Sørvågen-Værøy (Ankerbucht)

Samstag, 01.08.2015
SW 2 – NW 4 Bft – 21,1 sm – 4h 35min – Ø 4,36 kn – gesamt: 2.487,6 sm

Soervagen - Varoy

Sørvågen-Værøy

Værøy, die vorletzte Insel der Lofoten ist heute unser Ziel. Südlicher liegt nur noch die Insel Rost. Die Wetterbedingungen sind optimal um die ca. 20 sm dorthin zu segeln, wir haben teils Sonne, teils bedeckten Himmel und der Wind soll ab 13:00 Uhr aus N-NW 3-4 Bft wehen.

Vaeroy voraus

Værøy voraus

Um nach Værøy zu kommen, müssen wir durch den Moskenstraumen, der zwischen Værøy und Moskenes fließt und als gefährlichste Strömung der Lofoten gilt. Selbst in die Literatur hat der Moskenstraumen Einzug gefunden: Er war Modell für Jules Verne´s Malstrom und auch Edgar Ellen Poe hat ihn beschrieben. In unserem Törnführer lesen wir, dass die Strömungsgeschwindigkeit stark von Wind und Wetter beeinflusst wird und bis zu 6 kn betragen kann. Wenn sich die Strömungsrichtung ändert, können Overfalls auftreten. Im Handbuch gibt es Grafiken, aus denen wir ersehen können, zu welcher Zeit der Strom von Ost nach West geht und auch umgekehrt. Wir haben Zeit von 1,5 h vor Hochwasser Narvik bis 1,5 h nach Hochwasser Narvik – dann fließt der Moskenstraum mehr oder weniger stark von Ost nach West und nimmt uns mit.

Wir haben richtig gerechnet – alles passt. Der Wind kommt kurz nachdem wir abgelegt haben, auch aus der richtigen Richtung und wir segeln mit 2kn Strom nach Værøy. Obwohl wenig Wind ist, merken wir die Bewegung im Wasser sehr deutlich. Da sind ganz schöne Kräfte unterwegs.

Værøy liegt mal im Dunst vor uns, mal können wir die Berge klar sehen.

Vaeroy

Værøy

Am Hafen segeln wir vorbei – wir wollen in die westlichste Ankerbucht und vor Sanden ankern. Dort gibt es einen Sandstrand, eine Höhle mit uralten Höhlenmalereien, man kann zum verlassenen ehemaligen Fischerdorf Malstad und auf den Malhornet wandern. Soweit die Infos, die wir in einem Törnführer finden.

Der Ankerplatz in dieser großen, ziemlich offenen Bucht vor dem Sandstrand mit Höhle und türkis-blauem Wasser ist wirklich schön.

Ankerbucht Sanden

Ankerbucht Sanden

Nur stellen wir auf unserer Dinghi-Rundfahrt schnell fest, dass wir nirgends trockenen Fußes an Land kommen können. Vor dem Sandstrand ist eine ziemliche Brandung, sonst gibt es nur dicke Felsen und große Steine, die jetzt bei Niedrigwasser nass und vor allem sehr rutschig sind. Wir tuckern bis zu dem verlassenen Dorf Malstad, statt dorthin zu laufen und stellen fest, dass aus den alten Häusern dort inzwischen Sommerhäuser entstanden sind. Nur bei Hochwasser kann man dort anlanden, jetzt liegen zwei kleine Boote auf dem Trockenen.

Malstad

Malstad

Irgendwie gefrustet fahren wir zu unserer Ruby Tuesday zurück. So haben wir uns das denn doch nicht vorgestellt. Bleibt die Frage, ob wir uns morgen zum Hafen verlegen und hierhin wandern, 2-3 Stunden für jede Strecke, oder ob wir mit 4 Bft aus Nord zum Festland segeln. Eigentlich keine wirkliche Frage, oder 😉 .

Und zum letzten mal Lofotennebel

Und zum letzten Mal Lofotennebel

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