Sonntag, 20.07.2014
S – N 1 Bft – 20,0 sm – 3h 20min – Ø 5,4 kn – gesamt: 1.981 sm
Nach 7 Tagen an Land freuen wir uns, dass wir wieder an Bord sind und weiter ziehen können. Heute wird es allerdings nichts mit dem Segeln, da wir fast gar keinen Wind haben. Wir motoren zur westlichsten finnischen Insel des Bottnischen Meerbusens fast an der Grenz zu Schweden und lassen dort vor dem Hafen den Anker fallen. Unterwegs holen wir unsere Fliegengitter für die Luken aus der Bilge. Wer hätte das gedacht, jahrelang haben wir diese Teile nicht gebraucht und in der Bilge spazieren gefahren, aber heute ist es dann soweit. Es ist heiß und überall sind Gewitterfliegen. Damit überhaupt ein Lüftchen durch das Schiff geht, müssen die Fliegengitter her.
Der Hafen von Selkä-Sarvi ist in Natur noch kleiner, als er in der Karte und dem Törnführer aussieht und es liegen schon einige Motorboote und zwei Segelboote darin. Noch ein Grund mehr, vor Anker zu gehen.
Als es etwas abkühlt, machen wir einen Dinghiausflug zum Hafen. Wir werden dort richtig herzlich begrüßt, befragt, woher wir kommen, was wir alles schon gesehen haben und später auch wieder ganz freundlich verabschiedet. Wir laufen noch ein bisschen über die Insel Selkä-Sarvi, die nur 500 Meter breit und 1 Kilometer lang ist. Im Norden der Insel ist der nette kleine Hafen mit Grillstelle, einige Häuschen und – ganz wichtig – eine Sauna sowie ein Aussichtsturm und ein Huberschrauberlandeplatz aus Holz. Letzteres wird wohl von den Rangern genutzt, die hier im Naturschutzgebiet arbeiten.
Zum südlichen Ende der Insel mit dem ehemaligen Fischerdorf führt ein Weg über Holzbolen, mal durch Wiese, mal durch Birkenwald. Viele Felsen gibt es hier, auf der Insel ebenso wie im Wasser. Auch hier ist die Landhebung deutlich sichtbar.
Zurück auf unserer Ruby Tuesday gehen wir zur Abkühlung erst mal schwimmen – Wassertemperatur 24,5° ! Kaum vorstellbar, dass es nur knapp 200 Kilometer bis zum Polarkreis sind.