Mittwoch, den 20.07.2016
NW 2-5 Bft – 36sm – 07h 24min – Ø 4,9kn – gesamt: 2.299sm
War es gestern schon warm, ist es heute hochsommerlich warm. Wir sitzen im T-Shirt im Cockpit und frühstücken in der Sonne. Die Kulisse ist mal wieder wunderschön. Hohe schroffe Berge – alle ohne Spitze. Die sehen aus wie abrasiert. Sind sind sie wohl auch, vermutlich durch die Gletscher vor vielen Jahren. Tafelberge heißen sie auch. Schnee ist hier nicht mehr so viel, wie im nördlichen Teil der Westfjorde.
Im Önundarfjörður ist kaum Wind aus Nord, also motoren wir bis fast zum Fjordeingang. Heute können wir dann auch sehen, was sich gestern im Nebel versteckt hat. Schöne Berge – immer wieder von Tälern unterbrochen. Nur Dörfer gibt´s hier nicht mehr. Die Westfjorde sind nur noch sehr dünn besiedelt, Hornstrandir seit 1950 gar nicht mehr. Dort gibt´s nur ein paar Sommerhäuser.
Nach einer Stunde unter Motor setzen wir die Genua – der Wind nimmt stetig zu. Von 6 kn, auf 10 kn, dann haben wir schon 15 kn und dann pendelt sich der Wind auf 20 kn ein. Super Segeln mit einer Welle, die von hinten noch mitschiebt. Der isländische Wetterbericht hat genau das vorhergesagt. Das ganze in Jeans und Fleece-Shirt ohne zu frieren – wir können´s kaum glauben 🙂 .
Wind und Welle werden etwas weniger, als wir in den Arnafjörður eindrehen. Dieser Fjord ist ziemlich lang und auch breit. Er ist einer der größten und spektakulärsten Fjorde Islands, mit steilen Bergen und weiten Tälern an beiden Seiten. Bekannt ist er für seine grandiose Landschaft. So schreibt der Isländische Reiseführer „Vestfirðir“. Das Panorama ist wirklich sehr beeindruckend, spontan gefallen uns die Fjorde im Hornstrandir aber besser.
Am Ende teilt sich der Arnafjörður in zwei Arme. Im südlichen Arm liegt der kleine Fischerhafen Bíldudalur.
Im nördlichen Arm kann man vielleicht vom Wasser aus den Dynjandi Wasserfall sehen. Das werden wir morgen mal versuchen. Heute machen wir in Bíldudalur längsseits an einem Fischer fest – natürlich mit Erlaubnis des Hafenmeisters 😉 .
Bíldudalur ist ein nettes kleines Dorf mit nicht mehr als 200 Einwohnern, das lt. „Vestfirðir“ das beste Sommerwetter der Westfjorde hat. Heute ist es hier auf jeden Fall sonnig und warm 🙂 .