Ria de la Santoña

Donnerstag, 29.08.2019 – Sonntag, den 01.09.2019

Sonnenaufgang in der Ria de la Santoña

In der Ria de la Santoña verbringen wir entspannte Tage bei durchwachsenem Wetter und viele kurzweilige Stunden mit Dörte und Jens von der SY Tendrel-Aurelie. Die beiden liegen schon seit ein paar Tagen in der Ria, als wir unseren Anker ganz in der Nähe fallen lassen. Schon beim ersten Kennenlernen merken wir, dass wir auf einer Wellenlänge segeln 🙂  – wir haben uns viel zu erzählen und irgendwie vergeht die Zeit immer wie im Flug 😉 .

Santoña ist eines der ältesten Fischerdörfer Kantabriens und hat noch immer eine sehr aktive Fischerflotte. Der Ort hat sicherlich schon bessere Zeiten erlebt, dennoch ist dort viel Leben in den Straßen und an vielen Stellen können wir sehen, was für den Erhalt der kleinen Stadt getan wird.

Samstags ist Markttag, da ist nicht nur Leben in der Markthalle, sondern auch drum herum stehen Stände mit Obst, Gemüse und Gewürzen. Am Fischstand versuche ich Lachs zu kaufen, nur spricht der junge Verkäufer überhaupt kein Englisch. Mit Händen und Füßen verständigen wir uns, dass ich gerne zwei Scheiben Lachssteak hätte – der Verkäufer verssteht, zeigt die Breite des Lachssteak mit zwei Fingern an und schon habe ich zwei gut aussehende Lachssteaks in der Tasche. Dann versucht der junge Verkäufer mich zu überzeugen, dass ich unbedingt noch heimischen Fisch kaufen müsste. Eine andere Kundin unterstützt ihn, aber auch mich, denn ich möchte den Fisch gerne ausgenommen haben. Irgendwie funktioniert das alles und zum Schluss, nach viel Lachen und Spaß habe ich auch noch zwei ausgenommene Salmonette de Roca, die der junge Verkäufer selbst gefangen hat – mit seinem großen blauen Fisch-Trawler. Auch das hat er mir mit Fotos und viel Erzählen noch deutlich gemacht. Der Einkauf dauert dann doch etwas länger, als geplant 😉 .

Tourismus ist bestimmt nicht die Haupteinnahmequelle wie so vieler spanischer Badeorte, aber es gibt mehrere Musen, eine Stierkampfarena, der Küstenjakobsweg führt durch Santoña und vor allem hat Santoña rund um eine wunderschöne Landschaft – Berge, Marschland und Sandstrände 🙂 .

Ria de la Santoña

 

Fähre – nicht nur für die vielen Pilger auf dem Küstenjakobsweg

Mit unserem Dinghi machen wir einen Ausflug auf dem Treto und finden dabei unser kleines Paradies – ein goldgelber Sandstrand, menschenleer, Sand wie Samt und Bäume, die Schatten spenden mit Wurzeln, die nicht mehr im Erdreich stecken, sondern vom Wasser unterspült sind. Ein Traum – oder doch Realität 😉  – wir können gar nicht so schnell unser Dinghi immer weiter auf den Strand ziehen, wie die Flut den Sand überspült. Nach einer Stunde ist der Spaß vorbei und unser Paradies versinkt wieder im Wasser 😉 .

Unser kleines Paradies

Blendet man die Hotelbauten auf der Halbinsel von Laredo aus, gibt es auch hier einen sehr schönen Strand – sichelförmig und ziemlich tief. Hobby der spanischen Badegäste scheint es zu sein, den Strand in voller Länge hin und her zu laufen – und das sind bis Laredo bestimmt 5 Kilometer. Sieht ein bisschen nach Völkerwanderung aus, ist aber bestimmt angenehmer, im Wind zu laufen, als in der Sonne zu braten 😉 .

Am Strand von Laredo

Obwohl für Sonntag gar kein gutes Wetter vorhergesagt ist – es soll tatsächlich regnen 😉  – machen Jens von der SY Tendrel-Aurelie und ich eine schöne Wanderung zum Leuchtturm Faro del Caballo.

Aussichten unterwegs:

Liegeplatz vor Anker

Marschland

Blick auf die Ria de la Santoña

Laredo

Das Wetter hält, wir bekommen nur einen kurzen Schauer ab und die Wanderung entlang der Küste und der Rückweg quer über die Berge durch dichten Wald wäre keine große Herausforderung – wäre da nicht der Abstecher zum Leuchtturm gewesen – der hat es in sich 😉 . Fast 800 steile, feuchte und unterschiedlich hohe Stufen müssen wir zum Leuchtturm absteigen – und nachher natürlich auch wieder rauf 😉 . Absolut lohnenswert und Muskelkater garantiert 🙂 . Alleine der Weg über die steilen Treppenstufen ist schon klasse, hinter jedem Absatz haben wir einen neuen, imposanten Ausblick auf die steil abfallenden, zerklüfteten Kalksteinfelsen mit den tiefen Höhlen, in denen das Wasser dröhnt.

Hier geht’s runter …

Die letzten Stufen

Toller Blick in die Höhle

… und hier wieder rauf

Den Aufstieg zum Wanderweg meistern wir in mehreren Etappen und Pausen zum Luft holen – und befinden uns dabei in guter Gesellschaft 😉 .

Rückweg durch feuchten und urigen Wald

 

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