Montag, 24.08.2015
SE 3 Bft, später NE 3 Bft – 34,2 sm – 9h 12min – Ø 3,7 kn – gesamt: 3.039,3 sm
Wir segeln nicht auf dem kürzesten Weg nach Veiholmen, sondern machen noch ein bisschen Sightseeing in den Schären. Ein richtiges Fahrwasser gibt es nicht, aber wir suchen uns einen Weg durch die Steine.
Wir passieren Maursundvær, ein kleines Fischerdorf, das auf zwei Inseln verteilt ist, die mit einer Brücke verbunden sind. Richtig gemütlich sieht es hier aus.
Weiter geht es durch den Sund vorbei an Sula, ebenfalls ein kleines Fischerdorf, aber doch schon größer, als Maursundvær. Sula lockt schon von weitem mit seinem schönen Leuchtturm auf dem Hügel. Für uns ist die Zeit dann doch zu knapp, um länger in Sula zu bleiben. Diesmal muss ein Blick aus der Ferne reichen.
Noch zwei Seemeilen, dann sind wir in freiem Wasser und können Kurs nach Veiholmen anlegen. Der Wind dreht von SE auf NE und beschert uns damit einen Kurs mit achterlichem Wind. Ein Am-Wind-Kurs wäre uns lieber gewesen – dann wären wir schneller unterwegs. So schleichen wir mal mit 3 kn, mal mit 4 kn Richtung Veiholmen. Erst 12 sm vor Veiholmen frischt der Wind auf und es geht etwas schneller. Trotzdem sind wir erst gegen 19:00 Uhr im Hafen.
Die Hafeneinfahrt ist echt spannend, schon die Ansteuerung von See ist eng und flach, aber gut markiert. Einmal innerhalb der Hafenmole geht es dann um 90° um die Ecke in ein schmales Fahrwasser und dann noch mal 90° durch eine noch schmalere Öffnung, bevor das kleine Hafenbecken dann vor uns liegt. Wir machen am Gästesteg an der Vågarbryggå hinter der SY Mary Lou von Jørgen fest. Ein richtig schöner kleiner gemütlicher Hafen.
Spät machen wir noch einen kurzen Rundgang durch das kleine Dorf – unbeschreiblich die Atmosphäre! Einfach toll. Die meisten Häuser sind aus Holz und weiß gestrichen. Für Farbtupfer sorgen die vielen Blumen oder auch Wiese zwischen den Häusern. Die Holzhäuser stehen nicht in Reih und Glied, sondern sind kunterbunt über die Hügel verstreut. Eng bebaut, aber nicht zu eng. Irgendwie verschachtelt und trotzdem hat jeder seinen kleinen Garten.
Die Sonne geht schon unter, als wir wieder bei unserer Ruby Tuesday sind. Dort sitzen wir noch lange mit Jørgen im Cockpit, tauschen unsere Erlebnisse weiter aus und vergleichen die Häfen, die wir angelaufen sind und die wir unbedingt noch sehen müssen. Jørgen wird morgen nach Håholmen segeln, eine kleine sehr interessante Insel am nordöstlichen Ende der Hustadtvika, wir werden die Hustadvika schon überqueren, da der Wind dafür noch günstig ist. Ab Mittwoch dreht der Wind auf Südwest und ab Donnerstag gibt es für ein paar Tage Starkwind. Die wollen wir gerne im Geirangerfjord abwettern und dann auf ein passendes Wetterfenster zur Umrundung von Statt, dem westlichsten Kapp Norwegens, warten.