Sonntag, den 16.06.2019
SSW 4 Bft – 14 sm – 2h 47 min – Ø 5,1kn – gesamt: 712 sm
Gestern Abend haben wir von unserer Ruby Tuesday einer Hochzeitsfeier im Château Kerouzien zusehen und zuhören können – welch ein Pech für die Hochzeitgesellschaft, dass es kurz nach ihrer Ankunft wieder begonnen hat zu regnen. Aber das Brautpaar und auch die Gäste haben tapfer das Foto-Shooting in Wind und Regen ausgehalten. Auffallend waren die männlichen Gäste – viele waren entweder mit Strohhut oder mit Schlägermütze bekleidet, auch die Kinder. Später wehten immer mal wieder keltische Melodien zu uns herüber – auch für uns ein romantisches Ambiente 🙂 .
Heute Morgen ist immer noch alles grau in grau, aber Richtung Atlantik können wir schon die Sonnen blitzen sehen 🙂 . Wir motoren mit dem letzten ablaufenden Wasser den l’Odet zur Mündung runter – jetzt sehen wir die schönen Nebenarme des l’Odet bei Niedrigwasser – ganz schön trocken und modderig 😉 .
Nach Concarneau ist es nicht weit – nur 14sm. Wir segeln mit halbem Wind und mitlaufender Strömung – ein schöner, aber kurzer Schlag. Schnell sind wir vor dem Hafen, holen die Segel rein und suchen einen passenden Liegeplatz. Bei mitlaufendem Strom und Wind von schräg hinten ein etwas tricky Manöver, das auch erst im zweiten Anlauf so klappt, wie ich es will. Hafenkino für die vielen Segler, die schon da sind – in den Genuss kommen wir dann etwas später aber auch 😉 .
Der Hafen von Concarneau liegt direkt unterhalb der Mauern der Close Ville – der Altstadt mit der umlaufenden Stadtmauer. Ein tolles Bild 🙂 .
Schnell machen wir unsere Ruby Tuesday hafenfest und uns ausgefertig – dann stürzen wir uns in das Getümmel in der Altstadt. Es ist warm, sonnig und die Restaurants, Cafés und Bars sind gut besucht – die Ville Close ist das Highlight von Concarneau.
Wir lassen uns durch die Straßen treiben, genießen wieder mal Cidre und Eis – das französiche Eis braucht sich vor dem italienischen nicht zu verstecken 😉 – und kaufen in der Boulangerie, dem Bäcker, bretonische Kuchenspezialitäten. Far Breton, eine Art Käsekuchen, hatten wir auf den Glénan-Inseln schon probiert – das ist jetzt nicht unbedingt unsere erste Wahl 😉 , aber der bretonische Butterkuchen Kouign Aman und die Gateau breton mit Schokolade und Caramel schmecken schon klasse – und sind auch bestimmt ganz diät 😉 .
Montag, den 17.06.2019
Pont-Aven, ein kleiner Künstlerort am Fluss Aven ist für uns mit unserer Ruby Tuesday eher schlecht zu erreichen – wir müssten mit auflaufendem Wasser den Aven hochfahren, kämen aber mit unserem Tiefgang vermutlich gar nicht bis zu diesem hübschen Ort 🙁 . Und wenn das Wasser wieder abläuft, sitzen wir auf dem Trockenen 😉 .
Also nehmen wir lieber den Bus 😉 und sind wieder mal über die sehr günstigen Preise des französischen ÖPNVs erstaunt. Pro Person bezahlen wir 1,00 Euro für die knappe Stunde Fahrt 🙂 .
Pont-Aven ist ein quirliger, alter, kleiner Ort und liegt in echt idyllischer Umgebung am kleinen Fluss Aven. Hier haben mehr als 60 Künstler ihr zu Hause und ihre Galerien. Bekannt wurde Pont-Aven durch die Maler Paul Gaugin und Emile Bernard, die hier ab 1886 lebten, viele andere Künstler um sich scharrten und die „Schule von Pont-Aven“ gründeten. Aber nicht nur die ehemaligen und jetzigen Künstler verzaubern Pont-Aven, sondern auch die Reste der ehemals 14 Mühlen und der Fluss Aven, der sich an Häusern und Mühlen vorbei in’s Landesinnere schlängelt.
Wir spazieren am Aven entlang zum Liebeswald, dem Bois d’Amour – gar nicht weit ab von dem quirligen Treiben des Städtchens und trotzdem in idyllischer Natur 🙂 .
Kurz entschlossen machen wir eine schöne Flussfahrt auf dem Aven – wenn schon nicht mit unserer Ruby Tuesday, dann aber doch mit dem Flusskreuzer Paul Gaugin 😉 – von Pont-Aven bis zur Mündung in den Atlantik mit einem Abstecher in den Bélon Fluss und natürlich auch wieder zurück 😉 . Schön ist das, die Landschaft zieht an uns vorbei, wir genießen und müssen mal nicht aufpassen, das alles passt!
Mit dem Bus geht’s dann nach diesem tollen Ausflug wieder zurück nach Concarneau zu unsererRuby Tuesday 🙂 .