Gullvika – Digermulen

Dienstag, 14.07.2015
SW 4-5 Bft – 6,7 sm – 1h 33min – Ø 5,2 kn – gesamt: 2.284,7 sm

Gullvika – Digermulen

Der Wind dreht heute Morgen von NE 2 Bft auf SW 4-5 Bft und pfeift ganz schön in die Gullvika rein. Wir überlegen noch, ob sich unser Anker wohl nach der Winddrehung wieder richtig eingegraben hat, als der Ankeralarm losgeht. Das ist erst mal nicht verwunderlich, denn unsere Ruby Tuesday hängt an 50 Metern Kette und bis sie einmal um den Anker rumgetrieben ist, geht der Alarm immer wieder los. Dann aber hängt sie wieder richtig in der Ankerkette, kein Ankeralarm mehr – der Anker hat gehalten.

Ganz spannende Wolkenbilder sehen wir heute. Der Lofotennebel schwappt über die Berge:

Südwestwind passt heute gut, wir wollen nur ein kleines Stück weiter nach Norden. Digermulen liegt am südlichen Eingang des Raftsundes – auf unser Nordtour sind wir hier nur vorbei gesegelt, um in den Trollfjord zu kommen.

Ruby Tuesday in Digermulen

Heute legen wir hier am Steg an, um auf Kaiser Wilhelm II Spuren zu wandern. Der war 1889 und 1903 schon hier und ist auf den Hausberg gestiegen. Der heißt jetzt Keiservarden, ist 388 Meter hoch mit phantastischer Aussicht über den Raftsund und die Lofoten und oben auf dem Gipfel stehen zwei Gedenktafeln für Kaiser Wilhelm. Es soll einen schönen, gut beschilderten und instand gehaltenen Wanderweg geben, den auch Kinder wandern können. Also nicht zu schwer für uns Flachlandtiroler.

Ein bisschen schwierig ist es, den Einstieg zu finden. Wir laufen zwei Kilometer an einer Straße entlang und nach zwei mal fragen finden wir einen schmalen Wanderpfad mit Kennzeichnung – nach Digermulenkollen. Mh, ein anderer Weg ist nirgends zu sehen, also biegen wir in den Weg ein. Der Weg ist wirklich gut zu wandern. Schmal, aber nur sachte ansteigend, immer leicht im Schatten und immer mit einem tollen Blick auf den Fjord südlich von Digermulen und als wir höher kommen auch auf den Raftsund und bis in den Vestfjorden. Durch ein weites Tal mit vielen Blume geht es weiter.

Wandern light ist das heute. Kaum zu Ende gedacht, geht es dann doch steiler bergan, immer wieder sind Seile gespannt, damit man sich beim Ansteigen festhalten kann. Wir brauchen für die 388 Höhenmeter bis zum Gipfel dann doch fast 90 Minuten. Die Gedenktafeln sind da, beide mit gleichem Text, nur die Daten sind unterschiedlich:

Seine Majestät der Deutsche Kaiser Wilhelm II und das allerhöchste Reisegefolge am 21.07.1889 (23.07.1903)

Zwei Gedenktafeln auf dem Keiservarden

In´s Gipfelbuch tragen wir uns ein und können uns an den herrlichen Bergen wieder mal nicht sattsehen.

Ausblicke:

Zurück nehmen wir dann einen anderen, kürzeren, dafür aber auch steileren Weg. Aus und vorbei mit Wandern light. Immer wieder müssen wir uns an Seilen festhalten, um nicht vom Weg abzukommen.

Aber Spaß macht es. Zufrieden und gut geschwitzt sind wir gesund und munter nach knapp vier Stunden wieder auf unserer Ruby Tuesday. Wir stellen fest: Ganz schön sportlich, der Kaiser!

Blick auf die Lofoten