Orkneys

Montag, den 29.08.2016 – Samstag, den 03.09.2016

Ein Tief nach dem anderen kommt von Westen hier herübergezogen und hält uns auf den Orkneys fest. Richtig begeistern können wir uns für die Orkneys nicht mehr – es ist schon schwer, dem eintönigen Grau der Häuser noch etwas Positives abzugewinnen. Vor allem nach den tollen Eindrücken, die wir von Island vor Augen haben.

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Pierowall

Pierowall mit den typisch schottisch-grauen Häusern

Pierowall mit den typisch schottisch-grauen Häusern

Alleine die Freundlichkeit der Inselbewohner ist richtig klasse. Jeder grüßt und wechselt ein paar Worte mit uns. Morgens auf dem Weg zum Bäcker sehe ich eine ältere Dame in ihrem Wohnzimmer sitzen und lesen. Sie guckt auf und winkt ganz freundlich zu mir herüber. Die Fischer haben auch immer ein paar Worte für uns, wenn sie ihren Fang in den Hafen bringen. Wir sehen, wie kistenweise Krebse und Lobster an Land gebracht werden.  Das ist vielleicht ein Gekrabbel in den Kisten.

Fangreusen für Krebse und Lobster

Fangreusen für Krebse und Lobster

Die Lobster werden lebend weiterverkauft, die Krebse in der nahen Fischfabrik verarbeitet. Dort können wir dann auch weißes und braunes Krebsfleisch kaufen – schmeckt gut!

Kleiner Fischer

Kleiner Fischer

Das Wetter ist unbeständig – mal Sonnenschein, dann ein Schauer oder auch mal schottischer Landregen für einen halben Tag. Aber doch meistens Sonnenschein und immer viel Wind 😉 .

Liegeplatz in Pierowall

Liegeplatz in Pierowall

Auf der kleinen Insel Westray mache ich dann doch noch eine Küstenwanderung  – bin im Sonnenschein gestartet und im strömenden Regen wieder im Hafen angekommen 🙁 .

Ziel der Wanderung - Leuchtturm am Noup Head

Ziel der Wanderung – Leuchtturm am Noup Head

Wirklich gelohnt hat ich die Wanderung nicht. Die Aussicht auf die Klippen ist schön, oft sieht man die Klippen aber auch gar nicht.

Sieht aus wie gestaplelte Pfannkuchen ...

Sieht aus wie gestapelte Pfannkuchen …

... tiefe Schlucht an den Klippen

… tiefe Schlucht an den Klippen

Ein bisschen unheimlich ist mir, als ich eine Wiese mit Kühen überqueren muss. Die beobachten mich ganz genau. Wie gut, dass ich nicht meine rote Jacke anhabe 😉 . Da sind mir die Schafe, die auch auf der Wiese sind, schon lieber.

Dienstag Abend verlegen wir uns in einer kurzen Sturmpause von Pierowall nach Kirkwall. Wir haben mitlaufendes Wasser und sind nach 4 Stunden in Kikwall am Schwimmsteg fest. Jetzt fahren wir doch im Dunklen durch die Inseln – nur für das erste Stück ist noch Tageslicht. Wollten wir ja eigentlich nicht 😉 . Ging aber doch ganz gut – ein paar blinkende Gefahrentonnen sind hier ausgelegt.

Pierowall - Kirkwall

Pierowall – Kirkwall

Wir nutzen die Zeit, alle Bilgen und Stauräume auszuräumen, zu säubern und zu trocknen. Durch das kalte Seewasser und die doch wärmeren Temperaturen im Schiff haben wir viel Feuchtigkeit durch Schwitzwasser. Echt blöd. Unsere Sturmfock, die achtern in einer Segelkammer liegt, tropft nur so. Durch die Segelkammer laufen auch die Wasserleitungen – echt schlecht gemacht 🙁 .  Aber bei dem vielen Wind hier ist auch alles schnell wieder trocken 🙂 . So räumen wir uns durch unsere Ruby Tuesday, machen eine To-Do-Liste für die segelfreie Zeit, lesen viel und bummeln immer wieder mal durch Kirkwall.

Auf einer unserer Bummeltouren laufen wir zur Highland Park Distillery, die wir im Mai besucht hatten. Damals haben wir keinen Whisky kaufen können, da wir kaum Alkohol zu den Färöern und nach Island einführen dürfen. Erlaubt sind nur 1 Liter Spirituosen und 1 Liter Wein und 6 Liter Bier, oder 3 Liter Wein und 6 Liter Bier, oder 1 Liter Spirituosen und 9 Liter Bier, oder 12 Liter Bier für jeden von uns. Ist alles nicht wirklich viel 😉 . Wir sind gut mit dem ausgekommen, was wir mitgenommen hatten und haben auch noch ein paar Reserven 😉 . Und zwei Flaschen Whisky sind jetzt auch an Bord – 1 Flasche Highland Park und eine Flasche Old Pulteney. Die Old Puteney Distillery haben wir im Mai in Wick besucht, auch dort haben wir nicht eingekauft. Jetzt haben wir auf jeden Fall einen ersten Grundstock für unsere Whisky-Sammlung, die wir vielleicht im nächsten Jahr ausbauen werden, wenn wir vielleicht in Westschottland segeln. Es soll dort tatsächlich einen Whisky-Trail geben, den man segeln kann 😉 .

Old Pulteney und Highland Park Whisky

Old Pulteney und Highland Park Whisky

In Kirkwall ist in dieser Woche das Science-Festival und das Rock-Festival – beide Festivals mit jeder Menge Veranstaltungen. Wir hören uns einige Bands in verschiedenen Pubs an und wundern uns nur, wie individuell man doch die Rolling Stones interpretieren kann 😉 .

Interessanter ist da schon eine Veranstaltung im Rahmen des Science-Festivals – mitten in der Einkaufstraße von Kirkwall werden Oldtimer, Trecker und Motorräder gezeigt. Auch einige Elektroautos sind dabei – allerdings dann doch neueren Datums 😉 . Mit viel Liebe werden die meisten Oldtimer gepflegt und stolz präsentiert.

Trecker-Parade

Trecker-Parade

Tesla S 2016 und Ford T 1915

Tesla S 2016 und Ford T 1915

 

Elektro-City-Flitzer

Elektro-City-Flitzer

Morgen werden wir weitersegeln – vermutlich nach Peterhead an der Ostküste von Schottland. Für die nächsten beiden Tage ist noch Wind aus Ost vorhergesagt, der in der Nacht zum Montag aber schon auf Süd dreht. Schön wäre Wind aus West, Nordwest oder Südwest für die restlichen 440 sm – dann könnten wir in großen Schlägen nach Hause segeln. Ziele haben wir hier an der englischen Ostküste, die ja auch nicht besonders schön ist bzw uns nicht so gut gefällt, nicht mehr. Wir freuen uns jetzt doch auf die netten Städtchen am Ijsselmeer;-) .

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