Sonntag, den 16.07.2017
W-SW 5-6 Bft – 21 sm – 3h 42min – Ø 5,5kn – gesamt: 1.292 sm
Auch heute Morgen sind sich die beiden Wetterberichte noch nicht einig – wir vertrauen dann mal Wetterwelt, da wir hier die kleinräumigeren Vorhersagen bekommen. Heute und Morgen müssen wir noch mit etwas mehr Wind rechnen, dann wird´s weniger – für wie lange? Wer weiß das schon 😉 . Hier ändert sich das Wetter ja ziemlich schnell!
Nachdem es gestern Abend dann auch aufgehört hat zu regnen und die Sonne uns noch eine schöne Abendstimmung geschenkt hat, scheint sie auch heute Morgen wieder. Wir holen früh den Anker hoch und sind schon gegen 08:15 Uhr unterwegs.
So früh deshalb, weil wir die Strömung in den nächsten Stunden mit uns haben, aber auch, weil es ab späten Mittag wieder windiger werden soll. Bis dahin möchten wir gerne Outer Loch Ailort erreicht haben und uns im Schutz einer kleinen Insel vor Wind und Wellen verkriechen. Loch Ailort haben wir auf unserer Fahrt mit dem Zug gesehen und das hat uns gut gefallen. Eine kleine Bucht mit mehreren Inseln und schönen Sandstränden.
Sobald wir aus der Bucht von Rum raus sind, können wir die Genua setzen und segeln mal mit halbem Wind, mal 60° zum Wind. Die Wellen werden höher, als wir aus dem Schutz von Rum heraussegeln. Schönes Segeln 🙂 . Der Wind nimmt beständig zu und pendelt sich dann bei 6 Bft ein. Doch etwas mehr, als Wetterwelt vorhergesagt hat. Aber bei halbem und später dann raumem Wind macht das gar nichts. Wir haben einfach nur Spaß 🙂 .
Welle, Wind und Strömung schieben uns in den Sound of Arisaig und dann ins Outer Loch Ailort. Die Wellen brechen sich an den beiden Inseln, die die Bucht bei Westwind schützen. Wie eine Barriere liegen sie am Eingang der Bucht.
Hinter den Inseln ist das Wasser ruhig und wir lassen den Anker im Schutz der Insel Goat Island auf 8 Metern Wassertiefe fallen. Diesmal haben wir Sand als Ankergrund – der Anker hält sofort 🙂 . Und Hochwasser mit 3 Metern Tidenhub haben wir gerade, also haben wir bei Niedrigwasser immer noch 5 Meter unter dem Kiel 🙂 .
Wir liegen vor dem Kieselstrand der kleinen, hügeligen Insel. Durch einen Einschnitt in den Hügeln pfeift der Wind – nehmen wir gerne, denn nur so kann der Windgenerator richtig arbeiten 😉 . Die Bucht ist von hohen Bergen umgeben, an der Südseite liegt ein ziemlich großer Landsitz mit Bootshaus und englischem Rasen. Scheint aber niemand zu Hause zu sein – alles ist verlassen.
Auf der Nordseite der Bucht gibt´s zwei schöne Badebuchten mit Sandstrand. Nördlich von Goat Island liegt noch die kleinere Insel Eilean a`Chaolais. Zwischen den beiden Inseln schieben sich die Wellen durch in die Bucht und brechen sich am Rand der Inseln. Ein spannendes Schauspiel. Führt aber auch dazu, dass wir doch ganz schönen Schwell am Ankerplatz haben. Vorsichtshalber stellen wir alle Flaschen in die Spüle, damit sie von dem Schwell nicht unter den Tisch gekegelt werden.
Irgendwann werden wir auf ein Motorengeräusch aufmerksam – ein kleiner Fischer hat ziemlich nah am Ufer der Inseln Hummerkörbe, die mit einem dicken Tampen verbunden und mit orangenen Bojen gekennzeichnet sind, ausgelegt. Die letzte Boje liegt in der südlichen Zufahrt zur Bucht. Mal sehen, wir nah wir morgen daran vorbei müssen – die Zufahrt ist nicht wirklich breit und an beiden Seiten liegen Riffe und trockenfallende Felsen 🙁 .