Mit dem Auto unterwegs – 5 –

Montag, den 01.08.2016 – Samstag, den 06.08.2016

Tour mit dem Auto vom 01.08. - 06.08.2016

Tour über Land

Nachdem wir unsere Ruby Tuesday im Hafen von Akranes am Schwimmsteg gut untergebracht haben, starten wir zu unserer wohl letzten längeren Landtour mit dem Auto. Für 5 Tage haben wir diesmal einen Dacia Duster 4WD gemietet, um auch über nur für hochlandtaugliche Fahrzeuge zugelassene Straßen zu fahren.

Dacia Duster 4WD

Dacia Duster 4WD

Viel haben wir von Island schon gesehen, nur die echten touristischen Highlights rund um Reykjavík und an der Südküste kennen wir noch nicht. Und in´s Hochland wollen wir ja auch noch 🙂 . Zumindest die einfachere Hochlandstraße 35 ohne Furten möchten wir gerne fahren.

Montag, 01.08.2016

Montag, 01.08.2016

Montag, 01.08.2016

Mit dem Bus fahren wir von Akranes nach Reykjavík, um dort am Busbahnhof unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen. Reykjavík ist eine Großstadt mit ca. 200 000 Einwohnern, entsprechend sind die Straßen hier ausgebaut. Wir kommen über eine 4-spurige Straße mit Leitplanke in der Mitte und Radarkontrollen nach Reykjavík – fast schon wie eine Autobahn. Auf ebendieser Straße rollen wir mit dem Leihwagen etwas später mit allen anderen Touristen auch wieder aus Reykjavík raus und der Südküste entgegen. Ist das ein Verkehr hier 😉 .

Landschaftlich überzeugt uns der erste Eindruck, den wir von Island hätten, wenn wir mit dem Flugzeug hierher kämen, nicht wirklich 🙁 . Große Lavafelder, Berge, die ziemlich weit entfernt sind und Vorstädte von Reykjavík mit dem Flair moderner Großstädte. Nach dem ersten Pass beginnt das riesige Flachland der Südwestküste. Hier wechseln sich saftig grüne Wiesen, die zum Teil landwirtschaftlich genutzt werden, mit großen Flussdeltas der Gletscherflüsse ab. Zum Meer hin erstrecken sich riesige Ebenen, die Berge sehen wir nur am Horizont. So kennen wir Island bisher nicht und das ist auch nicht „unser“ Island 😉 .

Große weite Ebenen und Flussdelta

Große weite Ebenen und Flussdelta

"Gartenstadt" Hveragerði

„Gartenstadt“ Hveragerði

Nach einer kurzen Runde durch die „Gartenstadt“ Hveragerði, in der wegen der vielen geothermalen Quellen in Treibhäusern Blumen und Gemüse angebaut wird und die mit vielen blühenden Blumen geschmückt ist, machen wir einen Abstecher zum Hafen von Þorlakshöfen. Wenn wir nicht unbedingt müssen, werden wir hier nicht festmachen. Der Hafen liegt weit außerhalb der Stadt und auch in der Stadt ist der „Hund begraben“ 🙁 . Ðorlakshöfen sieht aus, als wenn es am Reißbrett geplant wurde – quadratisch, praktisch, nicht gut 😉 . Dennoch macht das Städtchen einen gepflegten, fast schon sterilen Eindruck.

Über Eyrarbakki, einem idyllischen, alten Fischerort mit vielen guterhaltenen oder renovierten Holzhäusern – aber leider mit einem für uns nicht nutzbaren Hafen – und Stockseyri, einem schönen Künstlerort fahren wir auf Nebenstraßen weiter an der Südküste entlang.

Eyrarbakki

Eyrarbakki

Die Berge verschwinden immer weiter, die Landschaft erinnert sehr an die friesischen Inseln 😉 .

Wo sind die hohen Berge???

Wo sind die hohen Berge???

Anders als dort, sehen wir hier aber immer wieder viele Islandpferde 😉 . Durch diese eigentlich ja schöne Weidelandschaft führt dann doch auch mal eine Schotterstraße – die läßt sich mit dem 4WD ganz anders fahren, als mit den anderen Leihwagen, die wir bisher so hatten 🙂 . Und Betrieb ist hier auch nicht mehr – sobald wir von der Ringsraße 1 abbiegen, sehen wir nur noch hin und wieder ein anderes Auto.

Landwirtschaft in Island

Landwirtschaft in Island

Wasserfälle begleiten uns ja schon die ganze Zeit in Island – trotzdem begeistern sie immer wieder. Am Urriðafoss, an der Pjórsa, machen wir dann natürlich Halt und laufen ein Stückchen am Ufer entlang. Der Wasserfall ist nicht hoch, aber ziemlich breit und trotzdem oder gerade auch deshalb ganz schön gewaltig. Die Pjórsa stürzt sich hier über eine Basaltschwelle.

Urriðafoss

Urriðafoss

Inzwischen lassen sich die Gletscher und Vulkane, von denen wir ja so begeistert sind, am Horizont erahnen. Es dauert noch einige Kilometer, bis die Berge näher rücken 🙂 .

Hinter Hvolsvollur biegen wir wieder von der Ringstraße ab und fahren einen „Umweg“ durch´s Hinterland. Durch ein grünes Tal mit vielen Pferdehöfen und viel Landwirtschaft, das sich entlang einer Bergkette, aus der immer wieder kleine Wasserfälle fließen, erstreckt, vor uns der Gletscher Eyjafjallajökull und die „bunten“ Berge des Þórsmörks, kommen wir „unserem“ Island langsam wieder näher. Die Berge werden schroffer, die freien Flächen zwischen den Bergen weniger.

Gluggafoss

Gluggafoss

Die "bunten" Berge des Ðórsmörks

Die „bunten“ Berge des Þórsmörks

Am Fuße des Eyjafjallajökulls führt die Straße entlang – weiß ist der Gletscher nicht, dicke Schichten aus schwarzer Asche nicht nur vom letzten Ausbruch ziehen sich durch das Eis.

Eyjafjallajökull

Eyjafjallajökull

Am Fuße des Eyjafjallajökull

Schotterstraße unterwegs

Von weitem können wir schon den Seljalandsfoss sehen, eines der touristischen Highlights des „Golden Circle“. Auch die Westmännerinseln, die der Südküste Islands vorgelagert sind, sehen wir. Das ist eines unserer nächsten Ziele, wenn wir wieder mit unserer Ruby Tuesday unterwegs sind. So nah – und doch noch ganz schön weit bis dorthin 😉 .

Westmännerinseln an der Südküste Islands

Westmännerinseln an der Südküste Islands

Am Seljalandsfoss reihen wir uns in den Touristenstrom ein und laufen über den Weg zum Wasserfall und auch hinter den Seljalandsfoss. Ziemlich feucht, aber toll anzusehen.

Seljalandsfoss

Seljalandsfoss

Hinter dem Wasserfall hat sich eine große Grotte gebildet, deren zum Teil rostrote Wände von giftgrünem Moos bewachsen sind. Der Seljalandsfoss stürzt sich oberhalb dieser Grotte über eine steile Abbruchkante der Seljalandsheiði 40 Meter in die Tiefe – beeindruckend!

Seljalandsfoss

Seljalandsfoss

Ein Stück wollen wir noch über die Ringstraße weiter nach Osten fahren – in Vik haben wir dann Island mit dem Auto fast ganz umrundet. Auf dem Weg dorthin halten wir am Eyjafjallajökull-Besucher-Zentrum. Dort sehen wir einen sehr emotionalen Film über den Ausbruch des Vulkans, die Auswirkungen auf eine Farm unterhalb des Eyjafjallajökull und wie dies der Farmer und seine Familie erlebt haben. Die Farm verschwand damals unter Tonnen von schwarzer Asche – heute ist sie ertragreich wie nie zuvor. Die schwarze Vulkanasche ist nicht giftig, sondern wirkt wie Dünger  🙂 .

Farm unterhalb des Eyjafjallajökulls

Farm unterhalb des Eyjafjallajökulls

Die Ausläufer des Eyjafjallajökulls kommen immer näher an die Ringstraße – schroffe und bizarre Berge. Ein asphaltierter Abzweig führt zu einer Gletscherzunge des Mýrdalsjökull. Im Gletschersee schwimmen vereinzelte kleine Eisberge – man merkt, dass es in diesem Jahr ziemlich sonnig und warm ist 🙂 . Die Gletscherzunge ist mehr schwarz, als weiß – sind wohl noch die Reste vom Ausbruch des Eyjafjallajökulls.

Am Kap Dyrhólaey, dem südlichsten Punkt Islands, sehen wir wieder bizarre Lavaformationen im Wasser. Der Loftsahellir, ein Felsentor, hat eine 120 m große Öffnung, durch die man bequem auch mit einem Boot fahren könnte. Ob die Wassertiefe ausreicht – keine Ahnung, wir haben gerade keine Seekarte dabei 😉 . Entstanden ist dieser Bogen vor 80.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch unter Wasser.

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Kap Dyrhólaey

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Loftsahellir

Rechts und links des Kaps sind wunderschöne Buchten mit schwarzem Sand – leider darf man dort wegen Steinschlagsgefahr nicht runter 🙁 .

Schwarzer Sandstrand ...

Schwarzer Sandstrand …

... leider nicht erreichbar

… leider nicht erreichbar

Noch mehr schwarzer Sand

Noch mehr schwarzer Sand

Vom Kap Dyrhólaey können wir schon die drei spitzen Felsnadeln in der Bucht bei Vik sehen. Bevor wir dorthin fahren, geht´s noch eine Schotterpiste zum Leuchtturm am Kap Dyrhólaey hoch – kein Problem mit unserem 4WD 😉 .

Leuchtturm am Kap

Leuchtturm am Kap Dyrhólaey

Vogelklippen am Kap Dyrhólaey

Vogelklippen am Kap Dyrhólaey

Nach Vik fahren wir durch tolle Landschaft. Die bizarren Berge reichen jetzt fast bis an die Straße – richtig grün sind sie und obendrüber schimmert der Mýrdalsjökull in der Sonne 🙂 .

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Auf dem Weg nach Vik

Vik liegt ganz gemütlich in einem schönen Tal. Wir laufen noch zum schwarzen Sandstrand mit den beeindruckenden Klippen, dann kehren wir um und fahren mit dem Auto in die untergehende Sonne zurück bis zum Skogafoss.

Drei Felsnadeln bei Vik

Drei Felsnadeln bei Vik

Alles leuchtet im warmen Licht der Abendsonne.

Eyjafjallajökull

Eyjafjallajökull

Am Skogafoss haben wir auf dem Hinweg eine Unterkunft für die Nacht gebucht – in der Hauptsaison ist Island voller Touristen und die Unterkünfte sind dann schon mal knapp 🙁 .

Das ist heute eine ganz schön lange Tour gewesen – schlagkaputt von den vielen Eindrücken und dem vielen Sitzen im Auto fallen wir in die Betten. Morgen wird erst mal gewandert, bevor es mit dem Auto weitergeht 😉 .

Dienstag, 02.08.2016

Dienstag, 02.08.2016

Dienstag, 02.08.2016

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit selbstgebackenem Brot starten wir unsere Wanderung bei super Sommerwetter entlang der Skógá. Dafür müssen wir aber erst mal am steilen Hang des 60 m hohen und 25 m breiten Skógafoss hochsteigen. Zum Glückgibt´s auf diesem ersten Stück Treppenstufen 😉 .

Skogafoss

Skogafóss

Wir sind schon um kurz nach 08:00 Uhr unterwegs und fast alleine. Nur eine handvoll anderer Wanderer macht sich vor und hinter uns auf dem gleichen Pfad auf den Weg. Die Wanderung entlang der von der Skógá gebildeten wilden Schlucht ist der erste oder letzte Teil des Wanderweges nach/von Þórsmörk und Landmannalaugar, einer 5-6 tägigen Wanderung. Sie gilt unter den Wanderern als eine der schönsten Wanderungen Islands. Nun ja, wir wollen nur 2 Stunden in die eine Richtung und zwei Stunden wieder zurück – für eine Mehrtageswanderung fehlt uns die richtige Ausstattung. Hier gibt´s keine bewirtschafteten Hütten, man muss Zelt und Lebensmittel selbst mitbringen 😉 .

Stetig geht´s bergan, immer mit einem faszinierenden Blick in die Schlucht, durch die die Skógá fließt. Die Felsen in der Schlucht sind zum Teil mit Mooskappen bewachsen. Alles ist durch die Feuchtigkeit grün. Ein Wasserfall folgt auf den nächsten und jeder ist schöner, als der andere. Nicht immer kann man den Fluss sehen – oft nur hören. Die Schlucht ist mehr als 30 m tief.

Je weiter wir laufen, um so näher kommen wir auch dem Eyjafjallajökull – ein imposanter Anblick. Auf der anderen Seite des Tals erhebt sich schon der Mýrdalsjökull. Der Wanderweg führt irgendwann später zwischen diesen beiden Gletschern durch – toll!

Eyjafjallajökull

Eyjafjallajökull

Wir sind so begeistert von dieser faszinierenden Natur, dass wir doch weiter laufen, als wir eigentlich vorhaben. Auf dem Weg zurück zum Skógafoss kommen uns dann Wanderer und Ausflügler wie Ameisen auf einer Ameisenstraße entgegen. Je näher wir dem Skógafoss kommen, um so mehr Menschen sind auf und neben dem Wanderweg unterwegs – nicht immer mit dem richtigen Schuhwerk oder der richtigen Ausstattung.

Viel Betrieb am Skogafoss

Viel Betrieb am Skógafoss

Auf dem Parkplatz lernen wir eine Familie aus dem Sauerland kennen – die sind mit drei hochlandtauglichen Geländewagen unterwegs. Sehen schon witzig aus und sind echt sparsam im Verbrauch – 16 bis 30 Liter auf 100 km 😉 . Auf jeden Fall kann man mit diesen Fahrzeugen jede Furt bewältigen und kommt, wenn auch langsam, so doch überall hin.

Das richtige Hochlandfahrzeug

Das richtige Hochlandfahrzeug

Mit unserem im Vergleich dazu harmlosen Dacia 4WD fahren wir auf der gut ausgebauten Ringstraße weiter Richtung Westen und biegen kurz hinter Hella nach Norden in die Straße 30 ab. Über Flúðir geht es durch eine weite Ebene mit viel Wiese und ein paar Bäumen, dann durch sanft geschwungene Hügel, eingerahmt von Bergen weit am Horizont nach Reykholt. Eine Landschaft wie im Voralpenland 🙂 .

In Reykholt besuchen wir auf Empfehlung von Rosi und Peter eine Tomatenfarm – hier werden mit Hilfe des heißen Wassers der Geothermalquellen in Gewächshäusern Tomaten angebaut. In Island wird inzwischen ein immer größerer Anteil der benötigten Tomaten und Gurken selbst gezüchtet. Die Qualität der Tomaten können wir dann auch testen – wir essen eine wirklich hervorragende Tomatensuppe. Ein guter Tipp – vielen Dank!

Geothermal - Tomatenfarm in Reykholt

Geothermal – Tomatenfarm in Reykholt

Ziel für heute ist ein weiterer Höhepunkt des „Golden Circle“ – Geysir. Ganz in der Nähe haben wir schon gestern unsere Unterkunft gebucht. Nachdem wir unsere Sachen dort verstaut haben, fahren wir zum Geysir – einer heißen Springquelle. Voll ist es hier nicht mehr – die Busse sind schon alle wieder auf dem Rückweg nach Reykjavík. Nur noch ein paar Nachzügler wie wir sind hier noch unterwegs. Geysir, der Namensgeber für alle Springquellen der Welt, springt aber gar nicht mehr 😉 .

Geysir - außer Betrieb ;-)

Geysir – außer Betrieb 😉

 

Der große Geysir hat seine Aktivität schon lange eingestellt – der Stokkur, der kleine Bruder des Geysirs, schießt alle paar Minuten heißes Wasser 10 – 20 Meter in die Höhe. Ein beeindruckendes Schauspiel.

Stokkur

Stokkur, der kleine Bruder des Geysir

Mindestens ebenso interessant, wie die Fontäne anzuschauen, ist es, die Besucher zu beobachten. Ohne die Windrichtung zu berücksichtigen drängt man sich so nah wie möglich an die Absperrung, um dann beim Ausbruch ein gemeinschaftliches „Ohhh“ auszurufen und wenn man nass wird ein gemeinschaftliches „Ihhh“ 🙂 . Aber um das ultimative Foto zu bekommen, muss man halt Opfer bringen – auch Peter ist einen Schritt zu nah an der Absperrung gewesen 😉 .

Geysirgebiet

Dampf und Schwefelgeruch im Geothermalgebiet am Geysir

Tal Haukadalur - ganz in der Nähe von Geysir

Tal Haukadalur – ganz in der Nähe von Geysir

 

Mittwoch, 03.08.2016

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Mittwoch, 03.08.2016

Heute geht´s dann endlich in´s Hochland – lange freuen wir uns schon darauf. Das sogenannte Hochland Islands – die wilde Landschaft aus Gletschern, Lavawüsten und Vulkanen im Landesinneren spiegelt viel des ursprünglichen Islands wider. Das Hochland ist komplett unbewohnt, es gibt einige Hütten und Campingplätze zum Übernachten – und sonst Natur pur. Von Nord nach Süd oder umgekehrt gibt´s zwei Pisten, die das Hochland durchziehen. Der Sprengisandsleið ist eher schwierig zu fahren, da einige Flüsse zu überqueren sind – ohne Brücken, man muss durch die Flüsse furten und dafür vor allem auch das richtige Auto haben 😉 und den Kjalvegur, der seit einigen Jahren keine Furten mehr hat, weil die Flüsse überbrückt wurden. Wir entscheiden uns dann mal für Hochland für Anfänger und fahren den Kjalvegur, der beim Gullfoss startet und im Norden beim Stausee Blöndulón wieder auf die Ringstraße 1 trifft 😉 . Sie führt zwischen den Gletschern Langjökull und Hofsjökull durch. Die Hochlandstraßen werden im Winter nicht geräumt, haben deshalb auch keine Fahrbahnmarkierungen am Rand der Straße. Erst im Sommer nach der Schneeschmelze werden die Straßen im Hochland wieder geöffnet. Zu Beginn des Sommers, wenn die Straßen repariert und die Schlaglöcher gefüllt sind, kann man ganz gut über die Hochlandstraßen fahren. Jetzt ist die Saison schon fast wieder vorüber, die Straßen sind in entsprechendem Zustand. Viele Schlaglöcher, viele dicke Steine auf der Straße und manche Straße ähnelt mehr einem Waschbrett, als einer Straße 😉 .

Straße im Hochland

Straße im Hochland

Den Wasserfall Gullfoss, der auch der Goldene Wasserfall genannt wird, haben wir morgens um halb neun noch für eine halbe Stunde für uns allein, dann kommt der erste Bus 😉 . In zwei Kaskaden, die fast im 90° Winkel zueinander liegen, stürzt sich die Hvita als Gullfoss 31 Meter tief über die Klippen und fließt weiter durch einen grandiosen Canyon.

Gullfoss

Gullfoss

Der ist bis zu 70 Meter tief und 3-4 km lang. Zwischen den beiden Kaskaden ist eine natürliche Plattform, auf der wir einen tollen Blick auf die tosenden Wassermassen haben. Die Sonne scheint und es stehen zwei Regenbögen über dem Wasserstaub – richtig schön.

Canyon und Gulfoss mit Regenbögen

Canyon und Gulfoss mit Regenbögen

Auch von der oberen Aussichtsplattform gucken wir uns den Gullfoss noch an. Ganz schön beeindruckend!

Gulfoss - der Goldene Wasserfall

Gulfoss – der Goldene Wasserfall

Blumen am Gullfoss

Blumen am Gullfoss

Jetzt kann unser Dacia Duster zeigen, was er mit seinen 4WD alles so kann. Über eine Schotterpiste fahren wir in´s Hochland. Die Landschaft ist einfach unbeschreiblich. Weite Flächen, mal eben, mal hügelig, manchmal ein einzelner Berg in einem Lavafeld. Dann wieder ein Fluss, karge Lavafelder, grüne Wiesen, Blumen an Stellen, an denen wir sie nicht erwarten.

Hochland

Hochland

Endlose Weite

Endlose Weite

Heide im Hochland

Heide im Hochland

Flusslauf im Hochland

Flusslauf im Hochland

Die Piste ist in einigermaßen gutem Zustand, wird aber, je weiter wir nach Norden kommen, immer schlechter. Die Schlaglöcher werden größer, die Rillen, die uns das Gefühl geben, auf einem Waschbrett zu fahren, werden mehr und mehr. Große Steine liegen auf der Piste. Eigentlich sollen hier keine Furten sein – wir treffen aber auf einen kleine Bach, der über die Straße fließt. Vorsichtig tasten wir uns vor, denn wir sehen nicht, wie tief es ist. Nicht tief, wie wir nachher feststellen. Ist wohl „Furten für Anfänger“.

Ein Bächlein fließt über die Straße - Furten für Anfänger

Ein Bächlein fließt über die Straße – Furten für Anfänger

Auch durch mehrere große Pfützen, die über die ganze Straßenbreite reichen, müssen wir fahren. Das Fahren macht riesigen Spaß. Hinter jeder Biegung und hinter jeder Bergkuppe sieht die Landschaft wieder anders aus. Gletscher und Vulkane kommen immer näher – hier treffen sich Feuer und Eis 🙂 .

Gletscher, Vulkane - Hochland

Gletscher, Vulkane – Hochland

Wir wissen gar nicht, wohin wir zuerst gucken sollen. Die Gletscher glitzern in der Sonne, die Abbruchkanten schimmern blau-weiß. Aber auch schwarze Asche sehen wir auf den Gletschern.

Gletscherzunge des Langjökulls

Gletscherzunge des Langjökulls

Wir machen eine Abstecher von der Hochlandstraße nach Westen und kommen fast an den Gletscherrand des Langjökull. Hier oben werden Skiscootertouren und Superjeep Touren auf dem Gletscher angeboten. Auf dem Rückweg kommen uns 4 Superjeeps entgegen – alle vollbesetzt und bestimmt doppelt so hoch wie unser Dacia 😉 . Wirklich begeistert von dieser Form von Naturerlebnis sind wir nicht und diskutieren lange über Actionangebote und sanften Tourismus. Letztlich ist das Angebot von den Isländern aber ja vorhanden und jeder muss für sich entscheiden, ob er es wahrnehmen möchte oder nicht.

Basis der Skiscooter und Superjeeps

Basis der Skiscooter und Superjeeps

 

Dann machen wir den nächsten Abstecher zum Kerlingafjöll. 10 km geht´s bergauf, mal mehr, mal weniger steil. Unterwegs kommen wir am Gygjarfoss vorbei. Gletscherflüsse vereinigen sich hier und haben ein große Schlucht in´s Lavagestein gewaschen. Darein stürzt sich der Wasserfall.

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Gygjarfos – mit alter Furt und neuer Brücke im Hintergrund

Bis vor kurzem war hier noch keine Brücke, man kann die alte Furt noch sehen.

So sieht wohl eine "richtige" Furt aus

So sieht wohl eine „richtige“ Furt aus

Am Kerlingafjöll sind wir überrascht, als wir dort auf ein „Ferienressort“ treffen – Campingplatz, mehrere Hütten unterschiedlicher Größe und eine Hütte, die sich noch im Bau befindet – und das mitten im doch eigentlich nicht bewirtschafteten Hochland 😉 .

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„Ferienressort“ am Kerlingafjöll

Am Kerlingafjöll gibt es im Hveradakirm, dem Tal der heißen Quellen, eines der spektakulärsten Geothermalgebiete Islands. Die Berge sind aus Rhyolith, wir sehen alle Gelb-, Orange- und Rottöne, überall qualmt es aus den Hängen, weiße und grüne Ablagerung sind überall. Die Flüsse, die durch die Täler fließen sind zum Teil heiß, zum Teil angenehm warm.

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Im Hveradakirm

Wir wandern dort mehrere Stunden bergauf, bergab und wieder bergauf und bergab. Es ist unglaublich und unbeschreiblich – hier treffen tatsächlich Feuer und Eis aufeinander. Zum Teil sind die Berge vergletschert, große Schneefelder sehen wir an vielen Stellen und direkt daneben dampft es. An anderen Stellen pfeift es aus kleinen Öffnungen im Berg. In einem trocken gelegten Hot Pot, der jetzt wie ein Steinkreis aussieht, machen wir Mittagspause. Um uns herum Berge, neben uns ein heißer, dampfender Fluss und viel Schwefelgeruch in der Luft. Trotzdem schmeckt´s 😉 .

Trockener Hot Pot

Trockener Hot Pot

Das Solfatarenfeld vor den schneebedeckten und vergletscherten Rhyolithbergen ist das schönste, was wir bis jetzt gesehen haben – ein unglaubliches Farbenspiel:-) .

Hveradakirm

Hveradakirm

Nach diesen tollen Eindrücken können wir uns für die heißen Quellen im Geothermalgebiet Hveravellir, das ungefähr in der Mitte der Hochlandstrecke liegt und das wir eine Stunde später erreichen, kaum noch begeistern.

Zwei Zeltstädte und einige Hütten im Hveravellir

Zwei Zeltstädte und einige Hütten im Hveravellir

Hier gibt´s 30 Heißwasserbecken mit sehr schönen Kieselsinterablagerungen durch das mineralienreiche Wasser. Die Becken haben denn auch besonders schöne Namen bekommen: Das Blauwasserbecken, das Grüne Becken, Brüderbecken oder Mädchenauge. Ein kleiner Hügel pfeift – nicht auf dem letzten Loch – sondern mit voller Lautstärke. Der heißt dann auch Donnerkegel.

Im Hveravellir

Im Hveravellir

Donnerkegel

Donnerkegel

Es gibt hier auch einen natürlichen Hot Pot, der aber übervoll ist – nicht mit Wasser, sondern mit Menschen 😉 . Da verzichten wir dann doch lieber auf ein heißes Bad.

Hier noch eher leer, später überfüllt

Hier noch eher leer, später überfüllt

38 km weiter erreichen wir unsere Unterkunft für die Nacht – sehr einfach diesmal, aber besser, als noch 60 km weiter durchs Hochland zu fahren. Aussuchen kann man hier sowieso nicht. Auf der ganzen Strecke, und das sind immerhin mehr als 180 km, gibt´s nur drei Möglichkeiten, zu übernachten. Hier, im Hveravellir und am Kerlingafjöll.

Schönes Hochland

Schönes Hochland

Donnerstag, 04.08.2016

Donnerstag, 04.08.2016

Donnerstag, 04.08.2016

So richtig gut geschlafen haben wir nicht – die Betten waren zu klein und vor allem für mich zu hart 🙁 . Na ja, das war die letzte Nacht in fremden Betten – heute Nacht schlafen wir wieder auf unserer Ruby Tuesday und starten morgen von dort den letzten Tag mit dem Auto.

Heute ist wieder viel Fahrerei angesagt. Erst mal fahren wir die restliche Strecke durch das Hochland. Jetzt verändert sich die Landschaft schon wieder – hier gibt es nicht nur endlose Weite, sondern auch den Blöndulón-Stausee und mehrere kleine Seen.

Blöndulón-Stausee

Blöndulón-Stausee

Über den Blöndulón-Stausee mit seinen 40km² haben wir von einem erhöhten Aussichtspunkt einen schönen Blick, die Lavafelder rundum sind durch Flechten begrünt, andere sind karg und die Farbpalette reicht von beige über grün bis rot.

Hochland am Blöndulón-Stausee

Hochland am Blöndulón-Stausee

Die Sonne taucht alles in ein warmes Licht. Tiere sehen und hören hier wir nicht, kein Vogelgezwitscher, noch nicht einmal Mücken 🙂 . Nur ein paar Schafe weiden hier oder laufen auch schon mal über die Straße.

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Auðkulúheiði

Durch die seenreiche Hochebene Auðkulúheiði mit ihren schon eher sanften Hügeln und endloser Weite fahren wir zum Böndudalur und verlassen dann auch das Hochland. Ein totaler Kontrast – hier saftig grüne Täler mit einzelnen Höfen und vielen Kühen und Pferden auf den Weiden – im Hochland karge Landschaften, unbewohnt und nur ein paar Schafe unterwegs.

Nach  zwei Stunden sind wir wieder auf der Ringstraße 1 und gucken auf den Atlantik!  Über die Ringstraße geht´s mal in Tälern, mal über Hochebenen Richtung Süden. Auch hier wohnen nicht viele Menschen, einzelne Pferdehöfe oder Bauernhöfe – wie so häufig schon.

Alte Brücke - früher, als es noch keine Straßen gab, war hier mal ein Reitweg

Alte Brücke – früher, als es noch keine Straßen gab, war hier mal ein Reitweg

Mit jeder Kurve verändert sich das Bild – mal grün, mal karg. Auf der rechten Straßenseite sehen wir den großen  Vuklankrater Grábók – eine willkommene Gelegenheit, den Hang hochzusteigen und sich mal ein bisschen zu bewegen 😉 . Im Krater gibt es einen weiteren Vulkankegel – haben wir so auch noch nicht gesehen 🙂 . Und einen schönen Blick über die Umgebung haben wir auch noch.

Vuklankrater Grábók

Vuklankrater Grábók

Vuklankrater Grábók

Vuklankrater Grábók

Auf dem Weg zu den „Lavawasserfällen“ Hraunfossa kommen wir durch ein riesiges Lavafeld, das das komplette Tal zwischen zwei Bergen ausfüllt – einfach gigantisch.

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Lavafeld zwischen den Bergen

In diesem Lavafeld suchen und finden wir die Surtshellir und die Stefánshellir – zwei langgezogene Lavahölen unter dem Lavafeld. Surtshellir ist 1,9 km lang, Stefánshellir 1,6 km. Es gibt mehrere Öffnungen, durch die man in die Höhlen steigen und dann durch die Höhlen kriechen kann. Bewaffnet mit Taschenlampen steigen wir in die erste Höhle, kehren aber nach einigen Metern wieder um – das ist denn dann doch nichts für uns. Vor allem ich streike – mir ist das ziemlich unheimlich. Später sehen wir, dass man nur ganz am Ende aus der Höhle wieder auf das Lavafeld kommt, die beiden Öffnungen dazwischen liegen so tief unten, dass es keinen Weg rauf zum Lavafeld gibt.

Viel besser gefallen uns die „Lavawasserfälle“ Hraunfossa 🙂 . Auf einer Breite von einem Kilometer quellen unzählige kleine Wasserfälle aus dem Lavafeld und fließen in die Hvita – das sind mal ganz andere Wasserfälle, als wir bisher gesehen haben 🙂 .

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„Lavawasserfälle“ Hraunfossa

"Lavawasserfälle" Hraunfossa

„Lavawasserfälle“ Hraunfossa

Da Peter so viel Spaß daran hat, mit dem 4WD über ziemlich schlechte Schotterpisten zu fahren, machen wir noch einen kurzen Trip auf der F578. Wir wollen bis zu einer Furt, um mal zu sehen, was man bei einer Furt denn so sieht 🙂 . Nach mehreren Kilometern geben wir auf – die Straße wird immer schlechter und von einer in der Karte eingezeichneten Furt ist weit und breit nichts zu sehen 🙁 .

Stattdessen fahren wir dann noch die Hochlandroute 550, die zwischen den Gletschern Langjökull und Ok durchführt. Damit haben wir den Langjökull umrundet. Besonders schön ist die Landschaft hier nicht. Nur Lavabrocken und Geröll wohin man guckt. Und dennoch sind die Kontraste super: Schwarze Lava, grüne Moose oder Flechten, blauer Himmel, weißes Eis des Langjökull. Auf dem Ok sehen wir kein Eis mehr – vielleicht ist die Eiskappe inzwischen geschmolzen. Sie wäre ohnehin nur sehr klein.

Lava und Eis

Lava und Eis

Gletscherzunge des Langjökull

Gletscherzunge des Langjökull

"Gletscherauge"

„Gletscherauge“

Ab dem Abzweig auf die Straße 52 verwandelt sich die Lavawüste wieder in vegetationsreiche Landschaft 🙂 . Im großen Bogen fahren wir an Borganes vorbei zurück nach Akranes. Dort liegt unsere Ruby Tuesday wohlbehalten am Steg. Wir freuen uns auf unser gemütliches Zuhause und auf unser bequemes Bett 😉 .

Freitag, 05.08.2016

Freitag, 05.08.2016

Freitag, 05.08.2016

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Islands haben wir noch nicht gesehen – Þingvellir, die altisländische Thingstätte, die Ebene der Volksversammlung, 27 km² groß und von 930 bis 1789 Regierungssitz von Island. Das isländische Parlament, der Alþing, kam hier 930 zum ersten mal zusammen. Im Jahre 1000 wurde hier die Annahme des Christentums für das ganze Land beschlossen. Alle wichtigen Staatsfeierlichkeiten fanden hier statt: 1874 die 1.000-Jahrfeier der Landnahme und die Annahme der Verfassung, 1930 die 1.000-Jahrfeier der Einberufung des Alþing und 1944 die Republikgründung. Also ein nationales Heiligtum. Und nicht nur das – Þingvellir liegt auf der Vulkan- und Spaltenzone, die sich quer von Südwesten nach Nordosten durch Island zieht. Die Zone ist Teil des nordatlantischen Rückens, der die nordamerikanische von der eurasischen Kontinentalplatte trennt. Die Kontinentalplatten driften auseinander – in den letzten 10.000 Jahren ist die Ebene von Þingvellir um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um 40 Meter gesenkt.

Auf dem Weg nach Þingvellir kommen wir am Þingvatn, dem größten See Islands vorbei. Ein schöner See mit mehreren kleinen Inseln. Gespeist wird der See von unterirdischen Quellen und Zuflüssen, ein Großteil des Wassers kommt vom Gletscher Langjökull und fließt unter der Lava den langen Weg bis in den Þingvatn.

Þingvatn

Þingvatn

Da wir wissen, dass Þingvellir auch zum „Golden Circle“ gehört, sind wir schon früh unterwegs – dennoch überholt uns am Þingvatn schon der erste Bus. Als wir auf den Parkplatz kommen, müssen wir zum ersten mal Parkgebühren bezahlen. Auch für das WC wird hier Geld verlangt – 100 ISK entweder in bar oder per Karte zahlbar 😉 . Das ist neu für uns – oft haben wir uns unterwegs schon gewundert, dass wir alle Sehenswürdigkeiten kostenlos besuchen dürfen. Ausgenommen sind davon natürlich geführte Touren.

Aussichtspunkt in Þingvellir

Aussichtspunkt in Þingvellir

Þingvellir ist ein beeindruckender und auch landschaftlich schöner Ort. Wir laufen durch die Almannagjá-Schlucht zum Lögberg, dem Gesetzesberg, schauen uns die Kirche mit dem Ehrenfriedhof an, auf dem nur zwei Gräber sind und beobachten Taucher, die in der Sifra-Spalte tauchen. Auch hier entspannt sich wieder eine Diskussion über die Ausmaße des Tourismus und über die eigene Rolle darin.

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Almannagjá-Schlucht

Ebene Þingvellir

Ebene Þingvellir

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Þingvellir und Þingvatn

 Schlucht in Þingvellir

Spalte in Þingvellir

Schluchten in Þingvellir.

Spalten in Þingvellir

Taucher in der Sifra-Spalte:

Es ist schon mittags, als wir nach Laugarvatn weiterfahren. Der See Laugarvatn wir durch heiße Quellen am Ufer erwärmt. Hier kann man tatsächlich in warmem Wasser schwimmen – einen schönen Sandstrand gibt´s auch 🙂 .

Direkt am See liegt auch Fontana, ein Wellness Center mit verschiedenen heißen Hot Pots und mehreren Dampfsaunen, direkt über den heißen Quellen.

Fontana

Fontana

Auf die Hot Pots verzichten wir, wir wollen heute noch zur Blauen Lagune, aber wir essen hier sehr leckeres Brot, gebacken im Erdofen bei den heißen Quellen, mit geräuchertem Lachs, Creme und Butter. Ein bisschen schlendern wir noch durch Laugarvatn, dann geht´s auch schon wieder weiter.

Wir stehen bei Selfoss im Stau auf der Ringstraße – hatten wir lange nicht 😉 . Hier ist richtig viel los, eine größere Stadt mit vielen Angeboten für Touristen. Und dann erleben wir es doch noch – am Krater Kerið wird Eintritt für die Besichtigung verlangt.

Zum Abschluss unserer Landtour fahren wir durch die weiten Ebenen zwischen Bergen und Meer, an Eyrarbakki und Þorlakshöfen vorbei, die wir zu Beginn unserer Tour ja schon angesehen haben, zur Reykjanes Halbinsel. Die Straße führt mitten durch ein riesiges Lavafeld, die Berge sehen mal wieder wie Geröllhalden aus.

Die Straße ist in die Lava gefräst

Die Straße ist in die Lava gefräst

Hier schauen wir uns die Strandkirkja, die Kirche der Seeleute an, machen einen kurzen Abstecher Richtung Norden zum Geothermalgebiert von Seltun und zum See Kleifarvatn, der aus noch nicht bekannten Gründen immer mal wieder seinen Wasserstand und seine Größe verändert.

Strandkirkja

Strandkirkja – Kirche der Seeleute

Miniatur-Grassoden-Häuser bei der Strandkirkja

Miniatur-Grassoden-Häuser bei der Strandkirkja

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Kleifarvatn

Alles ist sehr schön, aber wir haben auch alles schon so oder so ähnlich gesehen, deshalb halten wir uns hier nicht lange auf. Stattdessen fahren wir zurück zur Südküste von Reykjanes über eine 4WD Piste. Das ist noch mal ein echtes Highlight – die Gegensätze in der Landschaft hauen uns fast vom Hocker. Zuerst geht´s durch schwarze Lavafelder, auch die Piste besteht aus feinem schwarzen Lavasand. Plötzlich verändert sich die Landschaft, alles ist grün. Die Berge sind von Moos und Wiese überzogen, auch auf den Lavablöcken ist Moos, dazwischen liegen große Wiesenflächen. Die Farbe der Straße wechselt von orange über rot zu braun – ein wirklich tolles Farbspektakel. Diese Strecke ist offensichtlich auch bei Motorradfahrern sehr beliebt. Uns kommen zwei Motorradfahrer entgegen, von dreien werden wir überholt. Super, das hat wirklich Spaß gemacht 🙂 .

Schwarze Lava

Schwarze Lava

Grün - soweit wir gucken können

Grün – soweit wir gucken können

Mal wieder alle Farben vertreten

Tolle Straße

Gut, dass es an jeder Tankstelle Schläuche mit Waschbürsten gibt ;-)

Gut, dass es an jeder Tankstelle Schläuche mit Waschbürsten gibt 😉

Nach einem kurzen Abstecher nach Grindavik, einer modernen kleinen Stadt fahren wir dann zur Blauen Lagune. Das Geothermal-Schwimmbad liegt inmitten eines schwarzen Lavafeldes. Auf den ersten Blick mit dem Kraftwerk im Hintergrund nicht so schön, das ändert sich aber in dem Moment, wenn man die Anlage betritt. Milchig türkis-grünes Wasser, Bars am Beckenrand und alles in natürlichen Lavafelsen eingebettet – ein richtig schönes Naturbad.

Die Ernüchterung folgt ziemlich schnell. Fully booked – pre-booking is essential. Die Blaue Lagune ist inzwischen so bekannt und gefragt, dass man spontan dort nicht mehr baden kann, man muss sein Ticket vorher buchen 🙁 . Ab 23:00 Uhr heute Abend könnten wir ein Ticket bekommen – das ist uns dann aber doch ein bisschen zu spät 😉 .

Fully Booked

Fully Booked

Ganz so schlimm ist das nicht, wir waren ja schon im Mývatn-Naturbad, das nach dem gleichem Konzept funktioniert. Hätten wir gewusst, dass es so schwierig ist, in die Blaue Lagune zu kommen, wären wir heute Mittag im Fontana am Laugarvatn schwimmen gegangen 😉 .

Ein Stückchen weiter Richtung Norden  kommen wir zur „Fußgängerbrücke über die Kontinente“ Europa und Amerika. Hier können wir ganz bequem von einem zum anderen Kontinent gehen. Die Brücke führt über eine sandige Spalte  in der Lava und veranschaulicht sehr schön die Kontinentaldrift.

Brücke über die Kontinente

Brücke über die Kontinente

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Brücke über die Kontinente

Eine gute Stunde fahren wir noch durch die modernen Vorstädte von Reykjavik über mehrspurige Straßen, dann sind wir wieder in Akranes auf unserer Ruby Tuesday

Sonnenuntergang am Akrafjell, dem Hausberg von Akranes

Sonnenuntergang am Akrafjell, dem Hausberg von Akranes

Bucht von Akranes

Sonnenuntergang in der Bucht von Akranes

Samstag, 06.08.2016

Skyline von Reykjavik

Skyline von Reykjavík

Heute geben wir unseren Dacia Duster 4WD in Reykjavík wieder ab – hat Spaß gemacht, damit zu fahren 🙂 . Für die Schotterpisten und die Hochlandstraßen ohne Furten vollkommen ausreichend, aber nicht geeignet, um durch Bäche oder Flüsse zu fahren. Dafür braucht man schon einen Jeep oder Land Rover. Kann man auch mieten, ist aber nicht gerade ein Schnäppchen und keine Versicherung erstattet Schäden, die beim Furten entstehen 🙁 . Kann also ein ganz schön teures Vergnügen werden. Der Mitarbeiter der Leihwagenfirma erzählte uns dann noch, dass im letzten Jahr drei Leihwagen beim Furten total abgesoffen sind – auf Kosten der Mieter natürlich. Nun denn, wir haben unser kleines „Hochlandabenteuer“ gut und ohne Verluste überstanden.

Wenn wir schon mal in Reykjavík sind, können wir uns auch schon ein bisschen umschauen. Gemütlich schlendern wir am alten Hafen entlang – hier ist das Maritime Museum und der Steg mit den Whale-Watching und Puffin-Tour Booten. Schon um 10:00 Uhr ist hier jede Menge Betrieb.

Maritimes Museum

Maritimes Museum

Am alten Hafen

Am alten Hafen

Wir lassen uns durch die Einkaufsstraße Laugarvergur treiben – eine Straße mit vielen sehr modernen und noblen Boutiquen in neuen Häusern. Dazwischen stehen aber immer auch noch schöne alte Holzhäuser.

Reykjavík

Reykjavík

Von dem kleinen Hügel Arnahóll, der mitten in der Stadt liegt, haben wir einen schönen Überblick über Stadt und Hafen. Auch die Harpa gucken wir uns schon mal an – von außen ebenso imposant mit der Glasfassade, wie von innen mit den schwarzen Wänden und den offenen Etagen.

Die Hallgrímskirkja – das Wahrzeichen von Reykjavík:

Hallgrimskirkja

Hallgrímskirkja

Hallgimskirkja

Hallgrímskirkja

Die Stadt ist voll – viele Touristen, aber heute ist auch die Parade von Reykjavík Pride. Die startet um 14:00 Uhr. Halb Reykjavík ist hier versammelt und mit Girlanden, Hüten, Röcken oder anderen Accessoires in den Regenbogenfarben geschmückt, um Toleranz für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgendern zu zeigen und zu fordern. Eine friedliche, bunte, manchmal etwas schräge Parade – wir gucken uns die Parade an und laufen dann mit zum Arnahóll, um dort noch ein bisschen Live-Musik zu hören.

Dort erleben wir den isländischen Schlachtruf dann live – Gänsehautfeeling, wenn mehrere tausend Menschen im Rhythmus klatschen und  „`Uhh“‚ rufen 🙂 .

Mit dem Bus geht´s zurück nach Akranes – am Wochenende eine langwierige Aktion mit Umsteigen 🙁 . Wir freuen uns auf ein paar Tage in Reykjavík, wenn wir dort mit unserer Ruby Tuesday im Hafen liegen.

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