Islas de Cies

Mittwoch, den 22.09.2021 – Samstag, den 25.09.2021

Mittwoch, den 22.09.2021

Weil es so schön in der Enseada de Barra ist, bleiben wir erst mal noch hier – das Wetter ist gut, die Sonne scheint wieder mal von einem strahlend blauen Himmel und es ist warm. Wir vertrödeln den Tag an Bord, nachmittags taucht Peter noch mal das Unterwasserschiff ab und reinigt es an den Stellen, an die ich nicht rangekommen bin. Erst am späten Nachmittag segeln wir zu den Islas de Cies – auch eine Inselgruppe, die zum Parque Nacional Marítimo Terrestre De Las Islas Atlántica De Galicia gehört.

SE-NNE 3-4 Bft – 3sm – 0h 50min – Ø 3,5kn – gesamt 1.349sm

Enseada de Barra – Islas de Cies

Schon auf den Wanderungen auf den Islas de Ons und am Festland haben wir die Cies Inseln immer wieder gesehen – ein toller Anblick. Die Entfernung von der Enseada de Barra ist nicht groß, eigentlich lohnt es sich nicht wirklich zu segeln, aber wir holen unsere Genua raus und schleichen langsam zu den Isla de Cies.

Den Anker lassen wir vor dem halbrunden Sandstrand Praia de Rodas fallen – ein paar andere Segelboote sind schon dort, einige verlassen die Bucht am Abend, die Nacht verbringen wir mit drei Segelbooten hier. Wir haben für 4 Tage die Ankergenehmigung eingeholt – ob man hier ankern kann und die Insel besuchen kann, hängt ja auch von Wind und Wetter ab. Für die nächsten Tage sieht es gut aus, der Wind dreht allerdings großzügig, so dass wir aus dem Cockpit immer mal wieder eine andere Perspektive haben werden 😉 .

Praia de Rodas

Gewitter über den Cies Inseln am Abend

Viel Wind und noch mehr Regen

Dann klart es auf und der Sonnenuntergang ist schon fast kitschig 😉

Durchblick zum Atlantik

Donnerstag, den 23.09.2021

Obwohl inzwischen Nachsaison ist, kommen immer noch einige Fähren mit Besuchern zu den Cies Inseln. Ab 11:00 Uhr geht’s los, gegen 16.00 Uhr fährt die letzte Fähre zurück zum Festland. Voll ist es trotzdem nicht – die Besucher verteilen sich über die Insel oder genießen den tollen Strand.

Der Praia de Rodas gehört lt. der Zeitschrift „The Guardian“ 1997 zu den zehn schönsten Strände der Welt 🙂 . Na ja, schön ist er ja, der Sand ist fein, weiß und man sinkt tief ein – aber es ist eben ziemlich sandig 😉 . Das Wasser ist klar, von hell türkis, über türkis, bis blau und dunkelblau – sieht aus wie in der Karibik, sagt ein Segler, den wir unterwegs treffen. Nur ist das Wasser in der Karibik wärmer 😉 . Das Laufen auf dem Sand, egal ob trocken, oder an der Wasserkante, ist ganz schön anstrengend. Liegt wohl daran, dass der Sand so fein ist.

Praia de Rodas

Fähranleger und Restaurant

Bevor die erste Fähre kommt, laufen wir dann auch lieber zum Faro de Cies, der über einen langen, erst leicht ansteigenden Weg, später dann auf dem letzten Stück in Serpentinen zu erreichen ist. Der Leuchtturm ist auf schroffem Fels gebaut – so richtig sehen wir das erst am Freitag Abend, als wir uns an den Praia de San Martiño auf der Südinsel verlegen – von der Sonne angestrahlt leuchten die Felsen in Orange-gelb. Kaum vorstellbar, wie der Weg in Serpentinen in den Fels gehauen und befestigt wurde.

Blick auf den Faro de Cies und die Serpentinen von der Enseada de San Martiño

Hinter dem Praia de Rodas liegt ein Salzwassersee, der abhängig von den Gezeiten entweder gut gefüllt oder ziemlich leer ist. Der See hat einen Zulauf zur Atlantikseite und wird darüber gefüllt oder entleert. Eine Brücke führt über den Salzwassersee – mit Warnschildern, dass die Wellen bei passender Gezeit auch schon mal über die Brücke schwappen können. Heute ist ruhiges Wetter, es ist erst in einer Stunde Niedrigwasser, so dass wir wohl keine Probleme haben werden, zurück zur Bucht zu kommen 😉 .

Brücke über den Salzwassersee zur Mittelinsel

 

Weg zum Faro de Cies

Faro de Cies

Oben am Faro de Cies angekommen ist die Aussicht, egal wohin man guckt, faszinierend. Die Westseite der Cies Inseln ist steil, schroff, mit einigen Buchten und viel Brandung. Zur Ostseite kann man in den Ría de Vigo schauen, der durch die Islas de Cies vor Schwell und Wellen vom Atlantik geschützt wird. Im Norden sehen wir die Islas de Ons und im Süden Baiona und vielleicht auch schon die Spanisch-Portugisische Grenz.

Nordinsel

Südinsel mit Praia de San Martiño

Aber wirklich beeindruckend ist heute der Blick direkt abwärts – in den Felsen mit nicht wenig Brandung sind zwei Fischer auf Beutezug unterwegs. Ganz schön mutig, die beiden!

Fischer bei der Arbeit

Auf dem Rückweg gehen wir über einen Verbindungsweg zum Faro da Porta – im Vergleich zum Faro de Cies ein recht kleiner Leuchtturm. Er sorgt für sichere Durchfahrt zwischen der Mittelinsel und der Südinsel.

Faro da Porta

Das letzte Stück bis zur Bucht führt dann auch wieder durch den hier so typischen Eukalyptuswald – ein bisschen Schatten tut doch ganz gut ;-).

… und noch mal der Praia de Rodas – einfach schön!

Freitag, den 24.09.2021

Auch auf der Nordinsel kann man ganz schön laufen – zum Alto de Principe, einem schönen Aussichtspunkt und zum Faro do Peito, einem kleinen Leuchtturm am nordöstlichen Ende der Nordinsel. Hier sind die Wege noch ganz naturbelassen – schöne, zum Teil weiche Waldwege, manchmal auch mit einigen Felsen oder größeren Steinen darin. Es geht die meiste Zeit durch Eukalyptuswald, aber Pinien und Mischwald gibt’s hier auch.

Unterwegs

Räucherofen

Die Aussicht ist durch das Laufen im Wald eher eingeschränkt, dafür auf dem Alto de Principe und am Faro do Peito um so schöner  🙂 .

Aussicht vom Alto de Principe

Blick auf den Salzsee, den Praia de Rodas und die Südinsel

Ausblick vom Faro do Peito auf die Nordinsel

Faro do Peito:

Jetzt haben wir drei von den vier Inseln des Naturschutzgebietes besucht – die Isla de Contagena im Ría de Arousa haben wir nicht gesehen, da war es zu flach zum Ankern für uns. Jede Insel ist anders, als die anderen, aber alle durchaus einen Besuch wert. Welche davon am schönsten war – keine Ahnung, sie haben uns alle sehr gut gefallen. Nicht ganz verstehen wir den Hype, der um die Islas de Cies gemacht wird – vermutlich liegt es am Praia de Rodas 😉 , oder an dem interessanten Aufstieg zum Faro de Cies.

Praia de Rodas – Praia de San Martiño

Schon auf unserer Wanderung zum Faro de Cies hat uns die Südinsel San Martiño gut gefallen – Sandstrand, ein paar alte Häuser, bewaldete Hügel an der Bucht und schroffe Felsen im Hintergrund.

Isla de San Martiño

Am späten Nachmittag verlegen wir uns die eine Seemeile vom Praia de Rodas in die Bucht Enseada de Sant Martiño auf der Südinsel. Hier liegen wir ganz alleine und haben einen tollen Ausblick aus dem Cockpit auf die Felsen mit dem Faro de Cies. Die Häuser an der Bucht sind nicht bewohnt, alle Läden sind verschlossen – ein bisschen einsam ist es hier schon 😉 .

Praia de San Martiño

Der Kontrast könnte stärker nicht sein, als es dunkel wird – rund um uns herum ist schwarze Nacht, nur die weißen Blitze des Faro da Punta reichen bis in die Bucht. Im Ría de Vigo können wir die Ufer gut erkennen – die großen Städte sind hell beleuchtet. Auch hier können wir wieder sehen, wie stark der Ría besiedelt ist.

Samstag, den 25.09.2021

Die Nacht ist ruhig, wir liegen gut geschützt vor dem stärker werdenden Wind aus Süd. Im Morgensonnenschein offenbart die Enseada de San Martiño mit ihrem halbrunden Strand ihre ganze Schönheit 🙂 . Wir haben Bucht und Strand immer noch ganz für uns alleine – mit dem Dinghi fahren wir zum Strand.

Praia de San Martiño – ganz für uns alleine

Unsere Spuren im Sand …

Wandern kann man auf der Insel nicht – es gibt keine Wanderwege. Am Strand sehen wir mehrere noch bewohnte und Reste einiger verfallenen Häuser – vermutlich war hier früher mal ein kleines Dorf. Überall stehen Verbotsschilder – eigentlich unvorstellbar, dass irgendwer auf die Idee kommt, in den Garten eines der Häuser zu gehen. Scheint aber oft genug vorgekommen zu sein, sonst ständen die Schilder nicht dort 🙁 .

Wir laufen zum östlichen Ende des Strandes und von dort zum westlichen – es ist unglaublich schön hier. Der Sand ist fest, man sinkt nicht ein, so dass wir ohne große Anstrengung laufen können. Das Wasser ist glasklar und schimmert je nach Sonneneinstrahlung in allen Blau- oder Grüntönen.

Auf meinen Strandwanderungen bin ich schon lange auf der Suche nach einer schönen Jakobsmuschel. Hier kann ich mich gar nicht entscheiden, welche Jakobsmuschel ich mitnehmen möchte 😉 , so viele liegen hier am Strand. Wenn ich irgendwann mal den Jakobsweg wandere, kommt auf jeden Fall eine selbst gesuchte und gefundene Jakobsmuschel an meinen Rucksack 😉 .

Eine der vielen Jakobsmuscheln am Strand von San Martiño

So schön wie es hier ist, wir wollen heute noch nach Cangas im Ría de Vigo segeln – und außerdem kommen jetzt die ersten anderen Segler und Motorboote zum Ankern. Also trennen wir uns von dem schönen Strand und der schönen Insel, die ein bisschen so wie Lummerland aussieht 😉 :

Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer
Mit viel Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr
Nun, wie mag die Insel heissen, ringsherum ist schöner Strand
Jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland

Zum Glück fehlen hier die Tunnel und der Eisenbahnverkehr 😉 .

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