In Fort William an der Mooring

Samstag, den 13.05.2017 – Dienstag, 16.05.2017

Samstag, den 13.05.2017

Die Tage bis zum Abflug nach Düsseldorf verbringen wir in Fort William und Umgebung – hier gibt es eigentlich eine ganze Menge zu sehen und zu unternehmen. Ziemlich schnell merken wir allerdings, dass wir bei den meisten Aktivitäten an unsere Grenzen stoßen – die schönen Wanderungen beginnen nicht vor der Mooring, sondern der Ausgangspunkt liegt oft mehrere Kilometer entfernt und ist nicht mit dem Bus zu erreichen. Oder der Bus in´s Glen Nevis, wo der Aufstieg zum Ben Nevis beginnt, fährt schon morgens um 09:00 Uhr vom anderen Ende in Fort William – wir müssen aber erst mal mit dem Dinghi an Land, das Dinghi sicher „hinter Gittern“ verstauen und dann noch durch Fort William laufen. Also ungefähr um 07:30 Uhr starten. Da schlafen wir wohl nicht mehr, aber so ganz frisch sind wir dann auch noch nicht 😉 .

Gerne wären wir mit dem Jakobite Steam Train von Fort William nach Mallaig und zurück gefahren – eine Fahrt durch wunderschöne Landschaft. Seit die Fahrt über das Glenfinnan Viaduct in den Harry Potter Filmen verewigt wurde, bekommt aber man kaum noch Tickets für die Zugfahrt. Irgendwann im August wäre´s möglich – ein bisschen zu spät für uns 🙁 .

Ausflug in´s Glencoe

Aber in´s Glencoe können wir spontan mit dem Bus fahren. Die Bergwelt des Glencoe am Loch Leven ist einzigartig schön. Durch Erosion und vulkanische Aktivität, besonders aber durch die Eiszeit vor 25.000 Jahren wurden die steilen und „hängenden“ Täler von Glencoe geformt. Hier gibt es unzählige Wandertouren – wir nehmen die, die im Glencoe Village beginnt. Nicht anspruchsvoll, aber schön.

Glencoe

Im Glencoe

Weniger schön ist heute das Wetter – wir erleben zum ersten, vermutlich aber nicht zum letzten mal 😉 , das typische schottische Wetter. Morgens ist es noch trocken, bedeckt und gelegentlich lässt sich die Sonne mal sehen, nachmittags zieht es sich richtig zu. Nebelschwaden ziehen durch das Glencoe, die Berggipfel sind nicht mehr zu sehen. Es beginnt zu regnen – zum Glück nur Nieselregen. Wir kürzen unseren Ausflug ab und fahren mit dem nächsten Bus zurück nach Fort William. Bis wir wieder an Bord sind, sind wir ganz schön nass 🙁 . Aber die Heizung an Bord und ein leckerer Cappuccino sorgen dann doch für Gemütlichkeit  🙂 .

Sonntag, den 14.05.2017

Heute scheint wohl die Sonne, aber es ist so windig und wellig, dass wir vielleicht noch trockenen Fußes von Bord kommen, bestimmt aber nicht trocken am Slipway anlanden 😉 .

Schönes Wetter, aber auch ganz schön wellig für unser Dinghi

Erst gegen 14:00 Uhr wird es weniger wellig, wir ziehen die Wanderschuhe an und starten den COW HILL CIRCUIT, der tatsächlich direkt gegenüber der Ausfahrt des Segelclubs beginnt. Ein schöner Wanderweg über den Cow Hill in´s Glen Nevis – immer mit dem Blick auf den Ben Nevis und die anderen Berge der Westlichen Highlands.

Cow Hill Circuit

Outlandia – leider verschlossen

Die schottischen Hochlandrinder, vor denen unterwegs auch mal gewarnt wird, sehen wir erst, als wir schon fast wieder in Fort William sind.

Die laufen auf dem Cow Hill rum

Nach vier Stunden sind wir wieder am Segelclub, springen noch schnell unter die Dusche und fahren mit dem Dinghi zurück zu unserer Ruby Tuesday. Die Heizung brauchen wir heute nicht – wir haben mehr als 20°C 🙂 , aber der Cappuccino darf natürlich nicht fehlen, als wir nach der Wanderung faul im Cockpit liegen.

In Fort William an der Mooring

 

Montag, den 15.05.2017

Auch in Fort William gibt es eine Whisky Distillery. Da sich das Wetter heute so gar nicht zum Wandern über die Berge eignet – typisch schottisch ist es heute mit Nieselregen – machen wir uns in einer Regenpause auf den Weg zur Ben Nevis Distillery. Um die Ecke ist die Distillery nicht gerade – wir sind immerhin gut 12 km am Loch Linnhe hin und zurück unterwegs, aber es lohnt sich 🙂 . Unsere Whisky Sammlung ist um zwei Flaschen Ben Nevis Whisky gewachsen.

Zur Ben Nevis Distillery

Ben Nevis Distillery

Wir nehmen an einer Tasting-Tour durch die Distillery teil, die mit der Verkostung von 4 verschiedenen Ben Nevis Whiskys endet. Die Distillery ist eher klein, liegt direkt unter dem Massiv des Ben Nevis – daher auch der Name 😉  – und bekommt auch das Quellwasser vom Ben Nevis. Zusammen mit acht anderen deutschen und zwei englischen Gästen werden wir durch die Anlage geführt. Obwohl es jetzt schon die vierte Tour durch eine Distillery ist (Old Pulteney in Wick, Highland Park auf den Orkneys, Glenfiddich in Speyside und jetzt Ben Nevis in Fort William) ist doch jede Führung anders. Heute bekommen wir die Lagerhäuser mit den vielen Whisky-Fässern nur von außen zu sehen.

Dafür ist die anschließende Whiskyprobe sehr großzügig. Jeder bekommt einen guten Schluck von den vier verschiedenen Whiskys und wenn Gläser übrig bleiben, darf sich jeder der will auch noch bedienen.

Im Besucherzentrum …

… bei der Whisky Probe

Ich frage nach einem Whisky, der nur im Sherryfass gereift ist – leider gehört der nicht zur Probe und ist momentan auch ausverkauft. Brian, der uns durch die Distillery geführt hat, zaubert aus irgendeinem Regal dann aber doch noch eine angefangene Flasche Ben Nevis und lässt mich probieren. Wow, ich glaube, das ist mein Geschmack 🙂 ! Wir kaufen dann eine Flasche Nevis Dew, Whisky der aus Sherry- und Bourbonfässern kommt und eine Flasche McDonalds Tradition Ben Nevis, der sehr rauchig schmeckt.

Den Rückweg legen wir dann ziemlich beschwingt zurück – die Whiskyprobe zeigt ihre Wirkung 😉 . Da stört es auch nicht, dass der Nieselregen inzwischen wieder eingesetzt hat.

Da fährt der Jakobite Steam Train – ohne uns

 

Dienstag, den 16.05.2017

Wir bleiben gezwungenermaßen an Bord – es stürmt und die Wellen sind für unser Dinghi einfach zu hoch. Schade, ich wäre gerne noch mal gewandert. Schließlich sind  wir auch so lange in Fort William geblieben, weil ich von hier auf den Ben Nevis wandern wollte. Na ja, das kann man nicht erzwingen – dafür muss vor allem das Wetter stabil sein und das ist es in den letzten vier Tagen nicht gewesen. Mal Sonne, mal Regen und viel Wind sind nicht die besten Voraussetzungen für eine Bergtour. Und dass der Jakobite Steam Train auch wegen Überfüllung ausfällt, konnten wir ja nicht ahnen 🙁 . So verbringen wir den Tag heute lesend im Cockpit und lassen uns von den Wellen durchrütteln.

Morgen geht´s dann für eine Woche nach Hause – und hier ist bis zum 24.05.2017 Pause!

 

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