Île d’Hoëdic – La Vilaine/Foleux

Donnerstag den 25.07.2019
NW-SW 3 Bft – 33 sm – 7h 06 min – Ø 4,6kn – gesamt: 877 sm

Île d’Hoëdic – La Vilaine/Foleux

Ein letzter heißer Tag, dann soll es sich ein bisschen abkühlen 🙂 . Die Tide gibt uns vor, wann wir heute starten – um 06:00 Uhr schellt der Wecker, wir machen uns und unsere Ruby Tuesday startklar und schleichen uns leise aus dem Ankerfeld – wir sind wohl die ersten, die unterwegs sind, auf den anderen Booten rührt sich noch nichts.

Sonnenaufgang in der Ankerbucht der Île d’Hoëdic

Sonnenaufgang in der Ankerbucht der Île d’Hoëdic

Erst weht kaum Wind, so dass wir noch eine knappe Stunde motoren müssen, dann dreht der wenige Wind so wie vorhergesagt immer mehr auf NW und nimmt auf 3 Bft zu. Schnell ist das Großsegel gesetzt, die Genau ausgerollt und schon segeln wir bei schönstem Wetter auf spiegelglattem Wasser der Vilaine-Mündung entgegen.

Die Flüsse L’Aberwrac’h an der Nordküste der Bretagne und Odét in der Nähe von Concarneau haben uns so gut gefallen, dass wir gerne noch einen Abstecher in die Vilaine machen möchten, bevor es weiter nach Süden geht. Zeit haben wir genug und unser Törnführer beschreibt die Vilaine als ein Juwel, idyllisch und ruhig. Durch einen Damm mit Schleuse ist die Vilaine zu einem Trinkwasserreservoir aufgestaut, das tidenfreies Segeln garantiert – wenn der Wind aus der richtigen Richtung weht 😉 . Zwei mittelalterliche Städtchen liegen an der Vilaine – La Roche Bernhard und
ganz am Ende des mit stehendem Mast schiffbaren Wasserweges Redon, wo die Vilaine den Nantes-Brest-Kanal kreuzt. Wir wollen ein paar Tage hier bleiben, noch ein paar Landausflüge machen und das nächste Tief, das im Anzug ist, hier im Landesinneren gut geschützt abwettern – passt also alles 🙂 .

Die Mündung der Vilaine und das Fahrwasser bis zur Schleuse sind ziemlich flach, teilweise nur 50 cm, so dass wir nur bei auflaufendem Wasser und eigentlich nur kurz vor Hochwasser in die Vilaine einlaufen können – deshalb der frühe Start heute morgen 😉 .

Pünktlich sind wir kurz vor Hochwasser an der Mündung und eine Stunde später um 12:00 Uhr in Arzal an der Schleuse. Die öffnet aber erst wieder um 14:00 Uhr – das ist fast so wie bei den Bussen, die auch nur alle paar Stunden fahren 😉 . Wir machen in der Schleuse fest, ein paar Boote liegen wieder typisch französisch darin und warten, was so passiert.

Anlegen auf französisch

Jede Menge, denn es kommen noch einige Boote, die auch gerne schleusen wollen – alle passen aber trotz Geschiebe und Gedränge nicht in die Schleuse rein. Gegen 13:45 Uhr kommt der Schleusenwärter, bewaffnet mit einem langen Pikhaken und beguckt sich das Schauspiel, um dann um kurz vor 14:00 Uhr für Ordnung zu sorgen. Die Brücke über dem Schleusenbecken wird geöffnet, das Schleusenbecken vergrößert sich dadurch auf ungeahnte Größen, alle Boote müssen bis nach vorne aufrücken und siehe da, das Chaos hat ein Ende, alle finden einen Platz in der Schleuse. Das ganze erinnert sehr an das Schleusen in Holland, allerdings sind die Segler hier ein bisschen gelassener.

Platz ist für alle da

Der Run auf die besten Liegeplätze in den beiden Häfen hinter der Schleuse beginnt

Nach dem Schleusen können wir tatsächlich segeln 🙂 . Die Vilaine windet sich durch grüne Wiesen mit sanften, bewaldeten Hügeln, ab und an reichen die Bäume bis an’s Ufer.  Wir haben das Gefühl, dass wir in einer anderen Welt sind. Und es ist kaum Betrieb. Die Segler, die mit uns geschleust haben, bleiben fast alle in den beiden Häfen hinter der Schleuse.

So geht’s auch 😉

Wir genießen das Segeln durch fast unberührte Natur – heiß ist es allerdings immer noch 😉 , so dass wir heute noch nicht nach La Roche Bernhard oder Redon in den Hafen gehen, sondern lieber wollen wir an einer schönen Stelle im Fluss ankern oder an einer der vielen Moorings festmachen.

Ufer der Vilaine

La Roche Bernhard voraus

So segeln wir an La Roche Bernhard vorbei – man sieht, wie die Hitze über dem kleinen Ort und dem Hafen steht und legen uns kurz vor dem kleinen Hafen Foleux an zwei Moorings – eine vorne und eine hinten. Sobald wir unsere Ruby Tuesday gut festgemacht haben, springen wir in’s Wasser –  auch bei 26°C Wassertemperatur doch immer noch eine Abkühlung 😉 . Und das schöne ist – es ist Süßwasser 🙂 .

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