Freitag, den 15.09.2017
NW-E 3-1 Bft – 17 sm – 2h 56min – Ø 5,8kn – gesamt: 2.406 sm
Puhh, war das eine unruhige Nacht. Der Schwell ist nicht viel weniger geworden und unsere Ruby Tuesday rollte von einer Seite zur anderen und wir im Bett mit. Da half nur die stabile Seitenlage 😉 . So richtig gut geschlafen haben wir auf jeden Fall nicht 🙁 .
Geweckt werden wir mit Sonnenschein und blauen Himmel und stolzen 9°C – fast wie in Island 😉 . Aber im Laufe des Tages wird es zum Glück dann doch noch warm. Der Schwell lässt auch nach, so dass wie unser Dinghi in´s Wasser lassen können, ohne dabei über Bord zu gehen 😉 . Und die Tide meinte es heute auch gut mit uns – wir wollen nur 17 sm weiter und die ostgehende Strömung beginnt gegen 13:00 Uhr – Zeit genug, uns noch ein bisschen an Land umzusehen. In unseren Urlauben im Englischen Kanal waren wir bisher nie in der Lulworth Cove.
Bevor es an Land geht, taucht neben uns ein kleines Militärboot auf. Ganz freundlich fragen die beiden Soldaten, wann wir Lulworth Cove verlassen möchten – vor 12:00 Uhr gehe es nicht, da im östlich angrenzenden Schießgebiet Lulworth Range Schießübungen abgehalten werden. Das passt gut, wir wollen erst gegen 13:00 Uhr mit der mitlaufenden Strömung starten. Auch in der Vergangenheit haben wir das schon ein paar mal festgestellt, dass sich das Militär um die Yachten nahe der Schießgebiete kümmert und die Yachties anspricht und auf Schießübungen hinweist – sehr zuvorkommend 😉 .
Mit dem Dinghi fahren wir dann zum Strand vor dem kleinen Dorf Lulworth und steigen erst mal auf die Klippen mit Blick in die Bucht. Sieht richtig gut aus 🙂 .
Im Visitor Center erfahren wir, dass wir hier an der Jurassic Coast gelandet sind. Die Felsen um Lulworth sind zwischen 150 – 65 Millionen Jahre alt und stammen aus den drei Zeitperioden Triassic, Jurassic und Cretaceous. Fünf unterschiedliche Gesteinstypen wurden über einen Zeitraum von 85 Millionen Jahren geformt. Durch Erosion sind hier vor 10.000 Jahren die Lulworth Cove und bizarre Felsformationen wie die Durdle Door und die Man O´ War Bay entstanden. Wir sind neugierig geworden und wollen uns gerne ansehen, was die Natur hier so aus den Felsen gemacht hat.
Absolut faszinierend! Und welch ein Zufall, dass wir hier endlich mal ankern.
Wir sind erst gegen 14:00 Uhr zurück auf unserer Ruby Tuesday und machen uns auf den Weg zur Studland Bay. Nach dem vielen Wind der letzten Tage haben wir heute fast gar keinen Wind. Ein Segelversuch scheitert nach einer Stunde, dann motoren wir um St. Albans Head nah unter Land, um die Overfalls weiter draußen zu umgehen.
In der Studland Bay fällt der Anker auf 3 Meter Wassertiefe – wie ungewohnt, so wenig Wasser unter dem Kiel 😉 . Einen schönen Blick haben wir hier auf die weißen Klippen mit Old Harry and his Wife und auf den längsten und schönsten Sandstrand Südenglands 🙂 .
Dicke Gewitterschauer sorgen für ein ganz besonderes Schauspiel.