Akureyri – Siglufjörður

Donnerstag, den 30.06.2016
E-NE 3-6 Bft – 46sm – 08h 31min – Ø 5,4kn – gesamt: 1.858sm

2016-06-30 Akureyri-Siglufjoerdur

Akureyri – Siglufjörður

Um nicht gegen die Strömung aus dem langen Eyjafjörður zu motoren und mit Glück bei passendem Wind auch zu segeln, müssten wir schon um 05:00 Uhr die Leinen los werfen. Das ist uns nach den 5 Landtagen, die auch ein bisschen anstrengend waren 😉 eindeutig zu früh. Obwohl die Sonne scheint, bleiben wir noch einen Tag in Akureyri. Wir könnten auch zwölf Stunden später losfahren, auch dann strömt es in die richtige Richtung – aber da beginnt es zu regnen 🙁 .

Aber heute morgen blitzt die Sonne immer wieder durch die Wolken und der Wind weht tatsächlich aus Ost – wir können segeln! Schon um 06:00 Uhr sind wir unterwegs – Frühstück gibt`s, nachdem die Segel gesetzt sind und wir ziemlich flott Richtung Norden segeln.

Akureyri liegt in der Sonne hinter uns – ein schöner Blick zurück. Dicke Wolken schieben sich immer wieder über den Fjord, aber es bleibt trocken. Und auch die Berge, die den Fjord rechts und links säumen und die kleine Insel Hrisey mitten im Fjord, können wir heute sehen 🙂 .

Blick zurück auf Akureyri ...

Blick zurück auf Akureyri …

... und Blick voraus zum Fjordausgang

… und Blick voraus zum Fjordausgang

Dunkle Wolken

Immer mal wieder dunkle Wolken

Insel Hrisey - die Südspitze liegt in der Sonne

Insel Hrisey – die Südspitze liegt in der Sonne

Leuchtfeuer bie Dalsvik

Leuchtfeuer bie Dalsvik

Kurz vor dem Fjordausgang

Kurz vor dem Fjordausgang

Zwischendurch verabschiedet sich der Wind immer mal wieder und wir müssen ein Stückchen motoren. So geht das bis wir, wir am Fjordausgang sind. Schon von weitem sehen wir die weißen Wellenkämme – von jetzt auf gleich weht es statt mit 3 Bft mit  5-6 Bft. Segelvergnügen pur – wir haben erst halben Wind, dann raumen Wind. Im großen Bogen segeln wir um die Nordostecke des Siglufjörðurs, hier streckt sich die Landzunge Helluboðar weit raus in die Fjordzufahrt. Im Fjord spüren wir dann, was Fallböen sind. Gewarnt davor waren wir im letzten Jahr in Norwegen, aber dort haben wir keine Fallböen erlebt. Hier ziehen wir innerhalb von Sekunden unsere Süllkante mit den Relingsfüßen durchs Wasser. Ist nicht ganz das, was man sich so wünscht 😉 . Wie gut, dass alle Ventile und Fenster geschlossen sind, so kann wenigstens dadurch kein Wasser in´s Schiff laufen.

Siglufjördur voraus

Siglufjörður voraus

Siglufjörður

Siglufjörður

Im Hafen von Siglufjörður ist Hochbetrieb, nicht nur viele Fischer liegen hier, sondern auch zwei Segelboote. Ein Finnisches Segelboot und die Smiling Swiss. Daran machen wir vorübergehend längsseits fest, bis die Mannschaft gegen 18.00 Uhr zu einer nicht dunkel werdenden Nachtfahrt ausläuft. Wir können uns direkt an den Schwimmsteg verlegen 🙂 .

Noch liegt die Smiling Swiss hier ...

Noch liegt die Smiling Swiss hier …

.... ein paar Stundne später dürfen wir den Platz übernehmen

…. ein paar Stunden später dürfen wir den Platz übernehmen

Einen Rundgang machen wir dann auch noch durch das nette Städtchen Siglufjörður – es ist allerdings schon alles geschlossen. Wir sind zu spät, wollen aber den trockenen Abend noch nutzen, ein bisschen vom Ort zu sehen. Der Wetterbericht prophezeit für die nächsten Tage Isländischen Landregen 🙁 . Ganz was neues für uns – – das hatten wir hier bis jetzt noch nicht 😉 .

Siglufjörður

Siglufjörður

Gepflegte Holzhäuser in Siglufjörður

Gepflegte Holzhäuser in Siglufjörður

Es gibt nicht nur viele schöne Holzhäuser hier – einige alte, aber auch ein paar größere, neue am Hafen, sondern auch ein Heringsmuseum – leider auch schon geschlossen. Bis ca. 1970 war Siglufjörður das Zentrum des Heringfangs. Fischfabriken und Salzereien entstanden, Arbeiter aus ganz Island kamen hierher. 1916 wurden 200.000 Fässer mit Salzheringen exportiert – damit erwirtschaftete Siglufjörður fast die Hälfte der Exporteinnahmen Islands. Gut ging´s, bis die Heringsschwärme ausblieben.

Heringsmuseum

Heringsmuseum

Von den damals 3.000 Einwohnern leben heute hier nur noch weniger als 1.300. Die Fischfabriken mussten schließen und Siglufjörður musste sich neu orientieren. Das scheint ganz gut gelungen zu sein – zwar gibt es an vielen Stellen marode Gebäude, aber insgesamt ist Siglufjörður ein schöner Ort. Direkt am Hafen liegen der Campingplatz mit Dusche, WC, Waschmaschine und Trockner :-), ein neues Hotel mit Hot Pot und mehrere Restaurants in bunten Holzhäusern.

Wenn das Wetter wirklich so schlecht wird, wie angesagt, haben wir genügend Zeit, das Heringsmuseum anzuschauen und Wäsche zu waschen 😉 . Eigentlich haben wir beide keine Lust, in strömendem Regen zu segeln 🙁 .

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