Samstag, 12.04.2014
WSW 4-5 Bft – 9,9 sm – 1h 45min – Ø 5,6 kn – gesamt: 148,7 sm
Was für ein toller Segeltag!!! Wir haben WSW-Wind und rauschen nur unter Genua Tunoe entgegen. Kalt ist es wieder, viel kälter als gestern, aber es macht trotzdem Spaß. Die Sonne lässt sich wieder erst gegen Mittag blicken, gerade als wir in Tunoe festmachen. Wiedermal haben wir den Hafen für uns alleine. Wir sitzen im Cockpit in der Sonne und bestaunen das „Insel-Idyll“ am Hafen.
Hier gibt es einen Bezahlautomaten, an dem wir unsere Liegegebühren bezahlen und eine Chipkarte für Strom und Dusche kaufen können. Und Internet soll es hier auch geben. Na das wär ja klasse, nach zwei internetfreien Tagen würden wir uns zumindest über einen aktuellen Wetterbericht freuen!! Wir machen uns erst mal auf den Weg rund um die Insel, dann wollen wir das Finanzielle klären.
Tunoe ist mal wieder eine kleine dänische Insel, westlich von Samsoe. Dorthin wollte ich schon im letzten Jahr unbedingt, hat aber nicht geklappt. Jetzt sind wir hier und von der Ursprünglichkeit dieser kleinen Insel begeistert. Es leben 110 Menschen hier – überwiegend vom Tourismus und von der Landwirtschaft. Das kleine Inseldorf ist gemütlich, viele Ferienhäuser sind noch nicht belegt. Verteilt über der hügeligen Insel mit vielen Wiesen, Wäldern und Hecken gegen den Wind liegen in den Talmulden schöne Bauernhöfe oder zu Ferienhöfen umgebaute Bauernhöfe.
Auf der höchsten Erhebung der Insel steht die Leuchtturmkirche. 1801 sollte Tunoe einen Leuchtturm bekommen. Der wurde dann praktischer Weise auf die Dorfkirche gesetzt.
Wir haben Glück: Im Rahmen einer Inselführung sind Leuchtfeuer und Kirche zur Besichtigung geöffnet. Wir steigen die enge und steile Wendeltreppe zum Leuchtfeuer rauf und genießen einen fantastischen Blick über die Insel. Ein bisschen komisch ist uns schon, es scheint, als wenn der Leuchtturm wackelt. Vielleicht ist es aber auch nur der Wind, der hier oben ziemlich stark weht.
Auch von innen können wir die Kirche noch besichtigen. Beeindruckend sind die echten Kerzen an jeder Bankreihe und der Opferstock.
Auf dem Rückweg treffen wir den Hafenmeister, der uns erklärt, dass weder Bezahlautomat noch Internet funktionieren. Wir bezahlen bar beim Hafenmeister – ist auch viel persönlicher, als so ein toter Automat – bekommen vom Hafenmeister die Karte für Strom und Wasser und stellen an Bord fest, dass das Internet doch funktioniert. Gut so, schließlich hab ich schon zwei Berichte in der Pipeline und der dritte ist in Arbeit!!