Sørvær – Indre Pollen auf Stjernøya (Ankerbucht)

Dienstag, 23.06.2015
NE – E 1-5 Bft – 35,3 sm – 8h 11min – Ø 4,3 kn – gesamt: 1.751,1 sm

Sorvaer - Indre Pollen auf Stjernoya

Sørvær – Indre Pollen auf Stjernøya

Der Wetterbericht verspricht für die nächsten zwei Tage Sonnenschein und Wind aus NE – E. Hört sich gut an! Im Hafen sieht auch noch alles gut aus – der Wind weht ganz schön heftig über die Berge und treibt dicke Nebelschwaden über die Bergkämme.

Liegeplatz in Sorvaer

Liegeplatz in Sørvær

Nebelschwaden in Sørvær:

Eigentlich kein schlechtes Wetter, um das Seegebiet Lopphavet – ungeschützt und daher als gefährlich eingestuft, zu überqueren. Aber wir wollen auch noch zur Insel Stjernøya, wo es einen sehr schönen Ankerplatz geben soll – nach einer engen Durchfahrt öffnet sich ein kreisrunder Pool, ankern kann man auf 4 Metern Wassertiefe. Adler inklusive! Wir legen erst mal ab und entscheiden später.

Kurz nachdem wir unterwegs sind, fängt es an zu regnen, dann ist der Wind, der heute mit 4-5 Bft wehen sollte, weg. Also Motor an, Motor aus, Motor an …. So geht das bis gegen 14:00 Uhr – dann kommt der Wind mit 5-6 Bft aus E. Wir müssen kreuzen, um über den Sorøysund nach Stjernøya zu kommen. Klasse, macht Spaß und die Sonne scheint auch endlich.

Unterwegs

Unterwegs

Unterwegs

Unterwegs

Und dann kommt noch richtig Action auf. Peters neue Mütze weht über Bord – Mütze über Bord Manöver erfolgreich bei 6 Bft und Welle. Dabei schlägt das Großsegel so sehr, dass der Schlitten vom Unterliek aus der Nut des Baums reißt. Das Großsegel hängt nur noch am Unterliekstrecker. Also erst mal das Großsegel runter und nur unter Genua weiter. Kurze Zeit später stellen wir fest, dass auch unser Horn unter der Radarschüssel nicht mehr in der Verankerung sitzt. Zumindest funktioniert es noch.

Je näher wir an Stjernøya herankommen, um so weniger wird der Wind. Die letzten Seemeilen motoren wir wieder. Schon von weitem sehen wir die enge Einfahrt in die Bucht Indre Pollen.

Ansteuerung Indre Pollen

Ansteuerung Indre Pollen

Das Wasser ist tief genug, wir fahren trotzdem schön langsam in die Bucht. Nach der engen Einfahrt öffnet sich ein kreisrunder Pool, umgeben von hohen Bergen, zum Teil schroff, zum Teil bewaldet. Das Schmelzwasser rauscht an mehreren Stellen in die Bucht. Hinter zwei kleinen Inseln können wir auf 6 Metern Wassertiefe den Anker fallen lassen.

Ankerbucht Indre Pollen - aus dem Mast fotografiert

Ankerbucht Indre Pollen – aus dem Mast fotografiert

Wir liegen hier wie in einem Bergsee. Sagenhaft! Die Bucht ist komplett unbewohnt, nur ein altes, verlassenes Haus sehen wir am Ufer.

In der Bucht Indre Pollen

In der Bucht Indre Pollen

Kormorane, Seeschwalben und Möwen leben auf den kleinen Inseln und fliegen um uns rum. Die Seeschwalben stürzen sich immer wieder kopfüber ins Wasser, tauchen auf und fliegen wie benommen weiter. Nur die Adler lassen auf sich warten – scheint so ähnlich zu sein, wie mit den Elchen auf den Ålandinseln 🙁 .

Buchtbewohner

Buchtbewohner

Bevor wir zum gemütlichen Teil übergehen, reparieren wir das Großsegel. Der Schlitten läßt sich wieder in die Nut einführen und die aufgebogene Austrittstelle können wir wieder schließen. Bei nächser Gelegenheit werden wir den Schlitten gegen einen größeren austauschen. Auch das Horn läßt sich wieder in die Halterung schieben und wird mit Gaffatape gesichert. Alle Reparaturen erfolgreich erledigt – jetzt genießen wir im Cockpit die Ruhe in dieser tollen Bucht. Nur das Rauschen des Wasserfalls hören wir.

Schmelzwasser rauscht in die Bucht

Schmelzwasser rauscht in die Bucht

2015-06-23T22-39-34N07102A7

Indre Pollen

Hier sind wir so weit ab von jeglicher Zivilisation, dass wir weder Empfang mit unserem Handy noch mit unserer Internetkarte haben. Die Mitternachtssonne ist auch heute wieder nicht richtig zu sehen – sie versteckt sich hinter Wolken, so dass nur einige Strahlen durchscheinen.

Mitternachtssonne

Mitternachtssonne

Dieser Beitrag wurde unter 2015 - Nordkapp veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.