Montag, 02.06.2014
NE – N 4 Bft – 26,0 sm – 4h 55min – Ø 5,4 kn – gesamt: 1.116 sm
Auf Enskär bleiben wir dann doch nicht alleine. Am späten Nachmittag kommt noch eine finnische Oceanis 41 mit vier Seglern an Bord. Trotzdem ist es schön hier und wir bekommen von den Finnen nicht viel mit.
Genau wie wir starten sie schon früh um 09:00 Uhr und segeln auch in die gleiche Richtung. Ob wir uns wohl die gleiche Ankerbucht ausgesucht haben?
Der Wind weht immer noch aus Nord, so dass wir die Wahl haben, unter Motor durch das Schärenfahrwasser nach Nord zu gehen oder „außenrum“ zu segeln, evt. mit zwei Kreuzschlägen. Wir entscheiden uns natürlich für´s Segeln und erleben einen tollen Segeltag. Die Ostsee ist glatt, es baut sich keine Welle auf, der Wind weht konstant mit 4 Bft aus Nord – wir pflügen mit gut 6 Knoten durch das Wasser. Ein Kribbeln haben wir schon im Bauch, denn wir segeln nicht mehr in gekennzeichneten Fahrwassern und doch immer noch in den Schären. Die Ostsee ist hier noch nicht überall vermessen, das ist aber in den Seekarten gekennzeichnet und diese Gebiete meiden wir natürlich. Trotzdem hört man immer wieder, dass auch in angeblich tiefem Wasser oder im Fahrwasser Steine lauern, die die Fahrt unvermittelt stark bremsen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Wir gucken uns unseren abgesteckten Kurs auf beiden Karten – Papier und elektronisch – immer wieder sehr genau an. Mitten in tiefstem Wasser sind plötzlich Steine, die gerade eben überspült sind oder Stellen, die nur 1,5 Meter tief sind. Da ist genaue Navigation nicht so ganz unwichtig.
Für heute haben wir uns aus der Karte eine Ankerbucht ausgesucht, die gegen Nordwind geschützt ist. Wir ankern auf 3 Meter Wassertiefe und haben einen herrlichen Blick über die Schären und auch auf die offene Ostsee.
Je weiter wir nördlich kommen, um so später geht die Sonne unter. Außerdem ist ja auch bald Mittsommer, so dass es dann fast gar nicht mehr dunkel wird. Heute Abend können wir mal wieder einen tollen Sonnenuntergang erleben. Um 22:30 Uhr (wir sind hier eine Stunde weiter als in Deutschland) geht die Sonne unter, der Himmel ist immer noch blau, dunkel wird es noch lange nicht. Nachts ab 02:00 Uhr dämmert es schon wieder und ab 03:00 Uhr ist es hell. Eigentlich ideale Bedingungen, um mal wieder eine „Nachtfahrt“ zu machen. Das ergibt sich vielleicht, wenn wir die Alandinseln verlassen und Richtung Norden weiter segeln.