Eyri – Ankerbucht Midkjos im Lónafjörður

Mittwoch, den 13.07.2016
NE-E 3-5 Bft – 33sm – 08h 11min – Ø 4,1kn – gesamt: 2.144sm

2016-07-13 Seydisfjoerdu-Lonafjoerdur

Eyri – Ankerbucht Midkjos im Lónafjörður

Gestern war das Wetter schon gut – heute soll es richtig gut werden 🙂 . Sonnig, keine Wolken und warm. Und schöner Wind zum Segeln aus NE. Was wollen wir mehr, um in den Jökulfirði, den Gletscherfjord, mit seinen Nebenfjorden zu segeln, dort ein bisschen die Landschaft anzuschauen und vielleicht auch in einem der drei hinteren Fjorde zu ankern 🙂 .

Hoch am Wind segeln wir bei drei Bft über den Ísarfjarðardjúp nach Nordwesten. Der Wind hält, bis wir den Scheitel der beiden Fjorde Ísarfjarðardjúp und Jökulfirði erreichen. Für eine Stunde müssen wir mal motoren, dann nimmt der Wind wieder zu und wir kreuzen in herrlichster Landschaft zum Ende des Jökulfirði. Bei diesem tollen Wetter ist das Panorama der Berge in den Westfjorden einfach wunderschön – karg, steil und felsig Richtung Sudavik, Isafjörður und Bolungavik auf der Südseite, ebenso schroff sind die Berge des Naturschutzgebietes Hornstrandir, das komplett unbewohnt ist, auf der Nordseite.

Segeln in den Westfjorden

Segeln in den Westfjorden

Immer wieder sehen wir Wasserfälle an den steilen Berghängen, gelegentlich mal ein verlassenes Gehöft auf den flacheren Wiesen am Ufer des Jökulfirði.

Je weiter wir in den Fjord reinsegeln um so mehr können wir die Gletscherkuppe des Drangajökull in der Sonne glitzern sehen 🙂 .

Gletscherkuppe des Drangajökull

Gletscherkuppe des Drangajökull

Am Ende des Fjordes machen wir noch einen Kreuzschlag, dann nehmen wir die Segel runter und fahren langsam am Eingang des Leirufjörðurs und des Hrafnfjörðurs entlang. Eine Gletscherzunge des Drangajökull zieht sich zum Leirufjörður runter, ist aber doch noch ganz schön weit vom Fjordufer entfernt. Von hier könnte man gut zum Gletscher wandern – aber die Wassertiefen im Fjord sind uns zu flach und die Einfahrt vorbei an dicken Unterwasserfelsen zu gefährlich.

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Am Ende des Jökulfirði

Aus dem Hrafnfjörður weht es mit gut 5 Bft – auch nicht ideal, um dort reinzufahren 🙁 . Außerdem ist der Fjord auch nicht vermessen. Richtig schön sieht es schon von weitem im Lónafjörður aus.

Einfahrt in den

Einfahrt in den Lónafjörður

Der Wind wird immer weniger, je näher wir der Einfahrt kommen. Vorsichtig fahren wir auf dem empfohlenen Track – auch dieser Fjord ist nicht vermessen. Lt. Beschreibungen ist die Wassertiefe in der Fjordmitte mehr als 50 Meter, nimmt nach zwei Dritteln auf 30 Meter ab und wird zum Fjordende kontinuierlich flacher.

An drei Stellen kann man auf 6-8 Metern ankern. Je weiter wir in den Lónafjörður reinfahren, um so windiger wird es wieder. Mit gut 5 Bft kommt uns der Wind entgegen 🙁 . Durch´s Fernglas können wir aber sehen, dass in der Ankerbucht stilles Wasser ist.

Hier wollen wir ankern

Unsere Ankerbucht

Ganz schön angespannt fahren wir bis zum Fjordende und lassen dort bei doch immer noch gut 3 Bft den Anker auf 8 Meter Wassertiefe fallen. Beim Reinfahren haben wir die grandiose Landschaft nur oberflächlich wahrgenommen, jetzt sitzen wir in der Sonne im Cockpit, entspannen so langsam und sind schlicht sprachlos. Wir liegen umgeben von hohen Bergen, von denen mehrere Wasserfälle rauschen und hören – nichts. Doch, das Rauschen der Wasserfälle von allen Seiten. Ein Wasserfall ergießt sich in seiner letzten Stufe auf den Sandstrand – bestimmt gut für eine Dusche 😉 . Bis an´s Ufer reichen noch mehrere Schneefelder. Ab 22:00 Uhr liegen wir im Schatten, aber die Berggipfel glühen immer noch in der Sonne. Und lange dauert es nicht, dann kommt die Sonne auch schon wieder über die Berge 🙂 .

 

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