Dienstag, den 29.08.2017 – Mittwoch, den 30.08.2017
NW-N-W-WSW 2-4 Bft – 183 sm – 32h 55min – Ø 5,6kn – gesamt: 2.180 sm
Wir verschlafen unseren frühen Start – eine halbe Stunde nachdem der Wecker schellen sollte, werde ich wach, hellwach 😉 . Gut, dass wir alles schon seeklar haben, um 05:15 Uhr sind die Leinen los und wir mit ablaufender Strömung unterwegs.
Zwei Stunden müssen wir motoren, dann kommt Wind aus WNW auf und wir segeln mit 7-8 kn an der Irischen Küste entlang – diesmal kein Kreuzkurs 🙂 . Flach ist die Küste wieder, zwischendurch haben wir immer mal wieder Berge gesehen. Die Ostküste Irlands ist bei weitem nicht so beeindruckend, wie die Schottische Westküste.
Nach zwei Stunden schwächelt der Wind etwas und wir lassen den Motor mitlaufen, um nicht an den Engstellen am Tuskar Rock die Strömung gegenan zu haben. Um 11:00 Uhr haben wir alle Engstellen passiert und segeln mit Wind 3-4 Bft aus Nordwest den Scilly Inseln entgegen. Es ist gemütliches Segeln mit halbem Wind, mal etwas raumer, mal etwas vorlicher. Die Sonne scheint und Wellen haben sich noch nicht aufgebaut. Wie segeln immer noch in der Landabdeckung von Südwestirland. Springende Delphine queren unseren Kurs 🙂 – zu weit entfernt, um sie zu fotografieren.
Die Nacht kommt früh – schon gegen 21:00 Uhr ist es stockdunkel. Der Mond scheint wohl, guckt immer mal zwischen den Wolken hervor und das silbrige Licht spiegelt sich auf dem Wasser. Dann aber ziehen mehr Wolken auf und es ist einfach nur dunkel. AIS und Radar gucken für uns 🙂 . Die großen Frachter und auch die Fischer sind aber auch mit bloßem Auge gut zu erkennen. Ohne besondere Vorkommnisse segeln wir durch die Nacht. Zwischendurch regnet es mal, morgens scheint dann doch wieder die Sonne.
Je mehr wir aus der Landabdeckung von Irland kommen, um so höher werden die Wellen. Es sind keine brechenden Wellen, sondern die langgezogene Atlantikdünung 🙂 . Ein stetes, sanftes Auf und Ab – es sieht aus, als wenn der Atlantik atmet. Hoch ist die Dünung trotzdem – schätzen können wir das nicht gut, aber die Vorhersage hat 1,50 m – 1,80 m angekündigt.
Schon von weitem sehen wir die Scilly Inseln – fünf bewohnte Inseln und 50 unbewohnte. Hier waren wir mit unserer Ruby Tuesday 2011 und 2012 schon mal und waren damals schon so begeistert von diesen Inseln, dass wir auf jeden Fall noch mal wieder kommen wollten. Jetzt sind wir wieder hier 🙂 und freuen uns schon vom Wasser aus über die vielen tollen Sandstrände, das türkis schimmernde Wasser in den Buchten und die vielen Ankerbuchten. Den Anker lassen wir in The Cove zwischen den Inseln St. Agnes und Gugh fallen – voll ist es hier, wie im Hochsommer! Scheint noch keine Nachsaison zu sein 😉 .
Auf jeden Fall ist es ein bisschen wie nach Hause kommen – viele Sommerurlaube haben wir im Englischen Kanal, auf den Kanal Inseln und auf den Scilly Inseln verbracht! Ganz gemütlich werden wir jetzt auf dem letzten Teil unseres Sommertörns nach Hause segeln 🙂 und viele bekannte Häfen und Buchten anlaufen.