Concarneau – Île de Groix

Dienstag, den 18.06.2019
NE 4-5 Bft – 32 sm – 5h 46 min – Ø 5,5kn – gesamt: 744 sm

Concarneau – Île de Groix

Nach unseren gestrigen Berechnungen sollten wir heute gegen 06:00 Uhr auslaufen, damit uns die Strömung zur Île de Groix mitnimmt. Ganz schön sportlich, aber so ist das eben beim Gezeitensegeln 😉 . Die Wettervorhersage sagt einen bedeckten Tag voraus, ab nachmittags auf der Île de Groix aber dann auch Sonnenschein. Hört sich alles gut an, nur schüttet es, als um 05:30 Uhr der Wecker schellt 🙁 . Wir lassen Tide Tide sein und drehen uns in unserer Koje noch mal rum, nicht ohne vorher den Weckalarm eine Stunde später zu stellen 😉 .

Das Wetter hat ein Einsehen mit uns – um 07:15 Uhr legen wir in Concarneau bei bedecktem Himmel, aber ohne Regen ab. Die Strömung passt, der Wind noch viel besser – wir segeln erst mit raumem Wind, dann halbem Wind und dann fast die ganze Strecke bis zur Île de Groix mit einem Am-Wind-Kurs – super schönes Segeln! Unsere Ruby Tuesday läuft und läuft und läuft – so macht das Spaß. Der Wind weht erst mit gerade eben 4 Bft, wird aber dann doch immer stärker. Eigentlich wollen wir auf die Nordseite der Île de Groix, aber da stehen die inzwischen 5 Bft voll drauf. Da ab mittags Windstille verhergesagt ist, machen wir noch ein bisschen Sightseeing-Segeln und ändern den Kurs auf die Südseite der Insel. Trotz der Landabdeckung weht es auch hier noch mit gut 5 Bft – wir rauschen nur so an der schroffen Südküste der Île de Groix entlang.

Leuchtturm und Südküste der Île de Groix

Zwei Ankerbuchten gibt’s hier – Port St. Nicolas und Locmaria. Wir beobachten einen Katamaran, der den Versuch, die schmale Bucht von Port  St. Nicolas anzulaufen, abbricht. Na ja, bei so viel Wind, selbst wenn er ablandig ist, ist das auch ein mutiger Versuch 😉 .  Die große Bucht von Locmaria mit den schönen weißen Häusern sieht verlockend aus, fällt aber zum großen Teil trocken. Nur ziemlich weit außerhalb der Hafenmole ist ein Ankerplatz in der Seekarte eingezeichnet – wir lassen ihn lieber links liegen.

Auf unserem Weg um die Insel kommt uns ein Renntrimaran entgegen – sieht ein bisschen wie ein Zebra auf der Flucht aus. Laut AIS ist das Ding 32 Meter lang und 22 Meter breit – fast quadratisch, praktisch, gut 😉 . La Trinité-sur-Mer ist ganz in der Nähe – das ist der Hafen der Rennyachten 🙂 .

Zeigt her eure Kufen 😉

An der Ostseite der Île de Groix gibt es zwei sehr schöne Buchten zum Ankern – na ja, Bucht ist da eher übertrieben,  es ist wohl eine weite offene Fläche mit Schutz vom Land 😉 . Wir lassen unseren Anker vor dem Plage Rouge fallen und freuen uns, dass es mit dem Ankern wieder mal klappt. Den Hafen Port Tudy, in dem Segler einen Platz an den Stegen oder in Mooringreihen finden können, gucken wir uns später lieber zu Fuß an.

Plage Rouge

Erstmal ist es so heiß, dass wir den Schatten suchen. Um 17:00 Uhr hat es ein bisschen abgekült, wir machen unser Dinghi startklar und erkunden auf dem Küstenweg den Nordostteil der Insel.

Unsere „Ankerbucht“

Durch hohes Farnkraut, an ebenfalls hohen Hecken vorbei geht es bergauf und bergab, bis wir den Hafen Port Tudy unter uns liegen sehen.

Küstenwanderweg

Port Tudy

Ein netter kleiner Hafen mit vielen hübschen Restaurants und Cafés und ziemlich voll 🙁 . Die Boxen an den Stegen sind alle besetzt, am Kopfsteiger liegen schon Zweierpäckchen. Auch die Mooringreihen – vorne und hinten wird mit einem langen Tampen das Boot an zwei Moorings festgemacht – sind gut belegt. In Zweierpäckchen liegen auch hier die Segelboote an den Moorings.

Mooringreihen im Vorhafen von Port Tudy

Hier ist Bewegung drin

Was für ein Gewusel – das soll aber noch harmlos sein, in der Hauptsaison, im Juli und August, liegt man wohl auch zu viert und mehr an einer Mooring. Alle längsseits und alle mit Tampen an der Mooring. Hört sich nach Spinnennetz an 😉 . Es gibt auch Häfen in denen man im Kreis um eine Mooring liegt – auch nicht schlecht! Hoffentlich hält die Mooring auch das Gewicht der vielen Boote 😉 .  Oder man macht mit der Heckleine an einer dicken Eisenkette, die an der Quaimauer runterhängt fest und mit der Bugleine an einer Mooring – Problem ist wohl, dass die Heckleine nicht gut über die verrostete Eisenkette rutscht.  An der Mooring mit der Bugleine macht dann wiederum ein Boot seine Heckleine fest und natürlich liegt man auch dabei in allen Reihen im Päckchen. Ob man da mit dem Dinghi noch an Land kommt? Allein die Vorstellung ist schon ein Graus – wir hoffen sehr, dass wir immer einen Ankerplatz finden, wenn er auch noch so weit vom Ufer entfernt  oder schwellig ist. Es ist ja jetzt schon nicht wirklich wenig Betrieb – was ist hier im Juli und August wohl los?

Die Fähre will auch noch in den Vorhafen

Die Île de Groix gefällt uns gut – auf der Westseite ist sie hoch, die Felsküste auf der Südseite ist schroff, zum Osten hin fällt die Insel sanft ab und wird immer flacher. Auch auf der Nordseite sind viele Buchten mit Sandstrand. Von unserem Ankerplatz haben wir einen richtig schönen Blick auf die Insel.

Abendstimmung auf der Île de Groix

Am Mittwoch mache ich bei erst bedecktem, dann sonnigem Wetter eine schöne Wanderung entlang der Südküste.

Ruby Tuesday vor Anker

Ausblicke

Leuchtturm – sieht aus wie eine Kirche, blinkt nachts aber rot

Es ist ganz schön windig – aus Südwest. Die Wellen brechen sich an den Felsen. Immer wieder schön zu sehen – wenn man an Land ist und nicht gerade daher segelt.

Südküste der Île de Groix

Ich laufe bis zur Bucht Port St. Nicolas – eine schöne kleine Bucht, in der man bei ruhigem Wetter sicherlich gut vor Anker liegen kann, in die gestern der Katamaran aber lieber nicht reingefahren ist.

Zurück geht’s mitten über die Île de Groix – viel landwirtschaftliche Fläche, sanfte Hügel, Vogelgezwitscher – schön 🙂 .

 

 

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