Mit Michaela und Jörg rund Bornholm und nach Sassnitz

Donnerstag, 18.09.2014 – Sonntag, 21.09.2014

Pünktlich um 15:10 Uhr macht die Fähre „Hammerodde“ im Fährhafen von Roenne fest. Mit an Bord sind Michaela und Jörg. Die beiden sind schon fast Bornholmer Urgesteine, so oft waren sie schon auf Landurlaub hier. Dass sie Bornholm so schnell wieder sehen, haben sie bei der Abfahrt nach dem letzten Sommerurlaub nicht gedacht. Dafür nehmen sie aber auch eine ganz schöne lange Anreise – frühes Aufstehen inklusive – in Kauf. Egal, jetzt sind sie hier und wir freuen uns sehr.

"Hammerodde" mit Michaela und Jörg an Bord

„Hammerodde“ mit Michaela und Jörg an Bord

Der Nachmittag vergeht wie im Fluge, das Wetter ist schön, die Sonne scheint und es ist warm. Wir sitzen im Cockpit unserer Ruby Tuesday, verquatschen den Nachmittag und planen die nächsten Tage. Es ist ideales Wetter, um rund Bornholm zu segeln.

Jörg setzt die Borhholmer Gastlandflagge

Jörg setzt die Borhholmer Gastlandflagge

Freitag, 19.09.2014
SE 2 – 3 Bft – 28,0 sm – 7h 14min – Ø 3,8 kn – gesamt:   3.207 sm

Roenne - Gudhjem

Roenne – Gudhjem

Der Freitag beginnt mit Sonnenschein und frischen Brötchen zum Frühstück – eher selten auf der Ruby Tuesday. Nicht der Sonnenschein, den haben wir fest gebucht, sondern die frischen Brötchen. In den Ankerbuchten kommt irgendwie nie ein Bäcker vorbei. Hier sorgt Jörg für Frischware. Gemütlich beginnen wir den Tag. Der Wind weht eher schwach aus Südost, was uns aber nicht hindert, Richtung Hammershus auszulaufen.

Kurze Einweisung ...

Kurze Einweisung …

... dann geht es entspannt weiter

… dann geht es entspannt weiter

Wieder passieren wir die „Lilliputhäfen“ Helligpeder, Teglkas und Vang – diesmal etwas langsamer und in größerem Abstand zur Küste. Je weiter wir von der Küste entfernt sind, um so westlicher kommt der angesagte Südostwind. Wir werden richtig schnell und fliegen fast am Hammershus vorbei. Ebenso schnell ist Hammerodde gerundet und  dann werden wir leider wieder langsam. Wir kreuzen Stück für Stück nach Gudhjem, vorbei an Sandvig, Allinge und Tejn. Der Hafen von Gudhjem ist zwischenzeitlich wieder geöffnet. Mit dem Sonnenuntergang laufen wir Gudhjem an. Gut können wir die Richtmarken in der Hafeneinfahrt ausmachen. Die Klippen rechts und links der Einfahrt kommen trotz des wenigen Windes scheinbar bedenklich nahe. Wie muss das hier vor zwei oder drei Tagen wohl gewesen sein?

Im Sonnenuntergang nach Gudhjem

Im Sonnenuntergang nach Gudhjem

Kann man die Richtmarken schon sehen?

Kann man die Richtmarken schon sehen?

Schnell ist unsere Ruby Tuesday festgemacht. Längsseits am Steg – ist der gleiche Liegeplatz wie im letzten Jahr. Der Hafen ist auch genauso leer, wie im letzten Jahr. Da kommen wir ja schon fast in Entscheidungsnot, welchen der freien Plätze wir nehmen könnten.

Hafen bei Nacht

Hafen bei Nacht

Schnell machen wir uns „ausgehfein“ und schlendern noch durch das schon dunkle Gudhjem. Die Eisdiele – ganz in Rosa – zieht uns magisch an. Michaela und Jörg meinen, dass das Eis in Svaneke besser schmecke – wir werden das testen. Erst gibt es hier mal eine große Portion, die bestimmt dem Vergleich standhalten wird. Morgen in Svaneke schmecken wir mehr.

Nächtliches Gudhjem

Nächtliches Gudhjem

Eisdiele von Gudhjem

Eisdiele von Gudhjem

Samstag, 20.09.2014
SE 1 Bft – 9,0 sm – 1h 55min – Ø 4,6 kn – gesamt:   3.216 sm

Gudhjem - Svaneke

Gudhjem – Svaneke

Heute sorgt Michaela für frische Brötchen. Wie werden wir das vermissen, wenn die beiden wieder von Bord sind. Bevor es heute weitergeht, machen wir erst mal einen langen Spaziergang durch Gudhjem. Wir laufen zum kleinen Hafen Gudhjem-Nord, schlendern durch die schmalen Straßen, den Berg zur Mühle rauf und in großem Bogen nach Melsted, einem idyllischen, kleinen Fischerort. Zurück geht es durch die Klippen, die oberhalb des Hafens von Gudhjem enden.

Es ist schon fast Mittag, als wir ablegen. Einen kurzen Segelversuch machen wir, aber ohne Wind kann man eben doch nicht segeln. Die Segel schlackern, unsere Ruby Tuesday rollt in den Wellen, also muss die Eisengenua helfen. Schnell kommt Svaneke in Sicht und Michaela steuert uns perfekt bis kurz vor den Hafen. Dann darf ich übernehmen und habe ungeplant den besten Job an Bord. Wir können hier leider nicht längsseits festmachen – die Mole ist brüchig, das Holz zersplittert, sondern wir „dürfen“ heute mal einen Mooring-Tampen aus dem Wasser fischen und den auf der Heckklampe belegen. Fast so wie im Mittelmeer – sogar die Temperaturen stimmen. Schnell holt sich Peter noch seine Arbeitshandschuhe, denn Tampen, die lange im Wasser liegen, sind nicht wirklich frisch. Während ich am Rad stehe und ab und zu auch mal daran drehe, versucht Jörg, die vorderen Tampen an Land zu belegen. Mangels Pollern oder Ringen müssen die Tampen durch Holzbalken geführt werden. Ein interessantes Anlegemanöver – heute mal ohne Wind. Bei viel Wind und in einem vollen Hafen möchte ich das lieber nicht mit machen – auch nicht am Rad 🙂

Peter im Einsatz

Peter im Einsatz

Jörg in vollem Einsatz

Jörg in vollem Einsatz

Wirklich schön ist der Hafen und der Liegeplatz von Svaneke nicht. Wir liegen mit dem Bug direkt vor einem Andenkenladen – idyllisch ist anders.

Hafen Svaneke

Hafen Svaneke

Nach Svaneke sind wir ja – nicht nur, aber auch – gesegelt, um das Eis zu probieren. Das machen wir auch ziemlich bald, denn die Eisdiele schließt schon um 17:00 Uhr – Nachsaison halt. Aber das Eis ist lecker – mindestens genauso lecker wie in Gudhjem. Auch durch Svaneke machen wir einen langen Spaziergang – schließlich müssen wir uns schon mal die Beine auf Vorrat vertreten. Morgen wird schließlich nur gesegelt!

Die Denker vor der Eisdiile

Die Denker vor der Eisdiile

In Svaneke

In Svaneke

Gemütlich geht auch der zweite sehr schöne Tag mit Michaela und Jörg zu Ende. Heute müssen wir mal wieder Leistungsschlaf machen, da morgen der Wecker um 06:00 Uhr schellen soll. Wir wollen nach Sassnitz und das ist nicht gerade um die Ecke!

Sonntag, 21.09.2014
NW 1 Bft, später W 5 – 6 Bft – 83,0 sm – 14h 00min – Ø 6,0 kn – gesamt:   3.299 sm

Svaneke - Sassnitz

Svaneke – Sassnitz

Leider gibt es heute mal keine frischen Brötchen 🙂 Um 06:00 Uhr backt der Bäcker noch. Wir starten früh, Frühstück gibt es unterwegs. Das geht ganz gut, da wir kaum Wind und Welle haben und unter Motor fahren müssen. Die Sicht ist schlecht, es ist diesig, dann wird es neblig, irgendwann kommt dann aber doch die Sonne durch.

Svaneke im Morgendunst

Svaneke im Morgendunst

Sonnenaufgang

Sonnenaufgang

Gegen 12:00 Uhr setzt wie vorhergesagt der Wind ein. Der kommt dann aber gleich auch ganz schön heftig mit 5 – 6 Bft aus West, manchmal ein bisschen aus Nordwest. Ziemlich schnell bauen sich auch die Wellen auf. Für Michaela und Jörg, die auf dem Baldeneysee und dem Ijsselmeer segeln, eine ganz neue Segelerfahrung, für uns eine gute Übung für den geplanten Norwegen-Törn im nächsten Jahr.

Begegnung im Verkehrstrennungsgebiet

Begegnung im Verkehrstrennungsgebiet

Nach langen 83 Seemeilen und einem Kreuzschlag machen wir nach 14 Stunden in Sassnitz im Hafen fest. Es ist schon dunkel, als wir in den Hafen einlaufen. Neben der Steuerbordmole taucht plötzlich ein Segelschiff mit defekter Beleuchtung auf. Es ist nur das weiße Dampferlicht und das rote Backbordlicht zu sehen, obwohl das Segelschiff genau auf uns zufährt. Im Hafen sehen wir erst sehr spät eine unbeleuchtete Mole, die noch im Bau ist. Warum ist in so einem großen Hafen, der sicherlich oft von Segelbooten nachts angelaufen wird, diese Mole mitten im Fahrwasser zu den Stegen für die Sportboote nicht beleuchtet?

Voll ist der Hafen nicht, wir suchen uns eine passende Box und machen unsere Ruby Tuesday seit langem mal wieder in einer Box mit Heckpfählen fest. Klappt noch 🙂

Und schon ist die schöne Zeit mit Michaela und Jörg wieder vorbei – viel zu schnell nach unserem Geschmack. Gerne würden wir noch länger mit den beiden segeln. Wir hatten viel Spaß zusammen und der Gesprächsstoff war unendlich. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr ja wieder mit ein paar gemeinsamen Tagen an Bord der Ruby Tuesday. Ihr seid herzlich willkommen!!

 

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