anstrengend, aber eher langweilig. Ich sage dann auch nicht nein, als nach ungefähr der Hälfte der Strecke ein Autofahrer anhält und anbietet, mich zum Hafen mitzunehmen 🙂 .