Gorteen Bay – Inishbofin

Mittwoch, den 20.06.2018
NW 4-6 Bft – 32 sm – 5h 27min – Ø 5,9kn – gesamt: 1.107 sm

Gorteen Bay – Inishbofin

Es stürmt und regnet die ganze Nacht, gegen 04:00 Uhr wird es etwas ruhiger und der Wind dreht wie vorhergesagt von Südwest auf Nordwest. Und morgens sehen wir dann tatsächlich, dass die Bucht genauso schön ist, wie in unserem Törnguide beschrieben – glasklares Wasser und rund um herrlicher Sandstrand. Die Sonne kämpft sich immer wieder durch die Wolken – es wird ein schöner Tag heute 🙂 .

Gorteen Bay

Gorteen Bay

Wetterwelt sagt uns für heute Wind aus Nordwest mit erst 5 Bft, ab 13:00 Uhr 4 Bft voraus. Die Wellenhöhe soll zwischen 1,80 m und 1,50 m liegen. Na ja, nicht so ganz optimal, um nach Norden zu segeln, aber das wird schon gehen 😉 .

Wir segeln mit dem 2. Reff im Großsegel und auch die Genua ist gut gerefft. Durch die Innere Passage geht es weiter Richtung Slyne Head. Noch sind wir in der Landabdeckung, trotzdem ist es schon ganz schön wellig. Und je weiter wir nach Westen segeln und aus der Landabdeckung kommen, um so welliger wird es. Eigentlich spüren wir hier mehr die Dünung des Atlantiks, die vermutlich doch eher höher als 1,80 m ist 😉  – manchmal sehe ich nur Wasser vor mir. Trotzdem ist es auch hoch am Wind angenehmes Segeln – unsere Ruby Tuesday wird von der Dünung hochgehoben und setzt meistens weich in die Wellen ein. Wir sind trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Reffs richtig schnell 😉 . Eigentlich haben wir für heute mit einem Kreuzkurs gerechnet, aber wir wenden nur einmal drei Seemeilen westlich von Slyne Head und können dann unseren Kurs nach Inishbofin anlegen. Die Strömung nimmt uns mit nach Norden, der Wind hat etwas mehr auf West-Nord-West gedreht – tolles Segeln 🙂 . Ich komme so richtig auf den Geschmack – Atlantiksegeln bei diesen Bedingungen, da wären Madeira und die Azoren doch nicht so ganz abwegig 😉 .

Kurz vor Inishbofin

Die Einfahrt nach Inishbofin hat es dann aber noch mal in sich – sehr eng, viel Schwell und eine nicht gekennzeichnete Untiefe von 1,20 Metern. Wie schön, dass gerade die Fähre vom Festland kommt – der lassen wir gerne den Vortritt und schauen uns an, wie sie in den Naturhafen fährt. Ist trotzdem kein schönes Gefühl, hier reinzufahren 🙁 .

Die Fähre nach Inishbofin

Der Hafen bietet rundum guten Schutz, ist aber nicht groß. Einige Moorings – nicht für Gäste – sind ausgelegt, zwei Segler liegen schon dazwischen vor Anker. Viel Platz bleibt da für uns nicht mehr. Wir lassen unseren Anker nahe des ausgebaggerten Fahrwassers fallen, trotzdem kommen wir den flachen Stellen sehr nahe – diesmal gibt es nicht die 6-fache Wassertiefe als Kettenlänge für den Anker 🙁 .

Ankerbucht von Inishbofin

Trotz der nicht optimalen Ankerverhältnisse ist es sehr schöne hier – Inishbofin ist hügelig, direkt an der Hafeneinfahrt liegt eine Burgruine, hinter uns ist ein schöner Sandstrand und noch etwas weiter in die Bucht rein liegt hinter einigen Klippen eine schöne Lagune – voll belegt von einheimischen Booten.

Ruby Tuesday vor dem Sandstrand

Lagune mit vielen einheimischen Boten

Mit dem Dinghi setze ich an Land über, besorge mir einen Inselplan und wandere einen der drei vorgeschlagenen Rundwanderwege 🙂 . Erst geht´s durch das Dorf über normale Straßen, dann querfeldein über schöne Wanderwege bis auf die Ostseite von Inishbofin. Ich treffe unterwegs niemanden – der Blick von der höchsten Stelle reicht bis zu den Inseln Inishturk, Clare Island und Archill Island. Auch das Festland beeindruckt mit seinen hohen Bergen – die 12 Bens und der Coagh Patrick liegen im Dunst.

Mir gefällt Inishbofin ausgesprochen gut – besser noch als Inishmore, eine der Aran-Inseln.

Inishbofin

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