Freitag, den 22.04.2016
NE 2-3 Bft, später NW 2-3 Bft – 51sm – 11h 06min – Ø 4,6kn – gesamt: 480sm
Die Wettervorhersage kündigt für die nächsten Tage viel Wind aus Nord an, Montag und Dienstag eher Sturm als nur viel Wind 🙁 . Der nächste Hafen, der tief genug und sicher anzulaufen ist, ist Peterhead, ca 96 sm entfernt. Zu weit für einen Kreuzkurs mit viel Wind aus Nord.
Heute ist eher zu wenig Wind – die Ruhe vor dem Sturm? Wir segeln mehr als gemütlich und ziemlich langsam bei NE 2-3 Bft nach Edinburgh – genau die richtige Stadt, um auf ein passendes Wetterfenster für die Weiterfahrt nach Norden zu warten.
Die schottische Küste ist hier schroff, aber nicht sehr hoch. Vereinzelt sehen wir kleine Dörfer, mal einen Leuchtturm, mal eine Ruine.
Spannend wird es am Bass Rock, einem Felsen in der Mündung des Firth of Forth. Der Felsen ist vollständig von Basstölpeln belagert, die hier brüten. Die Basstölpel schwirren um den Felsen, fliegen raus auf´s Wasser, immer auf der Suche nach Nistmaterial. Ein ganz schönes Durcheinander. Wir fragen uns, wie die Vögel es bei diesem Betrieb nur schaffen, sich zu merken, wo sie ihr Nest bauen.
Die letzten Meilen bis Edinburgh müssen wir motoren, da der Strom kentert und der Wind zu schwach ist, um gegen die Strömung zu segeln. Wir entscheiden uns, nicht im Granton-Dock in Edinburgh festzumachen, sondern in Port Edgar, einer Marina etwas westlich von Edinburgh. Im Granton-Dock sind die Liegeplätze mit genügend Wasser unter dem Kiel sehr begrenzt und trockenfallen wollen wir nicht unbedingt.
In Port Edgar bekommen wir von einem sehr freundlichen Marinamitarbeiter – der Hafenmeister ist bis Montag nicht zu erreichen – einen Liegeplatz zugewiesen. Hier liegen wir bei dem angekündigten, heftigen Nordwind gut geschützt.
Es gibt Duschen, Strom und Wasser, nur das Internet funktioniert nicht. Morgen werden wir mit dem Bus nach Edinburgh fahren und uns als erstes um eine Prepaidkarte für mobiles Internet kümmern. Ohne Internet geht irgendwie gar nichts 🙁 .