Montag, den 04.07.2016
N 3-4 Bft – 29sm – 05h 21min – Ø 5,4kn – gesamt: 1.940sm
Bevor es heute morgen weiter geht, kommt unser Dinghi zu seinem ersten Einsatz. Bisher haben wir ja nur einmal auf den Orkneys geankert, um die passende Tide abzuwarten, jetzt hoffen wir, in den Westfjorden noch öfter zu ankern.
In Kálfhamarsvik steht auf der Halbinsel nicht nur der Leuchtturm, sondern hier gibt es auch Reste von Torfhäusern und Steinhäusern zu sehen. Auf einem Hinweisschild lesen wir, dass auch hier Heringsfang und Heringsverarbeitung stattfand. Allerdings nur für 10 Jahre von 1920 bis 1930, dann war schon alles wieder vorbei. Die Bucht war für die immer größer werdenden Schiffe zu flach, so dass der Hafen nicht ausgebaut werden konnte.
Hier gibt es nicht nur die Überreste der alten Heringsfabrik zu sehen, sondern Kálfhamarsvik hat ziemlich ausgefallene Basaltsäulen. Teilweise von rot-gelben Flechten bewachsen, teilweise fast waagerecht. Mit dem Dinghi schauen wir uns die tollen Formationen noch vom Wasser an, dann geht´s mit unserer Ruby Tuesday weiter.
Der Wind hat inzwischen auch zugelegt und weht mit 3-4 Bft aus N – perfekt um über den Fjord Húnaflói nach Westen zu segeln. Wir wollen nach Djúpavík, einem winzigen Ort im Reykjafjörður in den Westfjorden. Einen Hafen gibt´s hier nicht, nur einen kleinen Steg für Fischerboote, aber man kann direkt vor dem Ort ankern.
In Djúpavík stand zur Zeit des Heringsbooms eine der größten Heringsfabriken Islands, übrig geblieben sind die alten Hallen und ein rostendes Schiffswrack – halb im Wasser, halb auf Land.
Die wenigen Häuser von Djúpavík sind renoviert und es gibt ein kleines Hotel. Im Winter ist der Ort nicht bewohnt, nur im Sommer, wenn gefischt werden kann und wenn die Touristen kommen, ist hier Leben. In den Hallen der Fischfabrik sollen noch die alten Maschinen stehen, der Hotelbesitzer betreibt dort ein kleines Museum – wir werden morgen mal fragen, ob wir die Hallen besichtigen können. Heute bleiben wir an Bord und lauschen dem Rauschen des nahen Wasserfalls 😉 .