Camaret-sur-Mer – Morgat

Samstag, den 08.06.2019
SW 4-5 Bft – 20 sm – 3h 35min – Ø 5,7kn – gesamt: 605 sm

Camaret-sur-Mer – Morgat

Genauso schnell, wie der Sturm gekommen ist, ist er auch wieder vorbeigezogen. Heute weht es noch mit 4-5 Bft aus Südwest, aber im Vergleich zu gestern ist das nicht mehr viel. Morgens ist noch ziemlich viel Schwell und einige weiße Schaumkronen können wir auch noch auf den Wellen sehen, aber wir starten erst gegen 13:00 Uhr, erst dann läuft für uns die Strömung passend. Es geht wieder ein Stückchen weiter Richtung Süd-Bretagne. Mit dem Rest ablaufenden Wassers kreuzen wir aus der Bucht von Camaret-sur-Mer raus, bis wir den Kurs auf das Cap Pen-Hir anlegen können. Auch von Seeseite sind die Felsen beeindruckend.

Hier waren wir vor zwei Tagen wandern

Cap Pen-Hir voraus

Eigentlich wollen wir zwischen den beiden äußeren Felsbergen durchsegeln – dann verlässt uns doch der Mut. Eigentlich ist dort Platz genug – 200 Meter ist die Durchfahrt breit, unsere Ruby Tuesday nur 4 Meter – das sollte wohl passen 😉 . Aber wir sind zu Niedrigwasser dort. Zwischen den Felsbergen, näher am äußeren, liegt ein Unterwasserfelsen, der gerade eben noch überspült, leider aber nicht mit einem Seezeichen markiert ist 🙁 . Also doch lieber außen rum – wir wollen ja noch ein bisschen länger segeln 😉 .

Eigentlich wollten wir dadurch

Von dem aufgewühlten Wasser, das der Sturm mit sich gebracht hat, merken wir nichts mehr. Wir genießen das Segeln entlang der schroffen Caps. Als wir das Cap de la Chevre runden und in die Bucht von Douarnenez einlaufen, kentert auch der Strom und schiebt uns in Bucht.

Wir wollen vor Morgat auf der nördlichen Seite der großen Bucht ankern. Dort gibt´s auch einen Hafen, aber der ist eher klein und nach drei Tagen Hafen in Camaret-sur Mer freuen wir uns darauf, wieder mal vor Anker zu liegen. So ganz warm geworden sind wir mit dem Ankern hier allerdings noch nicht 😉 . Durch den relativ großen Tidenhub und die damit verbundene stärkere Strömung ist oft viel Schwell an den Ankerplätzen. So richtig kuschelige Ankerbuchten wie in der Ostsee, Norwegen, Island, Schottland und Irland haben wir hier bis jetzt noch nicht gefunden 🙁  – aber das kann ja noch kommen. Ganz blöd sind die vielen Moorings an den in der Seekarte eingezeichneten Ankerplätzen – dazwischen kann man nicht ankern und abseits der Moorings ist es oft wieder zu tief oder zu flach. Und ganz schwierig ist es häufig, mit dem Dinghi anzulanden. Wenn kein Quai in der Nähe ist, wird es meistens ein feuchtes Vergnügen 😉  und anstrengend sowieso. Bei Niedrigwasser muss das Dinghi irgendwie über Sand oder Steine in die auch bei ansteigendem Wasser noch trockene Zone gezogen oder getragen werden, oder eben andersherum. Im Hafen anzulegen ist schon bequemer, ankern ist aber viel schöner 🙂 .

Vor Morgat haben wir Glück – die Moorings lassen auch noch Raum zum Ankern – ein gutes Stück vom Hafen entfernt direkt vor den Grotten von Morgat.

Grotten von Morgat

Hier ist jede Menge los – Paddler, Segler, Hobby-Cat-Segler, Surfer und eine große Opti-Regatta. Wir gucken uns das Schauspiel aus dem Cockpit an. Als eigentlich Ruhe einkehren sollte, nerven Trommel-Rythmen von Land – nicht nur kurz, sondern stundenlang. Da wird wohl kräftig gefeiert. Nachts gehen die Trommel-Klänge dann in Disco-Sound über – auch nicht besser 😉 . War wohl nichts mit einsamem Ankerplatz 😉 .

Morgat – von weitem eigentlich ganz nett

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