Zwischenstopp auf den Scilly Inseln

Freitag, den 10.08.2018 – Donnerstag, den 16.08.2018

Zum vierten Mal sind wir auf den Scilly Inseln – 5 bewohnte und unzählige unbewohnte Inseln und noch mehr Felsen – über und unter Wasser 😉 .

Marinas gibt´s hier nicht, wir ankern in geschützten Buchten oder könnten vor St. Mary´s, im New Grimsby Sound und im Old Grymsby Sound bei Tresco an eine Mooring gehen. Lieber aber liegen wir vor Anker – meist alleine oder mit ein oder zwei anderen Seglern 🙂 .

Im letzten Jahr hatte die Zeit nicht gereicht, im St. Helen´s Pool und vor St. Martin´s zu ankern – das Wetter verschlechterte sich und wir wollten vor dem anziehenden Tief wieder am Festland sein. Keine der Ankerbuchten auf den Scillys ist bei jeder Windrichtung gut geschützt 🙁 . Da muss man dann zwischendurch auch schon mal einen anderen Ankerplatz suchen – wenn der Wind dreht oder wenn man eine andere Insel besuchen möchte.

Wir verbringen eine entspannte Zeit auf den Scillys, die natürlich wieder viel zu kurz ist 😉 . Leider ist das Wetter in diesem Jahr sehr wechselhaft – so viel durchwachsenes und schlechtes Wetter hatten wir auf unserem Törn Rund Irland nicht!

Skulptur in den Tresco Abbey Gardens

Freitag, den 10.08. – Montag, den 13.08.2018, St. Martin´s – Great Bay:

Bisher haben wir noch nie in der St. Martin´s Great Bay an der Nordküste von St. Martin´s gelegen – jetzt ist die Gelegenheit günstig. Hier finden wir Schutz vor Wind aus SE-NW und die Landschaft ist wie fast überall auf den Scillys traumhaft schön 🙂 .

St. Martin´s Great Bay

Am Freitag ist das Wetter noch schön, am Samstag haben wir seit Wochen mal wieder Regen – das dann aber auch den ganzen Tag. Zeit, all die Dinge zu erledigen, die bisher liegengeblieben sind. Und einfach nur im Cockpit sitzen und lesen ist ja auch ganz schön 🙂 . Das Wetter bessert sich am Sonntag – Sonne, Wolken und Schauer wechseln sich ab, aber wir starten trotzdem zu einem langen Rundgang über die Insel St. Martin´s.

White Island in der St. Martin´s Great Bay – nur über den felsigen Weg zu erreichn und nur bei Niedrigwasser

Alleine sind wir hier nicht – hier beginnt heute die St. Martin´s Week mit Musik, Fress- und Trinkständen und viel Animation für die Kinder.

Fete auf St. Martin´s

Verlässt man die Hauptwege, ist man ganz schnell doch wieder alleine unterwegs 🙂 . Die Blicke über die St. Martin´s Flats bei Niedrigwasser sind wunderschön. Das Wasser schimmert in allen Türkisfarben, der Sand ist goldgelb und St. Mary´s, Tresco und Byher liegen zum Greifen nahe 🙂 .

Montag, den 13.08. – Mittwoch, den 15.08.2018, St. Helen´s Pool 

Wir verlegen uns in den St. Helen´s Pool zwischen Tresco, St. Helen´s und Tean. Um dort hin zu kommen, müssen wir früh aufstehen – die Einfahrt durch East Gap und West Gab in den Pool ist nur um Hochwasser möglich – und das ist heute um 07:00 Uhr 😉 . Zwischen den Scilly Inseln ist an vielen Stellen eine Passage nur möglich, wenn genügend Wasser über den Flachs steht. Dann entsteht Bewegung unter den Segelbooten – die einen segeln von West nach Ost, die anderen von Nord nach Süd etc..

Unterwegs zum St. Helen’s Pool

Round Island

Gestern Nachmittag hatten wir von den Hügeln von St. Martin´s im St. Helen´s Pool noch mindestens 6 Segler gesehen – heute Morgen sind wir alleine 🙂 . Den Ankerplatz können wir uns aussuchen 🙂 – erst später sehen wir, dass wir echtes Glück mit der Wahl haben – unser Anker hält sofort.

Ein Franzose braucht 4 Versuche – sein Anker hält nicht in dem vielen Seegras. Beim fünften Versuch fährt er sich dann die Leine des Ankerballs in die Schraube, zieht damit den Anker und die Ankerkette unter das Boot und driftet in der starken Strömung auf die Felsen zu. Mit dem Dinghi versuchen die Franzosen, das Boot von den Felsen frei zu halten. Statt gemütlich zu frühstücken, springt Peter in´s Dinghi und hilft den Franzosen, das Boot in Position zu halten, bis sie mit dem Heckanker eine stabile Position gefunden haben. Über Funk bleiben wir in Kontakt – falls der Heckanker nicht hält. Welch eine Aufregung am frühen Morgen.

Das Wetter zeigt sich heute von der schönsten Seite – Sonne und blauer Himmel mit einigen Wolken 🙂 . Wir wandern über Tresco und sind einmal mehr von der Farbenpracht begeistert.

Old Grimsby’s Sound

Moorings im Old Grimsby´s Sound

Bevor wir in Arklow gestartet sind, haben wir unseren Wasserpass noch gereinigt – mindestens 15cm lange Algen haben es sich rund um unseren Rumpf am Wasserpass gemütlich gemacht 😉 . Unterwegs hatten wir schon das Gefühl, dass der Rumpf nicht nur am Wasserpass bewachsen ist – wir waren nicht ganz so schnell, wie wir es von unserer Ruby Tuesday gewohnt sind und irgendwie machte sie einen behäbigen, schwerfälligen oder gebremsten Eindruck 🙁 . Jetzt wissen wir wohl auch warum – vom Dinghi aus sehen wir im klaren Wasser, dass unterhalb des Wasserpasses der Rumpf von kleinen Muscheln besetzt ist 🙁 . Auch das Ruderblatt und der Kiel sind von Algen bewachsen.

In einem ersten Versuch reinigen wir den Wasserpass und den Rumpf so weit es geht vom Dinghi aus – das reicht aber nicht aus, irgendwie sind die Arme zu kurz 🙁 . Auch mit dem Schrubber sind wir nicht wirklich erfolgreich – die Strömung ist so stark, dass der Schrubber immer wieder wegtreibt. Erst bei Stillwasser sind wir erfolgreicher – ob´s reicht? Wir werden sehen 🙂 .

New Grimsby´s Sound bei nicht so schönem Wetter

Mittwoch, den 15.08.2018, St. Mary`s

Im St. Helen´s Pool sind wir in der zweiten Nacht ganz alleine – vorher waren wir auch nur zu dritt. Ganz anders ist es auf St. Mary`s im St. Mary`s Pool. Hier liegen wir mit dutzenden anderen Booten an Moorings – alles sehr eng und sehr viel Schwell. Die Boote rollen, die Masten bewegen sich von links nach rechts und zurück. Sitzt man unter Deck und guckt aus der Luke, wird einem schwindelig:-( . Alle Sachen bleiben seefest verstaut, damit nichts zu Bruch geht.

Hier sind wir, weil wir einkaufen und Wasser tanken müssen. Und eine richtige Dusche ist auch mal wieder schön 😉 . Die Segler kommen und gehen – hier ist richtig viel Betrieb.

Auch die Scillonian bringt und holt viele Touristen

Bei durchwachsenem Wetter machen wir auch über St. Mary´s einen schönen Rundgang.

Pennenis Leuchtturm

Da ist bei Niedrigwasser kein Rauskommen

Das Highlight ist der Flughafen – das Ende der Start- bzw. Landebahn darf man nur überqueren, wenn eine Ampel grünes Licht zeigt. Live erleben wir drei Starts hintereinander – begleitet von rotem Ampellicht und einem Warnton aus dem Lautsprecher neben der Ampel.

Skybus in St. Mary´s

Ausklingen lassen wir unseren Rundgang in Juliet`s Garden Cafe`bei Cream Tea 🙂 . Immer wieder ein sehr schöner Platz im Garten mit tollem Blick auf den St. Mary´s Pool 🙂 .

Donnerstag, den 16.08.2018, St. Agnes

Heute verlegen wir uns nach dem Wassertanken, das nur bei Hochwasser an der Quaymauer von St. Mary´s geht, zur Nachbarinsel St. Agnes in die Bucht The Cove. Hier sind wir erst das dritte Boot, das vor Anker liegt. Das wundert uns jetzt doch ein bisschen – der Wind soll auf Nordwest drehen und da ist The Cove neben Port Cressa auf St. Mary´s eine gut geschützte Bucht.

Das Wetter ist heute wieder so, wie wir es von den Scillys kennen – blauer Himmel, Sonnenschein und Wasser, das in allen Türkistönen schimmert 🙂 . Lange bleiben wir nicht zu dritt in der Bucht – als wir mit dem Dinghi an Land fahren, kommt ein Segler nach dem anderen und lässt den Anker fallen. Es wird fast so voll, wie im letzten Jahr.

The Cove auf St. Agnes

Noch mal The Cove – diesmal von The Gugh fotografiert

Obwohl wir jedes mal, wenn wir auf den Scillys waren, auch auf St. Agnes gewandert sind, laufen wir auch diesmal über diese hübsche kleine Insel.

St. Agnes

Wir stärken uns mit einem super leckeren selbstgemachten Eis von der Troytown Farm, zu Mittag gibt`s eine Kleinigkeit Fisch im Turk`s Head und zum Abschluss unserer Zeit auf den Scillys gibt´s im Coastguards Cafe´noch mal Cream Tea 🙂 .

Unsere Wanderungen auf den Scillys – dafür waren wir hier 😉

Auch diesmal ist uns die Zeit hier eigentlich zu kurz – wir würden schon gerne noch länger bleiben. Aber der Wind kommt im Moment günstig, um entspannt nach Hause zu segeln. Auf Wind aus Ost und kreuzen gegenan oder Flaute haben wir beide keine Lust. Deshalb werden wir Morgen unseren Anker hier lichten und hoffentlich in einem Rutsch bis zum Ijsselmeer segeln 🙂 . Wenn es nicht sein muss, wollen wir ähnlich wie auf dem Hinweg Ende April keine Stopps einlegen – der Englische Kanal ist für uns in diesem Jahr nur Transitstrecke. Schade eigentlich, denn auch im Englischen Kanal gibt es jede Menge schöne Stelle, die man sich immer wieder ansehen kann 🙂 . Ein anderes mal!

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