Mittwoch, 12.08.2015
SW 5-6 Bft – 32,4 sm – 6h 24min – Ø 5,1 kn – gesamt: 2.709,9 sm
Die Nacht war ganz schön unruhig – immer wieder fegten starke Böen durch den Hafen. Manchmal so schlimm, dass ich dachte, unsere Kuchenbude fliegt weg oder der Steg macht sich mit unserer Ruby Tuesday und uns selbstständig.
Morgens scheint dann die Sonne von einem strahlend blauen Himmel, so als wenn nichts gewesen wäre. Nur die Böen fallen immer mal wieder in den Hafen, nur lange nicht mehr so stark wie nachts.
Bevor wir weiter segeln, wollen wir noch ein bisschen von Lovund sehen – vor allem die Papageientaucher auf ihren Felsen. In Lovund brüten unzählige Papageientaucher – jedes Jahr am 14.04. kommen sie vom Atlantik, wo sie den Winter verbringen, nach Lovund und bleiben dort bis zum Winter. Gestern haben wir bei der Ansteuerung von Lovund schon viele junge Papageientaucher auf dem Wasser gesehn – heute wollen wir sie auf dem Felsen besuchen.
Um zu den Papageientauchern zu kommen, müssen wir erst mal durch Lovund laufen. Ein nettes Dorf mit Museum, alten Rorbuern und neuen Ferienhäusern am Strand.
Es dauert nicht lange, da beginnt es wieder zu gießen. Wir stellen uns im Rorbuerhotel unter und fragen nach den Papageientauchern. Dabei erfahren wir, dass die nur ab abends 21:00 Uhr auf dem Felsen sind, jetzt sind sie auf dem Wasser.Trotzdem laufen wir noch bis zu der Stelle, wo es den Berg rauf geht, machen dann aber kehrt, weil uns die Steine nach dem vielen Regen viel zu rutschig sind. Vielleicht klappt´s ja beim nächsten Mal.
Mir viel Wind und Welle aus Südwest und kreuzen wir nun wieder zum Festland und dem inneren Fahrwasser.
Der Kurs wäre Südost – bei Südwestwind schön zu segeln, wenn da nicht die vielen Schären, trockenfallende Flächen und Felsen über und unter Wasser wären. So müssen wir uns erst ein ganzes Stück nach Süden kreuzen, um dann langsam Kurs Südost zum Festland anlegen zu können. Ganz schön sportliches Segeln ist das, tut uns aber auch mal wieder gut. Wir sind von Wellen und Kreuzen fast schon entwöhnt 😉 . Nördlich der Insel Donna können wir dann mit halbem Wind segeln, manchmal mit mehr als 9 kn und etwas später werden die Wellen immer kleiner, bis sie fast nicht mehr zu spüren sind, als wir in den Sund östlich von Donna einmünden. Windig ist es hier immer noch, aber das Segeln ist nicht mehr so anstrengend. Trotzdem sind wir ganz schön kaputt, als wir gegen 18:00 Uhr in Sandnessjøen anlegen. Das Wetter ist den ganzen Tag echt bescheiden – wie im April. Sonne und Regenschauer wechseln sich ab. Erst als wir in Sandnessjøen am Steg fest sind, beginnt es wieder zu schütten und hört auch nicht mehr auf. Gesehen haben wir von Sandnessjøen bis jetzt noch nichts. Und es ist heute auch mal wieder richtig kalt – 10°C fast den ganzen Tag, nachmittags dann 11°C. Sommer??