Île de Bréhat – Port-Blanc
Mittwoch, den 22.05.2019
E-NE 2-4 Bft – 19 sm – 3h 57min – Ø 4,8kn – gesamt: 459 sm
Die rosa Granitküste der Bretagne erstreckt sich von der Île de Bréhat im Osten bis zur Flussmündung des Rivière de Morlaix im Westen. Eine Felsküste aus rosa Granit, manchmal auch rotbraun, seltener grau, schroff, zerklüftet und an vielen Stellen mit Felsfiguren. Um die zu erkennen braucht man oft reichlich Fantasie ;.) .
Bei schönem Wetter und wenig Wind von hinten segeln wir von der Île de Bréhat an dieser Küste entlang, immer mit genügend Abstand zu allen Untiefen und Unterwasserfelsen.
Für eine Nacht machen wir an einer Mooring in Port-Blanc, einem kleinen Fischerhafen fest.
Hier kommen wir bei Niedrigwasser an – absolut beeindruckend, wie hoch die Felsen mit den Seezeichen reichen, wie viel Land vermeintlich Schutz gegen Wind und Welle bieten und wie anders die Bucht bei Hochwasser am späten Abend aussieht. Es sind nur noch Spitzen von einigen Felsen zu sehen, die kleine Insel St. Gildas ist jetzt tatsächlich wieder eine Insel 😉 .
Wir bleiben einfach mal an Bord und genießen den Nachmittag im Cockpit in der Sonne.
Port-Blanc – Sept Îles – Trégastel
Donnerstag, den 23.05.2019
W-NW 2-4 Bft – 15 sm – 3h 45min – Ø 4,1kn – gesamt: 474 sm
Heute wollen wir weiter nach Trégastel – immer entlang der Côte de Granit Rose. Auf dem Weg liegen die Badeorte Perros-Guirec und Ploumanac’h mit schönen Badebuchten, beide Orte liegen aber auch an einem besonders schönen Stück der Rosa Granitküste – bizarre Felsformationen inklusive 😉 .
Bevor es nach Trégastel geht, machen wir einen Abstecher zu den Sept Îles, die ca. 4 sm nördlich von Trégastel liegen und Frankreichs bedeutenstes Vogelschutzgebiet ist. Betreten darf man nur eine der Sept Îles – die Île-aux-Moines mit dem Leuchtturm und den Resten eines ehemaligen Forts.
Schon als wir in die Ankerbucht zwischen der Île-aux Moines und der Île Bono steuern, sehen wir auf dem Wasser Papageientaucher. Immer wieder faszinieren uns diese kleinen Vögel mit ihrem Clownsgesicht 😉 . Mit dem Dinghi fahren wir zur Île-aux-Moines und machen an dem langen Landungssteg fest.
Wir haben ablaufendes Wasser, das mindestens noch 4 Meter fällt und wir können nicht sehen, wie weit die Treppen am Steg noch nach unten reichen. Um zu vermeiden, dass wir mit unserem Dinghi mal wieder auf dem Trockenen sitzen, machen wir nur einen schnellen Rundgang über die kleine Insel.
Auch hier leben und brüten die verschiedensten Vogelarten wie Trottellummen, Kormorane, Austernfischer, Sturmtaucher, Tordalken und verschiedene Möwen. Auf unserem Rundgang erschrecken wir ungewollt die brütenden Möwen 🙁 , die teilweise auf den Wegen ihre Nester gebaut haben.
Zum Leuchtturm ist es nicht weit und auch zum ehemaligen Fort sind es auch nur wenige Minuten, so dass wir nach einer knappen Stunde schon wieder am Landungssteg bei unserem Dinghi sind – es schwimmt noch 😉 .
Nur noch 45 Minuten Segeln bei raumem Wind und wir laufen die Bucht von Trégastel-Plage an.
Es ist Niedrigwasser, als wir ankommen und entsprechend hoch sind die rosa Granitfelsen rund um die Bucht – absolut beeindruckend 🙂 . Wie kommt so ein großes Felsstück – „Der Würfel“ – einfach so auf die Spitze der anderen Felsen?
Wir machen an einer der vier Visiteur-Moorings fest – alle sind frei 😉 und bestaunen erst mal die Aussicht.
In die Bucht erstreckt sich von Landseite eine hohe Felszunge – westlich davon ist der Grève Blanche, ein eher ruhige Strand mit der Segelschule, östlich davon liegt der Plage du Coz-Pors – mondäner und mit der Front des Forums, einem Schwimmbad, eher auffallend. Hier sind auch die Restaurants, Cafés und Souvenirshops.
Am frühen Abend bringt mich Peter mit dem Dinghi zum Strand und ich mache noch eine längere Wanderung entlang der bizarren Felsformationen zwischen den beiden Strandabschnitten und um die Halbinsel Île Renote – einfach sagenhaft, welche tollen Formen die Natur hier aus rosa Granit geschaffen hat 🙂 .
Rund um die Bucht :
Auf der Halbinsel Île Renote:
Freitag, den 24.05.2019
Heute wandern wir gemeinsam – zuerst besuchen wir das in natürlichen Felsbecken angelegte Aquarium Marin, dann geht’s über den Klippenweg bis zur Gezeitenmühle am Ende des Hafens von Ploumanac’h und weiter in das verwunschene Tal Vallée des Traouiero.
Wir sind erstaunt, wie das Meeresaquarium in den Granitblöcken der Grottes Du Père Eternel gebaut wurde.
Sehr anschaulich wird über die verschiedenen Meeresbewohner der Bretagne informiert. Beeindruckend sind die Tiere in den teilweise natürlichen Becken der Grotten und auch die drei Ausstellungsbereiche sind unter und zwischen den Felsen angesiedelt.
Am Plage de Tourony sind wir wieder mal von der Landschaft bei Niedrigwasser begeistert – überall hohe Felsbrocken, kleinere oder größere Boote, die trockengefallen sind und in fast greifbarer Nähe die Îl de Costaérès mit dem schönen Château, das angeblich Didi Hallerforden gehören soll.
An der Gezeitenmühle beginnt der Wanderweg in das Vallée des Traouiero – der absolute Gegensatz zu den Felslandschaften der Côte de Granit Rose. In diesem Tal mit ausgefallener Flora und Fauna leben der Sage nach Kobolde, Feen und andere mystische, bretonische Figuren – gesehen haben wir keine, vorstellen können wir es uns schon 😉 .
Aber auch so ist es eine schöne Wanderung durch ein Tal mit hohen Bäumen, Farnen, Moosen und auch wieder vielen Felsen, die manchmal kaum genug Platz für den Wanderweg lassen 🙂 .
Der Wanderweg endet in Bourg im Landesinneren. Eigentlich wollen wir von hier mit dem Bus wieder zurück nach Trégastel fahren – die Linie wurde aber wohl im letzten Jahr eingestellt 🙁 . Ein Franzose nimmt uns in seinem Auto mit nach Trégastel – auf der Fahrt stellt sich heraus, dass er auch Segler ist und einen Trimaran segelt. Entsprechend kurzweilig ist die Fahrt 😉 .