Montag, 03.08.2015
NW 2 Bft – 18,5 sm – 3h 40min – Ø 5,1 kn – gesamt: 2.548,9 sm
Der Nieselregen hat sich über Nacht nicht verzogen – im Gegenteil, es regnet immer noch und die Sicht ist ganz schön eingeschränkt.
Heute machen wir einen kurzen Abstecher nach Bodø. Wir brauchen einen neuen Bordstaubsauger – unser Vacuboy hat sich vor ein paar Tagen mal wieder in Einzelteile zerlegt. Obwohl das ja ein Schiffsstaubsauger ist, hält der bei uns nicht viel länger als 3-4 Jahre, dann bricht das Gehäuse, die Kabel brechen ebenfalls und die Saugbürste verliert ihre Borsten. Entweder segeln wir zu wüst, oder wir saugen zu wüst. Wie dem auch sei, wir haben schon einmal einen Sauger reklamiert und dann kostenlosen Ersatz bekommen. Das geht jetzt aber eher nicht, so suchen wir in Bodø erst mal die Touristeninformation, damit uns die freundlichen Damen dann sagen können, dass es Elektrogeschäfte nur im Vorort gibt. Kennen wir doch irgendwie schon 🙁 . Wir sind froh, dass wir gerade in der Nähe einer größeren Stadt sind – Geschäfte, wie wir sie aus jedem kleineren Ort kennen, gibt es hier nicht überall. In den Häfen gibt es oft nur einen „Landhandel“, bei dem man dann Lebensmittel kaufen kann. Und Internetbestellungen nach Norwegen funktionieren mangels Zustelladresse und wegen erschwerter Zollbedingungen auch nur bedingt. Die nächst größeren Städte sind Brønnøysund, Rørvik und dann Trondheim. Alles nicht gerade um die Ecke, deshalb also nach Bodø.
Wir sind erfolgreich – ein kleiner Haushaltsstaubsauger ist jetzt unser. Ein bisschen zu groß, passt in keinen Schrank, aber wir haben ja Platz im Vorschiff 😉 .
Das Wetter bessert sich auch – schon als wir in Bodø anlegen, scheint die Sonne. Mit Sonnenschein fahren wir dann zur Außenschäre Bliksvær, ca. 7 sm westlich von Bodø.
Bliksvær besteht aus ganz vielen Schären und einem Hauptort. Der hat aber auch nur ein paar Häuser – vor allem Sommerhäuser. Wir können am Schwimmsteg auf 3,90 Meter Wassertiefe festmachen. Vor uns liegen einige rote alte Fischerhütten – mal nicht als Rorbuer für Feriengäste hergerichtet, sondern original erhalten.
Total schön ist es hier, keine Touristenbusse, die Museen entern, nur nette Inselbewohner – einfach klasse.
Nach dem Abendessen machen wir dann gemeinsam einen Verdauungsspaziergang über die Insel. Entlang der Straße liegen einige Farmen und eben mehrere Sommerhäuser. Die Straße, die nur ein Schotterweg breit genug für Quads ist, Autos gibt es hier nicht, zieht sich durch ein breites, flaches Tal durch Wiesen, vorbei an Felshügeln. Die Zufahrten zu den Häusern sind aus Wiese, die Wanderwege, die von der Straße abzweigen, sind ebenfalls gemähte Wiese. Es ist so schön hier – wir laufen viel länger, als eigentlich geplant. Wenn Bullerbü nicht schon in Schweden wäre, wäre hier Bullerbü!!!