Samstag, den 05.08.2017
WNW 4-5 Bft – 14 sm – 2h 37min – Ø 5,3kn – gesamt: 1.585 sm
Heute weht der Wind noch aus Nordwest, ab morgen dann wieder aus Südwest. Zum Crinan Canal ist es nicht mehr weit, wir wollen aber erst Sonntag in den Canal einschleusen. Also werden wir heute bis kurz vor den Crinan Canal mit dem Wind segeln, um am Sonntag bei Wind aus Südwest nur noch ein Stückchen gegenan zu müssen. Wie das so ist mit der Gezeitenströmung … siehe oben 😉 . Die verschiebt sich ja auch noch jeden Tag um ca. eine Stunde – heißt für uns, dass wir nicht vor dem späten Nachmittag losegeln werden. Heißt aber auch, dass wir das schöne Wetter nutzen, um uns die Umgebung ein bisschen anzusehen.
Erst mal geht´s zum Büro der Anlage, um die Liegegebühren zu bezahlen. Dort treffen wir auf einen sehr freundlichen, älteren Herren, der ebenso viel Spaß an der Unterhaltung hat, wie wir. Er ist der Besitzer der Anlage, zeigt uns Bilder, wie in den letzten 27 Jahren Haus für Haus und der Hafen entstanden sind. Segler ist er auch – 1994 ist er mit einem 50ft Katamaran von Amerika über den Atlantik bis direkt zum Loch Melford gesegelt. Dabei erzählt er uns dann auch, dass er der Besitzer der Nicholson-Boots-Werft war. Aber jetzt segelt er nicht mehr, laufen kann er auch nicht mehr, aber er genießt das Leben in vollen Zügen 🙂 . Mit ganzem Herzen hängt er an seinem kleinen Melford Harbour & Pier, hat alles unter Kontrolle und im Blick – zumindest über diverse Kameras, die auf dem ganzen Gelände verteilt sind – und freut sich über alle Segler, die bis zu ihm an´s Ende des Fjords kommen. Von ihm bekommen wir auch noch zwei Empfehlungen, wo wir die Zeit bis zum Lossegeln wandern können 🙂 .
Ein bisschen später als geplant 😉 laufen wir dann zum Melford Village – auch eine sehr schöne, gepflegte Ferienanlage, und von dort in die Wälder rund um das Dorf.
Ein bisschen schade ist, dass es hier keine ausgewiesenen Wanderwege gibt – so laufen wir erst in die eine Richtung und wieder zurück, dann in die andere Richtung und wieder zurück – immer aber durch schönen Wald mit viel Farnkraut, moosbewachsenen Bäumen und auch mal an einem ziemlich torfhaltigen Fluss entlang.
Unterwegs sehen wir niemanden – aber heute ist ja auch „Bettenwechsel“, die neuen Feriengäste sind vielleicht noch nicht angekommen 😉 .
Mit Wind aus Nordwest und 4-5 Bft rauschen wir dann im Sonnenschein dem Crinan Canal entgegen. Wir müssen wieder durch die Engstelle Dorus Mor – als wir vor ein paar Tagen nach Norden gesegelt sind, war hier fast stilles Wasser. Heute sehen wir schon von weitem die Overfalls, Eddis und kabbeliges Wasser. Spannend und ein tolles Naturschauspiel.
Kurz vor dem Crinan-Canal biegen wir nach Norden in´s Loch Craignish ab. Zwischen dem Festland und zwei kleinen unbewohnten Inseln gibt´s eine schöne Ankerbucht. Dort lassen wir unseren Anker fallen und sind gegen 19:00 Uhr da, wo wir heute auch hin wollen. Und wieder gefällt uns die Landschaft drumherum richtig gut. Um noch einen Ausflug auf eine der Inseln zu machen, ist es uns heute zu spät. Morgen vielleicht.
Es wird jetzt schon merklich früher wieder dunkel – gegen 22:00 Uhr steigt der Vollmond über die Bergkette am Festland. Ein toller Anblick 🙂 .