Sonntag, 10.08.2014
NE 2 Bft – 3,0 sm – 0h 57min – Ø 3,2 kn – gesamt: 2.389 sm
Nach dem frühmorgendlichen Schwimmen verlegen wir uns in den kleinen Hafen Häggvik – drei mal um die Ecke, zwei mal durch enge Fahrwasser mit nicht mehr als 3,8 Metern Wassertiefe und dann sind wir auch schon da.
Doch bevor wir in Häggvik einlaufen können, müssen wir erst mal wieder aus unserer schönen Bucht rauskommen. Wir versuchen es heute mal mit dem Weg nördlich um die beiden Inseln. Bei 2,5 Metern Wassertiefe geht es mal wieder rückwärts und wir fahren auf dem Track von gestern wieder raus. Bei Goolge maps können wir sehr gut die flachen Stellen und die nur sehr engen Durchfahrten erkennen. Angeblich gibt es hier ja keine Steine – also wenn wir stecken bleiben, ist es wohl Schlick oder Sand. Aber auch das brauchen wir nicht wirklich.
Obwohl Häggvik nur ein winziger Hafen ist, gibt es hier alles, was der Fahrtensegler so braucht. Die Waschmaschine ist schnell gefüllt, Wasser, Strom und Dusche sind vorhanden und es gibt Fahrräder, sogar mit Anhänger, um im 3 Kilometer entfernten ICA-Supermarkt einzukaufen. Und es gibt wie so häufig in Finnland und Schweden ein kleines Clubhaus mit Küche, Sitzecke und Infomaterial. Alles nicht abgeschlossen und frei zugänglich. Die Hafengebühr wird in einem Briefumschlag mit Bootsname in einen Briefkasten geworfen. Abends kommt dann ein Clubmitglied, fragt ob alles o.k. ist und sammelt die gefüllten Briefumschläge ein. Faszinierend ist wirklich, dass alle Einrichtungen sehr gepflegt, sauber und liebevoll gestaltet sind.
Nachdem die erste Wäsche im Wind so vor sich hin trocknet, laufen wir zum nahe gelegenen Freilichtmuseum Mannaminne. Das schwedische Seglerpaar in Bönholm hatte uns schon darauf aufmerksam gemacht und im Clubhaus finden wir eine Flyer in deutscher Sprache. Außerdem können wir im Värdshus im Mannaminne bis 16:00 Uhr ein schwedisches Lunchbuffet bekommen. Da der Kühlschrank fast leer ist, ist das die Gelegenheit. Das Buffet ist wirklich klasse – sehr fischlastig, aber den mögen wir ja gerne. Und das Museum ist ein Kunsterlebnis der anderen Art.
Anders und Barbro Aberg haben 1980 mit dem Bau dieses ungewöhnlichen Museums begonnen. Es gibt mehr als 50 Gebäude mit Ausstellungen, Sammlungen von Gegenständen, Kunsthandwerkern und Veranstaltungen. Einige Gebäude kommen aus der Gegend, andere wurden aus Estland, Ungarn oder Norwegen hierher gebracht. Es gibt aber auch einen China-Pavillon, eine Stabkirche, ein Akkordeon-Haus, ein Haus der Technik, ein Landwirtschaftsmuseum und ein Küstenmuseum. Im Freien findet sich eine Sammlung von Straßenbahnen, Booten, Flugzeugen und anderen Gegenständen. Echt beeindruckend, aber auch ein bisschen erschlagend. Die Texte und Erklärungen sind nur schwedisch , so dass wir einfach nur durch die Gebäude schlendern und diese Kunst auf uns wirken lassen. Toll, was die beiden so aus aller Welt zusammengetragen haben.
Im Mannaminne: