…. ist die Segelsaison auch schon wieder beendet und unsere Ruby Tuesday liegt winterfest und ohne Segel in Urk auf unserem Liegeplatz.
Schon zum fünften mal sind wir in diesem Jahr langzeit unterwegs gewesen. Und zum fünften mal war es eine ganz besondere Zeit mit vielen schönen Erlebnissen, Eindrücken, Begegnungen und einer, wenn auch nicht mit Island und Norwegen vergleichbaren, so aber doch auch schönen Landschaft.
Am 26.04.2017 sind wir in Urk gestartet. Eigentlich wollten wir nur auf den Spuren des Segelkrimis: „Der keltische Ring“ segeln, aber nachdem wir im letzten Jahr auf unserem Törn nach Island im schottischen Wick und auf den Orkney Inseln zum ersten mal mit schottischem Single Malt Whisky in Berührung gekommen sind, hatten wir noch eine andere Idee. Der Single Malt Whisky schmeckte auf jeden Fall nach mehr 😉 . Was lag also näher, als in diesem Jahr mal nach Schottland zu segeln und die vielen Whisky-Destillerien zu besuchen.
Es gibt in Schottland einen Whisky-Trail auf dem Lande, aber auch einen Whisky-Trail auf dem Wasser. Den Whisky-Trail auf dem Lande in Speyside sind wir mit einem Leihwagen gefahren, auf dem Whisky-Trail zu Wasser sind wir jede Destillerie angelaufen, die wir mit unserer Ruby Tuesday erreichen konnten 😉 .
Zwischen den Destilleriebesichtigungen und Tasting-Touren sind wir natürlich auch gesegelt – zu den äußeren Hebriden von Süd nach Nord, von Barra bis nach Stornoway, rund um die Isle of Sky, zu den inneren Hebriden und zu den Small Isles, zur Whisky Insel Islay und zum Schluss noch im River Clyde Gebiet bei Glasgow. Tolle Landschaften, schöne Ankerbuchten und vor allem sehr, sehr freundliche Schotten 🙂 .
Viele Häfen gibt es in Schottland nicht – meistens haben wir geankert oder an einer Mooring gelegen. Unser Dinghi ist noch nie so viel im Einsatz gewesen, wie in diesem Jahr. Viel mehr hat uns die schlechte Internet-Verbindung und der schlechte Telefonempfang gestört – wir waren mehr als einmal tagelang nicht zu erreichen 🙁 .
Zwei mal haben wir unseren Segeltörn unterbrochen, um nach Hause zu fliegen und unsere Familie, vor allem aber unsere Enkeltochter Annika zu treffen 🙂 . Im August ist Marie-Luise dann mit Annika für eine Woche an Bord gewesen – eine stürmische Woche mit mehr Regen als Sonne 🙁 . Trotzdem war es eine tolle Zeit und gesegelt sind wir natürlich auch 🙂 .
Schottland ist ein schönes Segelrevier, kann man aber mit Island oder Norwegen, wo wir ja in den vergangenen Jahren waren, nicht wirklich vergleichen. Es fehlen die so beeindruckenden, hohen und schroffen Berge und Gletscher. Wären wir erst nach Schottland gesegelt und dann nach Island, wären wir vermutlich von Schottland mehr begeistert. Wir hatten auch in diesem Jahr nicht das Gefühl, dass wir noch länger dort segeln müssten – drei Monate reichen für dieses doch überschaubare Segelrevier vollkommen aus.
Das Schottische Wetter – immer wieder ein spannendes Thema 😉 . Wir hatten perfektes Wetter mit Sonnenschein und blauem Himmel von Ende April bis Ende Mai 🙂 ! Danach wurde das Wetter eher schottisch – Sonnenschein und Regen wechselten sich ab 🙁 , wobei wir immer noch mehr Sonnentage als Regentage hatten. Auch Wind hatten wir nicht zu wenig – immer wieder mal mussten wir uns vor einem Sturm in irgendeinem Loch oder einer Bucht verkriechen. Selbst auf dem Rückweg von den Scilly Inseln und im Englischen Kanal mussten wir einzelne Wetterfenster nutzen, die sich zwischen den dicken atlantischen Tiefs aufgetan haben.
Richtig kalt war es in diesem Jahr nicht – aber auch nicht richtig heiß. Angenehme Temperaturen zum Segeln, Ankern und zum Wandern 🙂 .
Auf der drei-tägigen Überfahrt von Vlieland zum Kaledonischen Kanal hatten wir gute Bedingungen, gestartet sind wir mit raumem Wind aus ESE mit 6 Bft und viel Welle, angekommen sind wir in Inverness mit 4 Bft.
Das Wetter war auf jeden Fall sehr viel besser, als erwartet 🙂 ! Trotzdem mag man am Ende der Reise keinen Regen mehr sehen 😉 .
Und zum Schluss wieder ein paar Zahlen:
Unterwegs waren wir vom 26.04. bis 24.09.2017 und haben 2.773 sm im Kielwasser gelassen – so wenig wie noch nie 😉 . Von den 152 Tagen, die wir unterwegs waren, sind wir an 87 Tagen gesegelt, haben 65 Hafentage eingelegt und sind 6 Nächte durchgesegelt, die in diesem Jahr auch tatsächlich mal wieder dunkel waren. Mitgebracht haben wir von unserer Schottland Reise eine nicht kleine Auswahl an Single Malt Whiskys 😉 .
Bevor wir nach Schottland gestartet sind, haben wir uns die Zeit auf dem Ijsselmeer vertrieben und sind dort 122 sm gesegelt, nachdem wir wieder in Holland waren, sind wir noch mal 219 sm auf dem Ijsselmeer gesegelt. Das Wetter war bis Anfang November einfach zu schön, um die Saison schon zu beenden 🙂 .
Jetzt liegt unsere Ruby Tuesday wie auch in den letzten Jahren gut vertäut in Urk im Hafen. Diesmal ohne Segel und gut winterfest gemacht, denn in diesem Jahr werden wir gar nicht erst versuchen, über Silvester nach Terschelling zu segeln 😉 . Im nächsten Jahr geht´s hier dann wieder weiter – mit Berichten und Bildern von unserem Törn rund Irland 🙂 .